- 10 gute Vorsätze für einen
naturfreundlichen Garten für Rotkehlchen, Igel und Co für 2015 – NABU gibt
Tipps
- Kein Silvesterfeuerwerk im Nationalpark Harz
- Aktuelles Naturerlebnis-Programm 2015 des Nationalparks Harz erschienen
- Waldentwicklung und Wildbestandsregulierung im Nationalpark Harz – Band
12 der Schriftenreihe erschienen
- Kaltblutpferd Max verlässt den HohneHof
- UNSER HARZ Dezember: Weihnachtliches Brauchtum in Benneckenstein,
Nachrichten vom Harz vor 100 Jahren, Der Brocken – Mein Sehnsuchtsberg,
Gedichte, Der Oberharzer Tzscherper, Die Stolberger Damenkapelle Teil 5, Das
war das Praktikumsjahr 2014 – Jetzt für das Commerzbank-Umweltpraktikum 2015
im Nationalpark Harz bewerben
- Harz-Zeitschrift für 2014 erschienen – Halberstädter Dom und Halberstädter
Münzgeschichte, Grafschaft Mansfeld, Urkundenfälschung zum Kloster Drübeck
und vieles mehr rund um die Geschichte der Harzgion
- Ausstellungseröffnung am 19.12.2014 in der Nationalpark-Informationsstelle
Braunlage
- Massive Waldeingriffe am Nationalpark Harz
geplant
- Erstes Hummelseminar im Harz
- Sonderstempel „25 Jahre freier Brocken“
- 25 Jahre freier Brocken -
Ausstelllungseröffnung am 30.11. in Wernigerode
- Jetzt für das Commerzbank-Umweltpraktikum 2015 im Nationalpark Harz bewerben
- „Wildnisforum Nationalpark Harz 2014“ - Tagung im Kloster Drübeck am 1. / 2.
Dezember
- UNSER HARZ November – Der Harzer Wald, die Stolberger Damenkapelle, 25 Jahre
Mauerfall und vieles mehr
- Braunkohle, Erdfälle und Salz – die Börde hat
im Untergrund viel zu bieten – Landschaft besser verstehen –
Geopark-Landmarkenfaltblatt Burg Ummendorf vorgestellt
- Geocacher-Treffen am Klostergut Wöltingerode mit anschließender geologischer
Wanderung durch den Harly – spannende Einsichten und Aussichten für nahezu
100 Geocacher im GeoPark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen
- Herbstferien am HohneHof
- Bucheckern-Ernte für die Waldentwicklung im Nationalpark Harz
- UNSER HARZ Oktober 2014: Der erste Brockenflieger Fritz Jaschinski und seine
Frau Susanne – zwei deutsche Schicksale; Das ungeheure Erlebnis der Natur im
Harz hat unvergängliche Spuren hinterlassen - zum 150. Geburtstag von
Ricarda Huch (1864 - 1947); Das Forstwesen und der Wald; Ein Wichtel aus dem
Harzer Wald – Eine fremde Heimat? Die Stolberger Damenkapelle, Teil 3;
Nationalparkforum: Einladung zum Fotowettbewerb
- Brockengartensaison am 15.10.2014 beendet
- Kunstausstellung „NATUR – MENSCH“ mit Verleihung des Andreas-Kunstpreis
feierlich eröffnet – Andreas-Kunstpreis geht an „Mars“ von Mario Krohnen
- Qualität in der Besucherbetreuung: Wie werden Besucherführungen lebendig
gestaltet? Dieser Frage gehen 21 Vertreter aus acht europäischen Ländern im
Internationalen Haus Sonnenberg nach
- Nationalpark-Kalender 2015 zugunsten des Harzer
Luchsprojekts ab sofort im Handel - Hannes Jaenicke übernimmt
Schirmherrschaft für den jetzt startenden Fotowettbewerb HarzNATUR 2015
- Ausstellung „Der Wald im Blick“ im Nationalparkhaus Ilsetal bis zum
19.10.2014 verlängert
- Verkehrssicherungsarbeiten des Nationalparks Harz - Wanderbaustelle mit
Ampelregelung an der Brockenstraße
- Nationalpark-Kalender 2015 zugunsten des Harzer Luchsprojekts erschienen
- UNSER HARZ September 2014: Die Burg Falkenstein und ihre Geschichte /
Einiges über Hainbuchen – Carpinus betulus Linné, 1753 / Der letzte
Postillon aus Lerbach, Wilhelm Hüter, erzählt / Das ehemalige Gipfelbuch auf
der Großen Zeterklippe / Die Stolberger Damenkapelle, Teil 2
- Insektennisthilfe erhält ein Schild - Commerzbank-Umweltpraktikant Julius
Weimper beschriftet Nisthilfe
- Arsen und Kobalt an der Oker – Entlang von Altlasten der Gebr. Borchers AG,
Preussag und Fa. Grillo Zinkoxid – die dunkle Seite der idyllischen Oker –
Sonntagsspazierung mit dem BUND-Geologen Dr. Friedhart Knolle am 7.
September 2014, 14 Uhr
- "Mitgift - Ostdeutschland im Wandel" - DVD am 5. September 2014 im Handel
- Jubiläums-Aktionstag am 13. September 2014: 20 Jahre starke Partnerschaft
BUND und Nationalpark Harz – 5 Jahre Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus
- Harzklub-Zweigverein Tanne stiftet Bank vor dem Nationalparkhaus Schierke
- UNSER HARZ August 2014: Der Raubgraf – Mythos und Wirklichkeit; Mord und
Sühne im Oberharz anno 1850; Neue Serie: Die Stolberger Damenkapelle, Teil
1; Spannendes aus dem Jugendwaldheim des Nationalparks Harz
- Buchneuerscheinung „Die Harz-Geschichte“ Band 4 -
Reformation, Bauernkrieg und Schmalkaldischer Krieg
- Das Recht kannte im Mittelalter keine
Landesgrenzen und die Mehrheit der Bevölkerung konnte nicht lesen: Das
Burger Landrecht – Band 30 der Harz-Forschungen zu Fragen des Landrechts
erschienen
- „Der Brocken“ - Die Entdeckung und Eroberung eines Berges - Ausstellung
in der "Galerie 1530" bis zum 20. November 2014
- Kunstwerke zwischen Natur und Mensch – 20. Kunstausstellung „NATUR –
MENSCH“ in Sankt Andreasberg wirft ihre Schatten voraus
- Wildnis statt Universität – neue Commerzbank-Umweltpraktikanten im
Nationalpark Harz
- NABU zeichnet Schwalbenfreunde aus: Plakette geht nach Altenau
- Aktuelles zur Borkenkäfersituation im Nationalpark Harz
- Ferienprogramm zur Sommerzeit - Natur erleben am HohneHof
- Schacht Gnade Gottes saniert - Nationalparkhaus Sankt Andreasberg wieder
gut erreichbar
- Wenn Bildung auf Technik trifft: GPS-Entdeckertouren zur Waldentwicklung
im Nationalpark Harz
- 18.7., 11 Uhr: Wildnis statt Uni auch im Harz:
Commerzbank-Umweltpraktikanten 2014 im Nationalpark Harz stellen sich im
Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg vor
- Clever Kids Goslar auf Insektensafari im
Nationalpark Harz
- UNSER HARZ Juli 2014: Zur Kulturgeschichte der Harzer Rinderwirtschaft;
Nachrichten vom Harz vor 100 Jahren; Kinderlandverschickung im Harz, Teil
19; Sicherungsmaßnahmen an der Kastanienallee zum HohneHof erfolgreich
- Neue
Wanderbrücke im Zwisseltal bei Ilsenburg fertig gestellt - der 114. Deutsche
Wandertag rückt näher...
- Kräuterwanderung am HohneHof am 26.6.2014
- Fliegende Edelsteine der Natur: Libellen im Harz – Nationalpark stellt
neues Buch vor – Sogar eine Eiszeit-Reliktart kommt im Nationalpark vor
- Großes Fest zur Sommersonnenwende am HohneHof
- UNSER HARZ Juni 2014
- Bingo-Umweltstiftung zeichnet „Formicarium im Haus der Natur“ als
Projekt des Monats Mai 2014 aus
- HohneHof bietet abwechslungsreiches Ferienprogramm
- Der Harz auf einen Blick - Großformatige neue Karte auf Torfhaus bietet
gute Orientierung
- 23.5., 9 Uhr: Wildnis statt Uni auch in Wernigerode:
Commerzbank-Umweltpraktikum 2014 im Nationalpark Harz gestartet –
Open-Air-Semester mit Einführungswoche eröffnet – Wernigeröder Praktikant
Bastian Deinert stellt sich vor
- Auszeichnung des Projekts „Formicarium im
und am Haus der Natur “ in Bad Harzburg als Projekt des Monats durch die
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung
- „Adlerauge“ macht am Nationalpark-HohneHof Station
- Neue Nationalpark-Wanderbrücke bei Schierke freigegeben
- Wanderwege an der Hohne im Nationalpark Harz am 9.5.2014 kurzfristig
gesperrt
- UNSER HARZ Mai 2014
- Beginn der Brockengartensaison am 6.5.2014 – Der Garten öffnet seine
Pforten 10 Tage früher als in den vergangenen 24 Jahren
- Walpurgis-Müllsammelaktion von über 100 Geocachern im Nationalpark Harz
am 30.4.2014
- 100 Jahre Waldgaststätte Hanskühnenburg
- 23.4., 15 Uhr: Junior-Ranger pflanzen Baum des Jahres an der Hohne-Eiche
bei Drei Annen-Hohne
- Hirschkäfer in der Nationalparkregion Harz werden kartiert
- Dem Borkenkäfer auf der Spur - Frühlingsbeginn im Hochharz –
WaldWandelWeg Torfhaus ist wieder beschildert
- Start in den Frühling am HohneHof des Nationalparks Harz - Löwenzahnpfad
wieder geöffnet
- NABU rät: Ostern naturfreundlich feiern und auch feuern
- Wir erforschen den wilden Wald – Start in
die Freiluftsaison mit spannenden Erlebnisführungen in Torfhaus
- Tierische Kostbarkeiten im Nationalpark Harz
Die Ranger des Nationalparks Harz laden zum Sonderprogramm 2014 ein
- Oberharzer Bergwiesenkunde für
WanderführerInnen - Perlen der Natur - Bergwiesenkunde lehren, lernen und
verbreiten
- Waldentwicklungsmaßnahmen und zeitweise Wegesperrungen im Bereich des
Naturmythenpfades Braunlage
- Romkerhall im Okertal: Geologie und Geschichte eines interessanten
Stücks Harz
Nationalpark-Revierförstereien wurden umstrukturiert
- Junge Forscher experimentieren mit Wasser – Neues Programm des Regionalen
Umweltbildungszentrums (RUZ) Nationalpark Harz
- Aktuelle Forderungen der anerkannten Naturschutzverbände des Landkreises
Harz 2014
- BUND und NABU: Rückhaltebecken Bornhausen bei Seesen ist Hochwasserschutz von gestern!
- Halbnackte Räuber im Harz -
Bikinischnecken jetzt entdecken
- 5 Minuten Nationalpark Harz – Ein Streifzug durch den Nationalpark Harz
mit Familie Baumann
- Tätigkeitsbericht des Nationalparks Harz für das Jahr 2013 – Schwerpunkt
ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Nationalpark Harz setzt Waldwege zwischen Drei Annen-Hohne und Plessenburg
für Busverkehr grundhaft instand
- Unser Harz Februar
- Eröffnung der Fotoausstellung „Glanzlichter 2012“ in Ilsenburg am 11.
Februar
- Luchse und Wildkatzen - Wilde Katzen im Krankenhaus Herzberg am Harz
- Buchpremiere: Uwe Lagatz gibt „Schroeder“ neu heraus - beide
Brockenbücher (1785 und 1790) jetzt erstmals als Reprint mit Karte in einem Band
- UNSER HARZ Januar
- Tagungsband „Die Rückkehr der Wölfe“
- Naturschutzverbände kritisieren schleppende
Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 im Landkreis
Goslar
- Der Brocken – beliebte Irrtümer und Fehler 2013
- Neue Nationalpark-Partner 2013 in
Braunlage und Schierke
- Goslarer Umweltverbände kritisieren
ausgewiesene Potenzialstandorte Ostharingen und Vienenburg-Lochtum im
Nordharz – Zum Entwurf der 1. Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms,
„Weiterentwicklung der Windenergienutzung“
- Naturerlebnis-Programm 2014 des
Nationalparks Harz ist erschienen
- Archiv 2013
- Archiv 2012
- Archiv 2011
- Archiv Aktuelles
2002 - 2010
10 gute Vorsätze für einen
naturfreundlichen Garten für Rotkehlchen, Igel und Co für 2015 – NABU gibt
Tipps
In
der kalten Jahreszeit ruft der NABU alle Gartenbesitzer auf, das kommende Jahr
zu nutzen, um ihren Garten – ganz gleich, wie groß, ganz gleich, ob er ein
halber Park oder nur ein Hof von wenigen Quadratmetern ist – in eine Zuflucht
für Wildtiere des Siedlungsraums zu verwandeln. Walter Wimmer, Leiter des
Nationalparkhauses Sankt Andreasberg, sagte: „Jeder noch so kleine Garten kann
viel mehr Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten, als Gartenbesitzer
gemeinhin annehmen.“ Deshalb stellt er 10 gute Vorsätze für einen naturgerechten
Garten vor, die er allen Hobbygärtnern ans Herz legt:
Vorsatz 1: Bau und Anbringung von Nistkästen für Höhlenbrüter wie Kohl- und
Blaumeise, Sumpf-, Weiden- und Haubenmeise, Trauerschnäpper, Star, Zaunkönig,
Kleiber; für Halbhöhlenbrüter wie Grauschnäpper, Bachstelze und Rotschwänzchen.
Vorsatz
2: Bau und Anbringung von Nistbrettchen für Mehl- und Rauchschwalben an
Gebäuden, von besonderen Nistkästen für Mauersegler an höheren Wänden.
Vorsatz 3: Schaffung von einfachen Nisthilfen für Hummeln und solitär lebende
Wildbienen.
Vorsatz
4: Bau und Anbringung von Fledermauskästen als Tagesquartiere und Wochenstuben
für Fledermäuse an Bäumen oder Gebäuden.
Vorsatz 5: Anlage einer naturnahen, artenreichen Wiese für Schmetterlinge und
andere Insekten, die auch Nahrungsquelle für Fledermäuse sind.
Vorsatz 6: Bau und Aufstellung einer Igelburg aus Holz, die, mit Laub und Reisig
abgedeckt, ideales Quartier für Igelmütter ist, in der diese die Jungigel zur
Welt bringen, und Winterquartier in der dunklen Jahreszeit.
Vorsatz 7: Anlage eines kleinen Teiches als Vogeltränke, Lebensraum für Frösche,
Kröten, Molche und Libellen.
Vorsatz 8: Pflanzung einer Bruthecke für strauchbrütende Vogelarten aus
standortgerechten, heimischen Gehölzen.
Vorsatz 9: Schaffung von „Brutampeln“ aus Zweigen, die Bruttaschen bilden für
Zaunkönig, Rotkehlchen und andere Gehölzbrüter.
Vorsatz 10: Bau und Anbringung von speziellen Nistkästen für Wald- und
Gartenbaumläufer, die direkt mit offener Vorderseite an grobrindigen Stämmen
angebracht werden müssen. Die Baumläufer laufen am Stamm empor, um mit ihrem
pinzettenförmigen Schnabel kleine Spinnen und Insekten aus der Rinde zu ziehen,
und brüten in diesen speziellen Nistkästen, die mit seitlichen Eingangsschlitzen
versehen sind.
Alle Maßnahmen lassen sich mit etwas Geschick leicht umsetzen und werden jedem
naturbegeisterten Gartenbesitzer und Kleingärtner schnell Freude bereiten, wenn
sich die ersten tierischen Besucher einstellen, so Walter Wimmer – deshalb sind
sie darauf ausgelegt, ohne großen Aufwand umgesetzt werden zu können. Wenn viele
mitmachen, könnten viele Tausend Quadratmeter Schmetterlingswiese, tausende
Tümpel für den Froschkönig, Zehntausende Nistkästen und Bruthecken geschaffen
werden.
Der
NABU gibt daher Tipps in einer 30-seitigen Bauplansammlung für Nisthilfen und
der Broschüre „Gartenlust“. Dieses Infopaket kann angefordert werden gegen
Einsendung von 5 Euro beim Nationalparkhaus Sankt Andreasberg, Erzwäsche 1,
37444 Sankt Andreasberg.
Fotos:
Libelle: Der Plattbauch gehört zu den Pionieren an neuen Gartenteichen, Foto
Walter Wimmer
Schmetterling/Hummel: Tagpfauenauge und Erdhummel gehören zu den dankbaren
Gästen auf der Blumenwiese, Foto Walter Wimmer
Vogel: Schon Efeu an der Wand kann ausreichen, um das Nest der Amsel zu
verstecken, Foto Walter Wimmer
Nistkasten: Einfache Nistkästen sind schnell gebaut und werden gut angenommen,
hier von einer Kohlmeise, Foto Walter Wimmer
Für Rückfragen:
Walter Wimmer
Nationalparkhaus Sankt Andreasberg
Walter.wimmer@nabu-niedersachsen.de
Tel. 0179/69 330 75
Kein Silvesterfeuerwerk im Nationalpark Harz
Wernigerode. Im Nationalpark Harz gilt zum Schutz der Natur ganzjährig ein
Verbot, Feuerwerkskörper zu zünden. An diese Bestimmung, die sich in den beiden
Nationalparkgesetzen für Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gleichermaßen findet,
erinnert die Nationalparkverwaltung Harz und bittet alle Bürger, sie zum Schutz
der Tiere und Pflanzen strikt einzuhalten – nicht nur auf dem Brocken, sondern
grundsätzlich auf allen Flächen des Schutzgebiets. Die Nationalparkwacht hat
auch über Silvester Dienst und wird die Einhaltung des Verbots überwachen. Wir
bitten, den diesbezüglichen Hinweisen der Ranger unbedingt Folge zu leisten.
Für die im Winter ohnehin oft am Limit befindliche Tierwelt, sind sowohl das
Knallen als auch die Licht- und Blendwirkung von Feuerwerkskörpern ernst zu
nehmende Gefährdungen. Anders als Verkehrsgeräusche oder Beunruhigungen entlang
von stark frequentierten Wegen, an die sich die Tiere mehr oder weniger gut
gewöhnen können, werden diese plötzlich und heftig auftretenden Störungen als
hochgradige Bedrohung erkannt. Diese den Tieren völlig unbekannten Erscheinungen
können zu plötzlichem Fluchtverhalten, unkoordinierten Reaktionen und am Ende zu
lebensbedrohenden Gefährdungen führen.
Haustierhalter wissen, dass selbst unsere an Zivilisationslärm gewöhnten Hunde
und Katzen teilweise panisch reagieren. Die Blendwirkung von Feuerwerksraketen
kann bei Vögeln sogar zu einem Verlust des Orientierungsvermögens führen. Das
sollten wir den Wildtieren ersparen.
Dieses Verbot gilt übrigens auch im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Die Nationalparkverwaltung Harz wünscht allen Bürgern einen guten und
umweltfreundlichen Rutsch in ein gesundes neues Jahr 2015!
Aktuelles Naturerlebnis-Programm 2015 des Nationalparks Harz erschienen
Unterwegs
im Nationalpark Harz mit Nationalpark-Rangern, Förstern und den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Nationalparkhäuser
Gerade erschienen
ist das Naturerlebnis-Programm 2015 des Nationalparks Harz. Wieder werden über
1000 Termine und Veranstaltungen angeboten. Für Naturbegeisterte gibt es im
Nationalpark Harz zusammen mit Nationalpark-Rangern, Förstern und den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nationalparkhäuser zu allen Jahreszeiten
viel zu entdecken. Fledermaus-Exkusion, Wolf-Vortrag oder Naturerlebnisse für
die ganze Familie – thematisch ist für jeden etwas dabei.
Sie möchten nach
Ihrem Feierabend die Natur erleben, am Lagerfeuer Interessantes erfahren oder in
der Dämmerung den Stimmen der Natur lauschen? Unter der Rubrik „After-Work-Naturerlebnisse“
haben wir in diesem Jahr spannende Veranstaltungen in den frühen Abendstunden
zusammengestellt.
Ab sofort ist das
neue Naturerlebnis-Programm „Unterwegs im Nationalpark Harz 2015“ als Download
verfügbar. Alle Termine sind außerdem in der Rubrik Veranstaltungen einsehbar.
Mit Hilfe einer komfortablen Suchfunktion können Besucherinnen und Besucher
schon jetzt ihre Ausflüge für das Jahr 2015 in den Nationalpark planen.
Das gedruckte
Programm ist in allen Nationalparkhäusern und Informationsstellen, bei den
Rangern und in zahlreichen Tourist-Infos der Region erhältlich. Es kann ab dem
5.1.2015 auch bei der Nationalparkverwaltung Harz unter Tel. 05582/9189-41 oder
E-Mail unterwegs@nationalpark-harz.de bestellt werden.
Das Programm
enthält nicht nur unsere Veranstaltungstermine, sondern sehr viele
Zusatzinformationen über all das, was der Nationalpark darüber hinaus zu bieten
hat, angefangen bei den Nationalparkhäusern, den Nationalpark-Partnern und
Nationalparkgemeinden bis hin zu öffentlichen Verkehrsanbindungen, Umweltbildung
und vielem mehr.
Wir wünschen allen
Gästen ein frohes Fest und ein erfolgreiches neues Jahr 2015!
Waldentwicklung und Wildbestandsregulierung im Nationalpark Harz – Band
12 der Schriftenreihe erschienen
Wernigerode.
Der soeben erschienene Band enthält die Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung
des Nationalparks Harz am 20.11.2013 im Kloster Drübeck – das Thema war
„Waldentwicklung und Wildbestandsregulierung im Nationalpark Harz“. Diese Frage
wird immer wieder, oft auch sehr emotional, diskutiert.
Zunehmend fokussiert sich die Diskussion auch auf
Großschutzgebiete, in denen der Prozessschutz Vorrang hat. Es wurde auf der
Tagung darauf verwiesen, dass auch das Wild als Wildtier Bestandteil der Natur
und schützenswert sei. Im Nationalpark Harz als Entwicklungsnationalpark wird
die Wildbestandsregulierung allerdings auf absehbare Zeit unverzichtbar sein.
Den Handlungsrahmen gibt der gültige Nationalparkplan Harz vor:
„Die grundsätzliche Verpflichtung, im
Nationalpark „Natur Natur sein zu lassen“, stößt im Falle des Wildes auf
Grenzen. Da der Nationalpark Harz nicht isoliert von seinem Umland betrachtet
werden kann, die Zusammensetzung der Wildpopulationen nicht mehr natürlich ist
und die Regulationsmechanismen nicht identisch mit denen der ursprünglichen
Naturlandschaft sind, ist es notwendig, regulierende Eingriffe in die
Wildbestände vorzunehmen, die der Schutzzweck erfordert.“
Der Nationalparkplan formuliert die Zielsetzung,
die natürlichen Wildtierbestände des Harzes zu erhalten und zu fördern. Sie sind
im Rahmen der naturdynamischen Entwicklung und der gesamtökologischen
Zusammenhänge wo immer möglich sich selbst zu überlassen. Das gilt auch für die
dem Jagdrecht unterliegenden Arten, soweit die Schutzziele des Nationalparks
dies zulassen und keine unzumutbaren Wildschäden im Umfeld des Nationalparks zu
befürchten sind. Das Erreichen dieser Schutzziele ist besonders durch einen zu
hohen Bestand des Rotwilds gefährdet. Die Regulierung dieser Wildart hat deshalb
im Nationalpark hohe Priorität.
Für die Tagung konnten Referenten aus Wissenschaft
und Praxis gewonnen werden, so Dr. Michael Petrak, der Vorsitzende des
Wissenschaftlichen Beirats des Nationalparks Harz, Dr. Peter Meyer,
Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Göttingen, ebenfalls Mitglied des
Wissenschaftlichen Beirats, aber auch Olaf Simon vom Institut für Tierökologie
und Naturbildung, Manfred Bauer, Leiter des Nationalparks Kellerwald, sowie
Andreas Keßling, Andreas Keßling, Büro für Naturschutz, Baum- und
Landschaftspflege. Den Einleitungsvortrag hielt der Leiter des Nationalparks
Harz Andreas Pusch. Aus dem Fachbereich Waldentwicklung und
Wildbestandsregulierung waren Frank Raimer und Sabine Mané mit Vorträgen
vertreten.
Die Vorträge aller genannten Referenten sind im
neuen Band dokumentiert. Er kann für 5,- € bei der Nationalparkverwaltung Harz,
Lindenallee 35, 38855 Wernigerode (poststelle@npharz.sachsen-anhalt.de
oder Tel. 03943/5502-0) erworben werden und ist auch in den Nationalparkhäusern
erhältlich.
Kaltblutpferd Max verlässt den HohneHof
Wernigerode.
Vielen Besucherinnen und Besuchern des Natur-Erlebniszentrums HohneHof sind die
beiden Rückepferde Max und Eros bekannt, die hin und wieder noch ihren Dienst im
Nationalparkwald verrichteten, aber vor allem den Kindern im Rahmen unserer
Umweltbildung in den letzten Jahren viel Freude bereitet haben. Seit dem Sommer
stand Max jedoch allein auf der Weide. Eros musste wegen einer schweren,
unheilbaren Krankheit leider eingeschläfert werden.
Pferde sind Herdentiere – allein fühlen sie sich auf Dauer nicht wohl. Deshalb
wurde in der Nationalparkverwaltung lange nach einer Lösung zum Wohle des
verbliebenen Kaltblüters gesucht. Die Anschaffung eines weiteren Rückepferds kam
nicht in Betracht, da auch der langjährige Gespannführer Erwin Kircher, der
diese schwere Arbeit 25 Jahre lang ausgeübt hat, nunmehr eine weniger belastende
Tätigkeit übernehmen wird. Er gehört zu den wenigen noch berufstätigen
Pferderückern in der Region – ein Beruf, der mangels Nachwuchs immer weiter
rückläufig ist. Erwin Kirchner hat die Arbeit mit den Pferden draußen in der
Natur sehr genossen, er weiß aber auch das große Glück zu schätzen, dass er nie
einen größeren Unfall erleben musste.
Deshalb wurde von der Nationalparkverwaltung entschieden, dass Max ein neues
Zuhause bekommen soll, in dem er gut aufgehoben und wieder unter seinesgleichen
ist. Mit 11 Jahren ist der Kaltblüter ein Arbeitspferd „im besten Alter“. Es kam
deshalb nur ein künftiger Besitzer in Frage, bei dem das Pferd auch
dementsprechend eingesetzt wird.
Erfreulicherweise konnte nun ein Käufer in der Region gefunden werden, bei dem
dies der Fall ist. Und so man vielleicht auch in der Zukunft das Rückepferd Max
am und im Nationalpark noch mal treffen können.
Foto von Siegfried Richter: Die beiden Nationalpark-Rückepferde in besseren
Tagen.
UNSER HARZ Dezember: Weihnachtliches Brauchtum in Benneckenstein,
Nachrichten vom Harz vor 100 Jahren, Der Brocken – Mein Sehnsuchtsberg,
Gedichte, Der Oberharzer Tzscherper, Die Stolberger Damenkapelle Teil 5, Das
war das Praktikumsjahr 2014 – Jetzt für das Commerzbank-Umweltpraktikum 2015
im Nationalpark Harz bewerben
Clausthal-Zellerfeld. Im Harz hat sich nur noch an wenigen Orten
traditionelles Weihnachtsbrauchtum erhalten – einer davon ist Benneckenstein.
Hier werden noch die alten Quempasweisen, eine Art Wechselgesang, im
Weihnachtsgottesdienst zelebriert. Eine andere Tradition gab es hier auch, von
der der Vater des Autors Prof. Lutz Wille sehr lebendig berichtet hat.
1914: Es war viel los vor 100 Jahren im Harz – die Eisenbahnstrecke von
Clausthal-Zellerfeld nach Altenau wurde eröffnet, ebenso die neuerbaute
Hanskühnenburg. Das Rätsel um die Stärke der Rhumequelle wird gelöst, es gibt
große Mengen von Schnee, von Unglücksfällen wird berichtet und auch der Erste
Weltkrieg spielt schon hinein.
Der Brocken ist der Sehnsuchtsberg der Deutschen und auch des Autors Hansjörg
Hörseljau. Er war dabei, als am 3. Dezember 1989 der Brocken gestürmt wurde –
davon berichtet er.
Gedichte folgen, die an Dichter im Harz erinnern, und eines zum (zur)
Jahres(w)ende, bevor Bernhard Kraft, der individuelle handgefertigte
Tscherper-Messer herstellt, über deren Bedeutung im Harzer Bergbau berichtet.
Der 5. Teil der Serie über die Stolberger Damenkapelle beschäftigt sich mit der
Herstellung von Harzer Käse, was so ein Sehnsuchtsgefühl auf die Zunge zaubert…
Die Bewerbungsfrist für das Commerzbank-Umweltpraktikum endet am 15. Januar
2015. Was 2014 in diesem Rahmen im Harz los war, wird im Nationalparkforum
beschrieben.
UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein
Abonnement):
Altenau: GLC- Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph-Roemer-Str. 12, und
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi-Bergmann-Str. 1
Harz-Zeitschrift für 2014 erschienen – Halberstädter Dom und Halberstädter
Münzgeschichte, Grafschaft Mansfeld, Urkundenfälschung zum Kloster Drübeck
und vieles mehr rund um die Geschichte der Harzgion
Wernigerode.
Soeben erschien im Lukas-Verlag Berlin der 66. Jahrgang der in bewährter Weise
von Dr. Bernd Feicke für den in Wernigerode ansässigen Harz-Verein für
Geschichte und Altertumskunde e. V. herausgegebenen Harz-Zeitschrift.
Der ansprechend gestaltete Band enthält einen Beitrag von Dr. Thomas Küntzel zum
karolingischen Westwerk des Doms von Halberstadt mit Rekonstruktionen und
Erläuterungen der Bauphasen, wobei auch Parallelen zur Propsteikirche
Essen-Werden und zum Kernbau des 10. Jahrhunderts der Klosterkirche St. Marien
in Quedlinburg gezogen werden. Claudia Krahnert diskutiert die urkundliche
Geschichte des Klosters Drübeck bis zum 12. Jahrhundert, die überarbeitete
Fassung ihres Vortrags auf der Tagung des Harz-Vereins vom 22.5.2011 in Drübeck.
Dr. Christof Römer bereinigt in seinem Beitrag Irrtümer der Forschung zum
Kloster Abbenrode und Fritz Reinboth untersucht in seiner montanhistorischen
Untersuchung die Geschichte der Zinnoberzeche bei Wieda. Dr. Tobias Schenk aus
Wien berichtet über Ergebnisse seiner Forschungen zu „Quellen zur Geschichte der
Grafschaft und des Hauses Mansfeld aus den Akten des kaiserlichen
Reichshofrates“. Der letzte Hauptbeitrag in diesem Band stammt von Dr. Ma
nfred Miller – eine reich illustrierte Übersicht zum Thema 700 Jahre
Halberstädter Münzgeschichte. Dem neunzigsten Geburtstag des Ehrenmitglieds des
Harz-Vereins Hans-Günther Griep aus Goslar wird in einer Laudatio von Dr.
Friedhart Knolle und Fritz Reinboth gedacht. Auch wird Dr. Christian Juraneks
Wirken anläßlich seines 50. Geburtstags gewürdigt.
Ein Gesamtinhaltsverzeichnis für die Jahrgänge 61 - 65, eine Literaturschau für
das Jahr 2013 für den Harzraum und Berichte zur aktuellen Arbeit des
Harz-Vereins runden den Jahrgang ab.
Der Jahrgang kann über den örtlichen Buchhandel oder den Lukas-Verlag in Berlin
bestellt werden.
Ausstellungseröffnung am 19.12.2014 in der Nationalpark-Informationsstelle
Braunlage
Motto: Vom Todesstreifen zur grünen Lebenslinie – Junior-Ranger auf
Spurensuche
Die
Nationalpark-Junior-Ranger-Gruppe „Wölfe“ aus Braunlage war 2014 auf
geschichtlicher und biologischer Spurensuche entlang der ehemaligen
deutsch-deutschen Grenze unterwegs. Da das Grüne Band mitten durch den
Nationalpark und praktisch vor der Haustür Braunlages verläuft, war es für die
Kinder spannend, sich mit der ehemaligen Grenze zu beschäftigen, die so gar
nicht mehr in ihrer tägliche Lebenswelt präsent ist.
Die Auswirkungen der ehemaligen Grenze auf Mensch und Natur zu erkunden, war
das Hauptziel des Projekts. Zeitzeugen wurden befragt und das Braunlager Museum
besucht. Eine Exkursion fand auf dem Grünen Band statt und der krönende
Abschluss war eine Forschungsreise in das Biospärenreservat Schaalsee, durch das
ebenfalls früher die Grenze verlief.
Dank der Unterstützung von Town & Country Haus wurde diese Fahrt und eine kleine
Fotoausstellung im Kurgastzentrum Braunlage ermöglicht, die am 19.12.2014 um
16.30 Uhr im Rahmen einer kleinen Feierstunde eröffnet wird.
Wir laden Sie dazu herzlich ein.
Foto: Mitglieder der Junior-Ranger-Gruppe "Wölfe" aus Braunlage in der
Informationsstelle Braunlage. Foto Ingrid Nörenberg.
Massive Waldeingriffe am Nationalpark Harz
geplant
Gegründet 1990 im heutigen
Sachsen-Anhalt sowie 1994 in Niedersachsen und dann 2006 als
länderübergreifendes Großschutzgebiet neu konstituiert, entwickelt sich der
Nationalpark Harz positiv – mittlerweile umfasst seine Kernzone 52 % seiner
Fläche und damit 13.000 ha. Es ist die größte Waldwildniszone in Deutschland –
ein zentraler Bestandteil des Wildnisschutzes in Deutschland und Europa.
Leider haben sich in den
vergangenen Jahren jedoch am Südrand des Nationalparks Harz Entwicklungen
vollzogen, die den Naturschutz massiv beeinträchtigen und auch negativ in den
Nationalpark Harz hineinwirken werden, finden sie doch in unmittelbarer Nähe des
Schutzgebiets statt. Am Wurmberg bei Braunlage in Niedersachsen wurden für den
massiven Ausbau des hiesigen Skigebietes über 16 ha Wald für neue Pisten
gefällt, für den Schneekanonenbetrieb wurde auf der Wurmbergkuppe ein 5000
Quadratmeter großer Beschneiungsteich gebaut, mit dessen Wasser jährlich 80.000
Kubikmeter Kunstschnee produziert werden sollen, und der Neubau von 600
Parkplätzen verschlang weitere Naturflächen. Die Niedersächsischen Landesforsten
als wichtigster Grundeigentümer des Waldes am Wurmberg verdienen an diesen
Natureingriffen nicht schlecht und sind sogar am Umsatz der Seilbahn und des
Sessellifts der Wurmbergseilbahn GmbH & Co. KG beteiligt. Der Wurmberg trug in
seinem Kuppenbereich einen Fichtenwald mit so hohem Natürlichkeitsgrad, dass
diese Fläche einst sogar in den Nationalpark Harz einbezogen werden sollte, was
jedoch an lokalen politischen Einsprüchen scheiterte. Die Folgen sind jetzt am
Wurmberg zu besichtigen. Über 13 Mio. Euro verschlangen die Investitionen, und
das mit zweifelhaftem Erfolg, weil sich aufgrund der klimatischen Entwicklung im
vergangenen Winter die künstliche Beschneiung nur sehr eingeschränkt durchführen
ließ. In diesem Winter zeichnet sich eine ähnliche Tendenz ab.
Nun sollte man denken, der Harz
habe aus diesem Misserfolg gelernt, doch weit gefehlt. Von der Stadt
Wernigerode, zu der auch die Nationalparkgemeinde Schierke gehört, werden
weitere Abfahrtsskihänge und Loipen mit künstlicher Beschneiung geplant.
Insgesamt unglaubliche 36 ha Waldfläche sollen gerodet werden, wovon 20 ha
künstlich beschneit werden sollen. Diese Flächen wurden 2001 unter Beteiligung
des seinerzeitigen Nationalparkleiters Peter Gaffert aus dem Nationalpark
ausgegliedert, um ein Nutzungsangebot für Skifahrer im Harz zu schaffen. Zeitnah
war der Nationalpark in Richtung Ilsenburg erweitert wurden, so dass die Bilanz
für den Naturschutz in diesem Fall nicht negativ war. Die Pläne für die jetzt
geplanten massiven Natureingriffe am unmittelbaren Nationalparkrand werden
verantwortlich wiederum von Peter Gaffert vorangetrieben – nunmehr in seiner
Funktion als Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode.
GFN
Foto: Luftbild der massiven Waldeingriffe
im ehemaligen Naturschutzgebiet Wurmberg bei Braunlage nahe des Nationalparks
Harz. Foto: Dr. Hermann Fischer.
Erstes Hummelseminar im Harz
Nationalparkhaus Sankt Andreasberg als Schulungsort für Mitarbeiter im
Projekt ‚Hummelschutz in Niedersachsen‘
Hummeln
gehören zu den beliebtesten Tieren überhaupt. Sie brummen durch unsere Gärten,
besorgen wichtige Bestäubungsarbeiten, sehen hübsch bunt aus und tun keinem
etwas. Leider ist die Idylle nicht ungetrübt, viele Hummelarten sind seit Jahren
gefährdet und im Rückgang begriffen.
Die häufigen Arten, wie Erd-, Stein-, Garten- und Ackerhummel kennt fast jeder,
aber die seltenen, hauptsächlich offenlandbewohnenden Arten sind weitgehend
unbekannt und leider auch zum Teil sehr schwer zu bestimmen.
Um die seltenen Hummelarten geht es in dem NABU-Projekt ‚Hummelschutz in
Niedersachsen‘, gefördert von der Bingo-Umweltstiftung.
Dieses Projekt, das der NABU Niedersachsen mit dem Wildbienenspezialisten Rolf
Witt durchführt, dient der Erfassung von seltenen Hummelarten und der
Verbesserung ihrer Lebensgrundlage. Leider ist die Artenkenntnis über diese
Wildbienengruppe in Niedersachsen nicht weit verbreitet, sodass hier Hilfe
dringend geboten ist. Erst wenn weitere Ergebnisse vorliegen, können
Fördermaßnahmen umgesetzt werden. So sind Mooshummel, Sandhummel & Co. in erster
Linie von einem reichen Blütenangebot bis in den Spätsommer auf extensiv
bewirtschafteten Flächen mit Nistmöglichkeiten in naturnahen Randstreifen
abhängig. Strukturen, die die sympathischen Pelzträger in unserer Landschaft
immer seltener finden.
„Wir
schulen hier heute zehn wissbegierige Ehrenamtliche aus dem Harz und dessen
Vorland“, freut sich Projektleiter Rolf Witt, der auch in anderen Regionen des
Landes auf rege Beteiligung hofft, um den Kreis aktiver Hummelschützer zu
vergrößern.
Um landesweit ein Netz von Hummelfachleuten aufzubauen, bietet der NABU
Niedersachsen für seine ehrenamtlichen Projektmitarbeiter in ganz Niedersachsen
Seminare an, um die Artkenntnis zu fördern, Problembewusstsein zu erzeugen und
den dramatischen Rückgang unserer Hummeln zu stoppen.
Sankt Andreasberg machte hier den Auftakt von einer Reihe von Schulungen, die in
den kommenden Monaten an dezentralen Lernorten durchgeführt werden.
Wer sich für das Projekt interessiert und Lust hat, mit zu machen, kann sich
informieren unter
www.NABU-niedersachsen.de , oder direkt, bei: Martin Franke,
martin.franke@NABU-niedersachsen.de
oder (0511) 91 105.14
Foto 1: Bei dieser Schulung ging es in erster Linie um die Vermittlung von
Kenntnissen zur Bestimmung von Hummeln im Gelände, einige Arten lassen sich aber
nur am Stereomikroskop unterscheiden.
Foto Martin Franke
Foto 2: Erdhummel beim Pollensammeln in einer Schlafmohnblüte
Foto Walter Wimmer
Sonderstempel „25 Jahre freier Brocken“
In ganz Deutschland fanden schon die Feierlichkeiten zum Thema 25 Jahre
Mauerfall statt und in der kommenden Woche ist es nun auch auf dem Brocken so
weit. Am Mittwoch, dem 3.12. jährt sich zum fünfundzwanzigsten Mal die
friedliche Befreiung des Brockens. Anlässlich des Jahrestages dieses
historischen Ereignisses, bietet das Brockenhaus - einmalig an diesem Tag -
allen seinen Besuchern freien Eintritt in die Ausstellung.
Außerdem hat das Brockenhaus zu diesem Jubiläum einen Sonderstempel „25 Jahre
freier Brocken“ aufgelegt. Dieser Stempel ist vom 3.12. bis zum Jahresende gegen
eine Spende erhältlich und kann auf Postkarten, Briefe, Wanderpässe und
sonstiges gestempelt werden. „Diese Spenden gehen in diesem Jahr an die DRK
Bergwacht Wernigerode, die man für ihrem freiwilligen Dienst hier oben auf dem
Brocken gar nicht genug unterstützen kann“ erläutert Brockenhaus Geschäftsführer
Christoph Lampert die Aktion.
Wir freuen uns auf die Feierlichkeiten und wünschen allen Gästen des Berges
einen unvergesslichen Tag bei herrlichem Sonnenschein, so wie es auch vor 25
Jahren der Fall war.
25 Jahre freier Brocken - Ausstelllungseröffnung am 30.11. in Wernigerode
Wernigerode. 25
Jahre freier Brocken - unter diesem Titel steht die Fotoausstellung im Museum
Schiefes Haus und im Rathaus in Wernigerode. In der Ausstellung wird die ganze
Bandbreite des Wandels der Region Harz gezeigt: Die Grenze, der Mauerfall und
die Brockenöffnung, die Liegenschaften der östlichen und westlichen
Geheimdienste, der Wandel der Natur vom Sperrgebiet zum Nationalpark und der
Brocken heute als einer der wichtigsten Tourismusorte der Region Harz.
Gezeigt werden
auch Zeitsprünge von der innerdeutschen Grenze vom nördlichen Vorharz bis ins
Eichsfeld. Die Gegenüberstellungen von historischen Fotos und Bilder von heute
zeigen den Wandel: Ehemals verschlossene Orte sind heute frei zugänglich und
wichtige touristische Attraktionen des Harzes. Es ist die bisher umfangreichste
Fotodokumentation des Mauerfalls und des Wandels im Harz.
Ergänzt wird die
Ausstellung durch den Bildband „Der Brocken – ein freier Berg“.
Hindergrund:
Seit Anfang der 80er Jahre arbeitet Hansjörg Hörseljau als Fotojournalist in der
Region Harz. Auftraggeber sind u. a. Magazine wie DER SPIEGEL, FOCUS und DIE
ZEIT. Neben Auftragsarbeiten widmet sich der Fotograf eigenen fotografischen
Langzeitprojekten. Dazu zählte auch die innerdeutsche Grenze und ihr Umfeld. Die
Unerreichbarkeit des Brockens war wie die Unüberwindbarkeit der Mauer in Berlin
ein Symbol für die Teilung und 1989 die Wiedervereinigung. Mit dem Mauerfall und
der Brockenöffnung rückte die Region endlich wieder ins öffentliche Interesse.
Als einer ihrer letzten Stützpunkte in Deutschland verließen die russischen
Streitkräfte am 30. März 1994 den Brocken. Die ehemalige Grenze, das
Zusammenwachsen der ursprünglich getrennten Landesteile und der Brocken spielen
in der fotografischen Arbeit von Hansjörg Hörseljau eine besondere Rolle. In
seinen beiden Bildbänden über den Brocken (Der Brocken – ein freier Berg,
www.brockenbuch.de) hat Hanjörg Hörseljau das dokumentiert. Mit seinen Fotos
hält er die Veränderungen in seiner Heimat fest, die sonst in Vergessenheit
geraten. Die politischen Umwälzungen und der Mauerfall haben bis heute
gravierende Auswirkungen auf die Landschaft und die Menschen. Die Geschichte in
der Provinz, fernab der großen Medien wird oftmals vergessen, obwohl sie genauso
spannend ist. Die Fotos von Hansjörg Hörseljau zeigen die Veränderungsprozesse
und den Wandel. Seine Fotos sind ein geschichtliches und kulturelles Gedächtnis
der Region Harz. Eröffnung der Ausstellung am 30.11.2014, 11 Uhr durch Dr.
Michael Ermrich (Harzklubvorsitzender und Geschäftsführender Präsident des
Ostdeutschen Sparkassenverbandes). Er ist ebenfalls Zeitzeuge der Brockenöffnung
am 3. Dezember 1989.
Ort: Museum
Schiefes Haus, Klintgasse 5, 38855 Wernigerode
Dauer: 30.
November 2014 bis 30. Juni 2015
Geöffnet täglich
von 11 bis 17 Uhr, montags geschlossen
Weitere
Informationen bei Hansjörg Hörseljau, Tel. 05323/9489220 oder 0171/7456339,
email hansjoerg@hoerseljau.de
Jetzt für das Commerzbank-Umweltpraktikum 2015 im Nationalpark Harz bewerben
Wernigerode. Die Commerzbank ermöglicht Studierenden aller Fachrichtungen
bereits zum 25. Mal ein abwechslungsreiches Praxissemester in den schönsten
Naturlandschaften Deutschlands. Die Bewerbungsfrist für die 50 Plätze des
Umweltpraktikums läuft bis zum 15. Januar 2015.
An bundesweit 25 Standorten können die Teilnehmer ein mehrmonatiges
Praxissemester absolvieren – vom Watzmann bis zum Wattenmeer. In den
teilnehmenden Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten haben die
Studierenden die Möglichkeit, ihre Leidenschaft für die Natur mit praktischen
Erfahrungen zu verbinden. Im Mittelpunkt des Praktikums stehen die großen
Aufgaben unserer Gesellschaft: Umwelt und Klimaschutz. Die Studierenden erhalten
praxisnahe Einblicke in vielfältige Aufgabenbereiche – insbesondere die
Arbeitsabläufe in den Schutzgebieten. Darüber hinaus realisieren die
Praktikanten eigene Projekte in den Bereichen Umweltbildung und
Öffentlichkeitsarbeit. Die Commerzbank unterstützt mit einem Praktikantenentgelt
und bezahlt die Kosten für die Unterkunft. Die Schutzgebiete übernehmen die
fachliche Betreuung.
Das Commerzbank-Umweltpraktikum hat sich zu einer wesentlichen Größe im
gesellschaftlichen Engagement der Commerzbank entwickelt. Seit Beginn des
Projekts vor 25 Jahren haben mehr als 1.400 Praktikanten einzigartige Orte für
ihr Engagement gefunden. Die Absolventen tragen ihre Erfahrungen dann in
Bereiche der Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Umwelt. Vielen wurde der
spätere Einstieg ins Berufsleben durch die Erfahrungen im Umweltpraktikum
geebnet. Die Bewerbung zum Commerzbank-Umweltpraktikum ist ab sofort
ausschließlich online unter
www.umweltpraktikum.com
möglich.
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Praxisbericht 2014: Anna Blesch
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Was war im Praktikumsjahr 2014 los? Eine der vier Commerzbank-Umweltpraktikanten
im Nationalpark Harz war Anna Blesch. Die 23-jährige Studentin aus
Baden-Württemberg unterstützte für drei Monate die Arbeit des
Nationalpark-Bildungszentrums Sankt Andreasberg. Ihr Aufgabenfeld war dabei weit
gefächert: Vorträge und Aktionen für Senioren im Altersheim und über die
Wildkatze sowie andere Tiere, wöchentliche Junior-Ranger-Gruppenbetreuungen,
Durchführung einer Nationalpark-AG für Grundschüler und vieles mehr. Darüber
hinaus half sie bei der Vorbereitung und Umsetzung von neuen
Umweltbildungsprogrammen. Ihre ehrenamtliche Erfahrung als Betreuerin und
Organisatorin in einem Zeltlager für Kinder konnte sie hier gut in die Arbeit
einfließen lassen, z.B. bei der Vorbereitung und Durchführung des jährlichen
Wildniscamps. „Das Commerzbank-Praktikum ist eine tolle Möglichkeit für mich,
praxisnahe Erfahrung im Bereich der Umweltbildung zu sammeln und gleichzeitig
hinter die Ku
lissen eines Nationalparks schauen zu können. Ich bin durch mein Studienfach
„Waldwirtschaft und Umwelt“ begeistert von der Nationalparkidee. Nun vor Ort zu
sehen und zu erleben, wie die Idee umgesetzt wird, ist einfach unbezahlbar!“, so
Anna Blesch.
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Kinderfest
Braunlage
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Auch auf dem Kinderfest Braunlage war Anna Blesch aktiv. Dort stellte sich die
Junior-Ranger-Gruppe „Wölfe“ des Nationalparks Harz mit einem aktionsreichen
Stand vor. Es gab viel zu erleben und der Stand der Junior-Ranger fand regen
Zulauf. Die Kinder bastelten hier summende Borkenkäfer, puzzelten um die Wette,
tauchten spielerisch in das Leben eines Borkenkäfers ein und liefen barfuß über
einen angelegten Barfußfühlpfad. So wurde die Natur mit allen Sinnen erlebbar.
Voller Elan gaben die begeisterten Junior-Ranger ihr Wissen über den Borkenkäfer
weiter und auch bei anderen Fragen standen sie den interessierten Kindern und
Eltern Rede und Antwort. „Das macht uns einfach super viel Spaß!“ meinten die
Junior-Ranger Joyce, Greta und Enya. Unterstützt wurden sie dabei neben Anna
Blesch auch von der Mitarbeiterin Sandra Meckbach-Wolter aus dem
Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg.
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Mord im Regenwald – Harzer Junior-Ranger lösen Fall
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Anna Blesch und ihr Commerzbank-Praktikumskollege Bastian Deinert waren
ebenfalls mit bei der Sache, als das Nationalpark-Bildungszentrum Sankt
Andreasberg im alten Forsthaus Sonnenberg naturbegeisterten Junior-Rangern ein
Aktionswochenende rund um das Thema Regenwald anbot. Spielerisch lernten sie
dabei viel über Abholzung, Plantagenwirtschaft und was das eigentlich alles mit
ihnen zu tun hat. Vorbereitet und durchgeführt wurde das aktionsreiche Programm
von ihnen gemeinsam mit den Mitarbeitern Max Gersema und Julia Zigann vom
Freiwilligen Ökologischen Jahr.
Mit Schlafsack und Isomatte ausgerüstet zogen die Kinder am Samstagmorgen in das
alte Forsthaus Sonnenberg ein. Nach einer thematischen Einführung wurden sie
feierlich in den Regenwald-Stamm aufgenommen und von einem Stammesältesten durch
den Sonnenberger Regenwald geführt. Dabei lernten sie viele Geschichten und
Besonderheiten über dessen einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Die Begeisterung
der Kinder war schnell geweckt – daran konnte auch das durchwachsene Wetter
nichts ändern. Schließlich befanden sie sich im Regenwald! Auf ihrem Streifzug
durch den Wald kamen sie auch an einer riesigen Kahlschlagfläche vorbei. „Was
war hier nur geschehen?“ fragten die Kinder aufgeregt. Der Regenwald ist in
Gefahr: Großgrundbesitzer und andere Investoren kaufen den Wald auf, um ihn für
die Fleischproduktion und Plantagenwirtschaft zu roden. Pflanzen und Tiere
verschwinden und auch der Stamm ist gezwungen fortzugehen. Die Kinder waren sich
sofort einig: Das müssen wir verhindern!
Wir kämpfen für unsere Rechte! Vom Großgrundbesitzer wurden sie sofort
abgewimmelt. Auch Polizei und Staatsbeamte konnten ihnen nicht weiterhelfen.
Doch so schnell ließen sich die Kinder nicht entmutigen, hatten sie doch schon
so viel zusammen erlebt und gemeistert. Sie überquerten in Teamarbeit ein Moor,
schlüpften durch ein riesiges Spinnennetz und passierten eine alte Hängebrücke.
Dies machte nicht nur allen viel Spaß, sondern festigte gleichzeitig auch das
Gemeinschaftsgefühl.
Mittags stärkten sich die hungrigen Detektive mit leckerem Selbstgekochtem. Doch
dann geschah das Unerwartete: Der Stammesälteste wurde kaltblütig ermordet, als
die Gruppe mit einem freien Journalisten über die Abholzung sprach. Nachdem sie
den ersten Schreck verdaut hatten, siegte die Neugier: Steckte hinter dem Mord
die Regierung, die Polizei oder der Großgrundbesitzer, der auf den ehemaligen
Regenwaldflächen Rinder weiden lässt? Mit jeder weiteren Aktion kamen die Kids
der Wahrheit ein Stück näher, bis am Ende deutlich wurde: Es muss der
Großgrundbesitzer gewesen sein! Von der Polizei wurde dieser unter jubelndem
Geschrei abgeführt.
Abends am Lagerfeuer wurde der Tag bei Stockbrot und Folienkartoffeln noch
einmal reflektiert. Voller Stolz erzählten die Junior-Ranger von ihren
gemeinsamen Taten – mussten doch einige Hürden bezwungen werden, bis der
Schuldige endlich gefasst war. Von den vielen Eindrücken und spannenden
Erlebnissen erschöpft, schlüpften die Kinder abends glücklich und zufrieden in
ihre Schlafsäcke. Am nächsten Tag lernten sie viel über die Palmölfrucht und wie
viele alltägliche Lebensmittel Palmöl enthalten, was die Kinder sichtlich
überraschte. Auch beim Papierschöpfen, bei dem sie selbst dieses alltägliche
Produkt herstellten, wurde noch einmal deutlich, wie viel Papier sie täglich
verbrauchen. Alle Betreuer und Kinder waren sich am Ende einig: So ein tolles
Aktionswochenende soll bald wieder stattfinden.
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Über die Commerzbank
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Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank mit
Standorten in mehr als 50 Ländern. Kernmärkte der Commerzbank sind Deutschland
und Polen. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates
& Markets und Central & Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden
sowie institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und
Kapitalmarktdienstleistungen an. Die Commerzbank finanziert über 30 % des
deutschen Außenhandels und ist unangefochtener Marktführer in der
Mittelstandsfinanzierung. Mit den Töchtern comdirect und der polnischen mBank
verfügt sie über zwei der weltweit innovativsten Onlinebanken. Die Commerzbank
betreibt mit rund 1.200 Filialen eines der dichtesten Filialnetze der deutschen
Privatbanken. Insgesamt betreut die Bank rund 15 Millionen Privat- sowie 1
Million Geschäfts- und Firmenkunden. Die 1870 gegründete Bank ist an allen
wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2013 erwirtschaftete sie mit
durchschnittlich rund 54.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von mehr als 9
Milliarden Euro.
Alle Fotos: Nationalpark Harz.
„Wildnisforum Nationalpark Harz 2014“ - Tagung im Kloster Drübeck am 1. / 2.
Dezember
Wernigerode – Ilsenburg-Drübeck. Wie Wildnisbildung Naturschutzziele in
Nationalparken bereichern kann, steht im Fokus des Wildnisforums Nationalpark
Harz vom 1.-2. Dezember 2014. Im Rahmen des Forums wird das dreijährige Projekt
„Wildnis macht stark“ und dessen Resultate vorgestellt.
Lebhafte Eindrücke aus der Wildnisbildung im Nationalpark Harz, die
übergeordnete Sicht von Bundesamt für Naturschutz, BUND und DBU sowie Einblicke
in die Erfahrungen anderer Großschutzgebiete werden im Laufe des Forums
beleuchtet. Darsteller aus Forschung, Lehre und Praxis sowie aus anderen
Schutzgebieten werden ihre Perspektive einbringen. In einer Podiumsrunde kommen
die Kooperationspartner des Projekts „Wildnis macht stark“ zu Wort.
Am Ende des Forums werden in verschiedenen Workshops konkrete Impulse
erarbeitet, um die Wildnisbildung in Großschutzgebieten zu etablieren und
weiterzuentwickeln.
Tagungsort: Evangelisches Tagungszentrum Kloster Drübeck, Klostergarten 6, 38871
Ilsenburg, Tel. 039452-94334,
www.kloster-druebeck.de
Veranstalter: Nationalparkverwaltung Harz, Deutsche Naturschutzakademie und
BUND.
Weitere Informationen siehe
www.nationalpark-harz.de
UNSER HARZ November – Der Harzer Wald, die Stolberger Damenkapelle, 25 Jahre
Mauerfall und vieles mehr
Clausthal-Zellerfeld.
Harzer Wald – Produktionsfläche oder Lebensraum? Zusammenführen, was
zusammengehört – Institutionelle Zusammenarbeit und infrastrukturelle
Wiedervereinigung im Harz und Harzvorland. Als Zäune und Mauern Deutsche
trennten – Todesstreifen, Stacheldraht und Selbstschussanlagen. Oberharzer
Mundart „es Ewerharzerische“. Die Stolberger Damenkapelle – Erzähltes,
Gesammeltes, Teil 4. Hohe Wertschöpfung für die Harzregion –
Forschungsergebnisse der Universität Würzburg – das sind die wesentlichen
Stichworte aus dem Inhalt des aktuellen Hefts.
Harzer Wald und Forstwirtschaft einmal anders betrachtet und hinterfragt. Der
Autor Karl-Friedrich Weber regt an, ein Stück weiter zu denken, sich nicht durch
vordergründig ökonomische Aspekte blind machen zu lassen für ein umfänglicheres
Denken, Sehen und Empfinden. Wie gut würde das auch unseren Wäldern tun!
Das Titelbild deutet es schon an: Zum 25. Mal jährt sich die Öffnung der
innerdeutschen Grenze. Zwei Artikel widmen sich auf unterschiedliche Weise
diesem Ereignis, der erste schildert, auf welche Weise die Grenze in verkehrs-
und verwaltungstechnischen Bereichen überwunden wurde, der zweite befasst sich
mit den immer perfider ausgeklügelten Maßnahmen der Grenzsicherung.
Der Bericht zur Oberharzer Mundart zeigt, wie viele Einflüsse die hiesige
Mundart geprägt haben und wie sie entsprechend auch von Ort zu Ort variiert.
Der vierte Teil der Serie über die Stolberger Damenkapelle befasst sich diesmal
mit der Kuh und mit der Milchverwertung, die nicht immer ganz einfach war.
Im Nationalparkforum wird darüber informiert, dass der Nationalpark mit seinen
touristischen Impulsen nicht nur für den Naturschutz, sondern auch in
wirtschaftlicher Hinsicht einen bedeutenden Beitrag für den Harz leistet.
Auf der Rückseite stellt sich diesen Monat der Röhrigschacht in Wettelrode vor,
wo alljährlich das Barbarafest mit einem ökumenischen Gottesdienst gefeiert
wird, untertage in fast 300 m Tiefe, wohin die Besucher per Seilfahrt und
Grubenbahn gebracht werden.
Braunkohle, Erdfälle und Salz – die Börde hat
im Untergrund viel zu bieten – Landschaft besser verstehen –
Geopark-Landmarkenfaltblatt Burg Ummendorf vorgestellt
Burg
Ummendorf in der Börde. Zur Vorstellung eines neuen Faltblatts hatte der Geopark
Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen jüngst in das Börde-Museum Burg Ummendorf
eingeladen – und sogar der Landrat Hans Walker war persönlich gekommen.
Vor einem interessierten Publikum stellte Dr. Henning Zellmer, der
Geschäftsführer des Geoparks, das neue Faltblatt gemeinsam mit den Autoren vor.
Es umfasst 14 Seiten und beschreibt anschaulich die Burg Ummendorf als
sogenannte „Landmarke“, von der aus man die geologisch, naturkundlich und
kulturhistorisch interessanten Punkte der Börde ansteuern und erleben kann.
Beschrieben sind die Salzwiesen von Wormsdorf, die Relikte des ehemaligen
Bergbaus bei Wefensleben und im Allertal, die Umgebung von Marienborn, Harbke
mit Schlosspark und Lappwaldsee, die Stiftskirche Hamersleben und das Große
Bruch, der Untergrund von Oschersleben und Hadmersleben, das Kloster Gröningen,
das inmitten einer interessanten Erdfall-Landschaft mit eingebrochenen Höhlen
liegt, sowie der Kalkberg von Westeregeln mit seinen geologischen Besonderheiten
und dem Museum. Auch das Grüne Band ist ein Thema im neuen Faltblatt.
Es ist also viel los unter den Böden der Börde – und das ist in diesem neuen
Faltblatt interessant und anschaulich erläutert. Das bestätigte auch der Landrat
Hans Walker, indem er feststellte, dass viele Menschen der Region seit dem Ende
des Bergbaus nicht mehr so einen starken Bezug zur Vielfalt des Untergrundes in
der Börde haben wie früher. Dieses Wissen, das im neuen Faltblatt und auch im
Börde-Museum Burg Ummendorf vermittelt wird, könne jedoch zu einem besseren
Heimatverständnis und damit auch zur touristischen Entwicklung der Region
beitragen. Die müsse über den Tellerrand und politische Grenzen hinausgehen –
das wurde auch von den Gästen der Veranstaltung so gesehen, die sich rege an der
Diskussion beteiligten. Der Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen ist
einer der größten der Welt und eine hervorragende Grundlage für einen spannend
gemachten Geotourismus. Diese Potenziale müssten nun besser genutzt werden.
Wie das geht, haben das Braunschweiger Land und der Harz schon vorgemacht – dort
haben die Landmarkenfaltblätter bereits die Auflage von 2 Millionen Stück
überschritten. „Ein Erfolg, den sich zu Beginn unserer Arbeit kaum jemand
erträumt hat“, so der ebenfalls anwesende Vorsitzende des Geopark-Beirats Dr.
Volker Wilde. Die Autoren des Faltblatts, Dr. Friedhart Knolle und Dr. Rainer
Schulz, beide in Wernigerode ansässig, wünschten sich ebenfalls eine weite
Verbreitung des Faltblatts, dass ab sofort im Börde-Museum Ummendorf kostenlos
erhältlich ist. Es reiht sich ein in eine ganze Serie von Schriften des erst
2002 gegründeten Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen. Sie sind
großenteils auch im Internet verfügbar.
Der Flyer wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Sachsen-Anhalt der
Deutschen Gebirgs- und Wandervereine e.V. und mit finanzieller Unterstützung der
Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt erstellt.
Die neue Leiterin des Börde-Museums, Frau Dr. Nadine Panteleon, hatte mit den
Museumsräumen einen würdigen Rahmen für die Vorstellung der geologischen
Vielfalt der Region gegeben – auch sie begrüßte diese neue
Informationsmöglichkeit, die ab sofort neben den bisher schon erschienenen
Schriften zur Region im Museumsshop erhältlich sein wird.
Geocacher-Treffen am Klostergut Wöltingerode mit anschließender geologischer
Wanderung durch den Harly – spannende Einsichten und Aussichten für nahezu
100 Geocacher im GeoPark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen
Goslar
– Vienenburg. Jüngst trafen sich annähernd 100 Geocacher bei schönstem
Herbstwetter im Biergarten des Klosterguts Wöltingerode in Goslar-Vienenburg.
Eingeladen hatte Christoph Sehrt, in Cacherkreisen besser bekannt als „Nine&Dido“,
um mit gleichgesinnten den „Internationalen EarthCache Day“ zu begehen – und die
Resonanz war riesig.
Geocaching ist mittlerweile auch in Deutschland zu einer Trendsportart geworden,
bei der man mit Hilfe eines GPS-Gerätes „Schätze“ in der Natur sucht. Die
Verstecke werden im Internet in Form von Koordinaten angegeben und mit Hilfe des
GPS-Gerätes kann man die zumeist aus Tupperbehältern bestehenden Schätze finden.
War man erfolgreich, so trägt man sich vor Ort in ein Logbuch ein und kann
seinen Erfolg dann ebenfalls auf einschlägigen Seiten im Internet teilen.
Größter Anbieter in Deutschland ist Geocaching.com mit über 300.000 eingetragen
„Caches“ in Deutschland.
Von dieser Seite kam auch die Idee des „Internationalen EarthCache Day“.
Sogenannte „EarthCaches“ bestehen nicht aus physischen Behältern, sondern sind
zumeist Geotope, also geologische Aufschlüsse. Ziel dieses Programms ist es, das
Thema Geologie populär greifbar und erlebbar zu machen.
Aus
dem Anlass wurde auch der Harzer Geologe Dr. Friedhart Knolle als Fachreferent
eingeladen. Er führte die Gruppe Geocacher über den Höhenzug des Harly mitten im
Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen und erklärte anschaulich und
verständlich den geologischen Aufbau und die Zusammenhänge von Erdgeschichte,
Flora und Fauna und auch menschlichen Fehlern aus der Vergangenheit, die uns vor
Fehlentscheidungen in der Zukunft bewahren können. Denn am Harly war 1930 das
Kalibergwerk Vienenburg nach einem katastrophalen Laugeneinbruch komplett
abgesoffen – eine ähnliche geologische Situation weist heute der Salzstock der
Asse mit seiner Atommülldeponie auf. Interessiert und wissbegierig folgte die
Gruppe den Ausführungen des BUND-Experten und alle waren sich am Ende der
dreistündigen Führung, die auch den Harlyturm einbezog, einig: Solch eine
Führung muss es bald mal wieder geben und die nächsten Schatzsuchen werden mit
einem erweiterten Blick auf den Naturschutz und auf geologische Zusammenhänge
erfolgen.
Fotos: Geologie wird im Harly verständlich - fast 100 Geocacher waren dabei.
Fotos: Christoph Sehrt
Herbstferien am HohneHof
Wernigerode.
In der Ferienwoche lädt das Natur-Erlebniszentrum HohneHof zu einem vielseitigen
Programm in den Nationalpark Harz ein. So treffen wir uns am Dienstag, den 28.
Oktober um 10.30 Uhr auf dem Parkplatz Drei Annen Hohne, um das letzte Mal in
diesem Jahr zu einer Entdeckertour auf den Löwenzahnpfad zu starten. Nach den
Herbstferien werden die Stationen abgebaut, um in unserer Werkstatt mit neuer
Farbe und kleinen Reparaturen für die nächste Saison wieder einsatzbereit
gemacht zu werden.
Am Mittwoch ist unser Rangertag, an dem wir unsere großen und kleinen Gäste zu
herbstlichen Basteleien und zum Verweilen an der großen Feuerschale einladen.
Für den kleinen Hunger kann man sich natürlich wieder Stockbrot backen - ein
Leckerbissen nicht nur für die kleinen Gäste!
Am Donnerstag, den 30.Oktober, beginnt um 10.15 Uhr ab Parkplatz Drei Annen
Hohne ein Herbstspaziergang mit unserem Nationalpark-Pferd Max. Max ist sehr
kinderfreundlich, auch wenn er sonst bei Waldarbeiten seine Kräfte zeigen muss.
Auf der Wanderung erfährt man Wissenswertes über den Nationalpark, über die
Aufgaben von Rückepferden und natürlich über den HohneHof.
Auch am Freitag, den 31. Oktober erwartet der HohneHof seine Gäste und bietet
mit Basteleien, der Feuerschale und mit Informationen zum neuen
Besucher-Leitsystem für jeden etwas zum Entdecken und zum Verweilen. Wir freuen
uns auf Euren Besuch!
Foto von Ingrid Nörenberg
Bucheckern-Ernte für die Waldentwicklung im Nationalpark Harz
Wernigerode. Seit etwa drei Wochen liegen im Altbuchenwald zwischen Sandtal
und Tiefenbach im Nationalparkrevier Scharfenstein bei Ilsenburg grüne Netze
unter alten Buchen. Sie sollen die herunterfallenden Bucheckern auffangen, damit
aus ihnen dann in der Baumschule kleine Buchen für die
Nationalpark-Waldumwandlung herangezogen werden können.
In diesem Jahr tragen viele Waldbäume reichlich Früchte, es ist ein „ Mastjahr“.
Der Begriff kommt aus dem Mittelalter und weist darauf hin, dass damals
Haustiere – insbesondere Schweine – in den Wald getrieben wurden, um die
energiereichen Baumsamen wie Eicheln und Bucheckern zu fressen, damit sie Speck
ansetzen. Heute gibt es die Waldweide nicht mehr.

Für den Nationalpark Harz sind diese Bucheckern von großer
Bedeutung. Durch die Ernte in der eigenen Fläche wird gewährleistet, dass nur
heimisches Saatgut für das benötigte Pflanzgut eingesetzt wird. Beerntet werden
nur bestimmte, anerkannte Waldbestände, die aufgrund ihrer Eigenschaften wie
Stabilität, Gesundheitszustand und Wuchsverhalten besonders geeignet sind.
Die kleinen Buchen, die aus dem Saatgut gezogen werden, stehen in etwa zwei
Jahren zur Verfügung. Ein Teil der Bucheckern wird eingefroren, um mehrere Jahre
lang Buchenpflanzen zur Verfügung zu haben.
In dieser Woche beginnt im Nationalpark Harz die Herbstpflanzung. Es werden
vorrangig Buchen gepflanzt, aber auch Mischbaumarten wie Bergahorn oder Roterle.
Alle Pflanzungen dienen der ökologischen Aufwertung in der Naturentwicklungszone
des Nationalparks.
Fotos zum Thema, Fotos: Nationalpark Harz
UNSER HARZ Oktober 2014: Der erste Brockenflieger Fritz Jaschinski und seine
Frau Susanne – zwei deutsche Schicksale; Das ungeheure Erlebnis der Natur im
Harz hat unvergängliche Spuren hinterlassen - zum 150. Geburtstag von
Ricarda Huch (1864 - 1947); Das Forstwesen und der Wald; Ein Wichtel aus dem
Harzer Wald – Eine fremde Heimat? Die Stolberger Damenkapelle, Teil 3;
Nationalparkforum: Einladung zum Fotowettbewerb
Clausthal-Zellerfeld.
Das Titelbild deutet es schon an: UNSER HARZ greift das Thema „Forstwirtschaft
und ihre Auswirkungen auf unsere Wälder“ auf. An vielen Stellen mehren sich
kritische Stimmen zum Ausmaß und der Art der heutigen Waldnutzung, manche
sprechen hier auch von Waldzerstörung. Gerade in den Landesforsten wird
besonders rigide gefällt - ob im Frühjahr, wenn die Vögel nisten, oder im
Sommer, wenn das Harz aus den Bäumen schießt und der Waldboden weich ist, so
dass die schweren Maschinen tiefe Spuren hinterlassen. Zurück bleibt ein
trauriges Waldbild – zerfurchte Wege und Böden und oft meterhohe Reisighaufen
als „Altholz“, so dass der Unterwuchs des Waldes und viele Wege auf Jahre hinaus
zerstört sind. Aber auch alte Solitärbäume werden gefällt, ohne dass es hierfür
einen sichtbaren Grund gibt, zeigt der Stumpf doch ein kerngesundes Holz. Auch
im Welterbe und an anderen Stellen wird nicht darauf geachtet, das
Landschaftsbild erträglich zu halten oder historische Spuren, wie z. B. alte
Grabenhorizonte, sicht- und begehbar zu hinterlassen. Die Landesforsten ordnen
sich dem Slogan der Holzbranche „Wir müssen die Nachfrage befriedigen“ unter und
betrachten sich mittlerweile als ökonomisch ausgerichteten Betrieb, doch ist
diese Einstellung wirklich richtig? Im Oktoberheft erscheint zunächst der
Artikel eines ehemaligen Forstmanns, im November wird der Beitrag eines
Waldökologen folgen. Auch der Harzwichtel beklagt den respektlosen Umgang mit
dem Wald und Dieter Utermöhlen hat ihn darin mit einem Bild bestärkt.
Das Heft beginnt mit einer ausführlichen Fortsetzung des Brockenflieger-Artikels
im Maiheft 2013, in dem das weitere Schicksal Karl Jaschinskis und seiner Frau
dargestellt wird. Der zweite Beitrag in beschäftigt sich anlässlich ihres 150.
Geburtstages mit Ricarda Huch, deren prägende Kindheitserlebnisse im Harz in
vielen Zitaten Ausdruck finden. Der dritte Teil der Serie über die Stolberger
Damenkapelle erzählt vom Leben der Kuhhirten und im Nationalparkforum wird zum
Fotowettbewerb von Nationalpark und Jungfer-Druckerei eingeladen.
UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein
Abonnement):
Altenau: GLC-Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph-Roemer-Str. 12,
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1
Brockengartensaison am 15.10.2014 beendet
Wernigerode.
Am Mittwoch, den 15.10.2014 findet um 14 Uhr die letzte Brockengartenführung in
dieser Saison statt. Da in diesem Jahr die Vegetationsentwicklung ca.14 Tage
eher begann, sind die so genannten Wellensittich-Enziane (Gentiana farreri) aus
China erstmals in den vergangenen 24 Jahren am letzten Gartentag schon verblüht.
Allerdings besteht am 15.10. noch die Chance, die „Zwillingsgeschwister“ dieser
Pflanze (Gentiana sino-ornata und Gentiona ternifolia), die auch der Gruppe der
Wellensittichenziane zugeordnet werden, in Augenschein zu nehmen.
In der Zeit von Mitte Mai bis Mitte Oktober 2014 besuchten trotz des
ungemütlichen Sommerwetters ca. 6480 Nationalparkbesucher den Brockengarten. War
das Wetter schön, war die Anzahl der Gäste erwartungsgemäß deutlich höher als an
Tagen mit Regen, Sturm und Nebel.
In der Gartensaison 2014 wurden 3650 Brockenbesucher von den Mitarbeitern des
Brockengartens durch die Anlage geführt. Hinzu kamen 19 Sonderführungen für
Fachleute, aber auch für Studenten und Schüler, an denen insgesamt 610 Personen
teilnahmen. Außerdem begleiteten die Nationalparkranger 2220 Gäste durch unsere
Anlage. Dies erfolgte meist an den Wochenenden in Kombination mit der
Brocken-Rundwegsführung.
Der Brockengarten erfüllt im Nationalpark Harz verschiedene Aufgaben – er dient
der Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit des Nationalparks. Gleichzeitig
ist er ökologische Feldstation, die Renaturierungs-, Arten- und
Biotopschutzmaßnahmen auf dem Brockenplateau koordiniert und umsetzt.
Besonders freuen wir uns natürlich über die Inanspruchnahme der Anlage durch die
Universitäten, sei es im Rahmen von studentischen Master- oder
Promotionsarbeiten sowie auch im Rahmen von Geländepraktika.
Zur Erhöhung des Bekanntheitsgrads der Anlage trug auch der Tag des offenen
Denkmals am 14.9.2014 bei. Da der 1890 gegründete Brockengarten als
Gartendenkmal registriert ist, wurden am Tag des offenen Denkmals
Sonderführungen angeboten.
Besonders erfreulich ist, dass wie in den vergangenen Jahren viele ausländische
Gäste den Brockengarten besuchten. Es waren Gäste aus Georgien, Korea, Russland,
Frankreich, Belgien, Bulgarien, den Niederlanden, der Türkei, Italien, England,
den USA, Japan und China in unserer Anlage.
Die jetzt beginnende Winterpause ist erst Mitte Mai 2015, wenn die
Brockenanemone ihre Blüten zeigt, beendet.
Foto des Wellensittich-Enzians aus China im Brockengarten; Foto Dr. Gunter Karste.
Kunstausstellung „NATUR – MENSCH“ mit Verleihung des Andreas-Kunstpreis
feierlich eröffnet – Andreas-Kunstpreis geht an „Mars“ von Mario Krohnen
Braunlage-Sankt
Andreasberg und Wernigerode. Der Andreas-Kunstpreis wurde im Rahmen der
Vernissage der 20. Kunstausstellung „NATUR – MENSCH“ in Sankt Andreasberg am
27.9.2014 von der Staatssekretärin im Niedersächsischen Umweltministerium Almut
Kottwitz und der Sankt Andreasberger Sparkassen-Leiterin Bärbel Zindel an den in
Detmold lebenden Künstler Mario Krohnen vergeben. Mit seinem kinetischen
Rotationsobjekt „Mars“ überzeugte er die Jury. Der Andreaskunstpreis ist mit
2000 € dotiert. Darüber hinaus zeichneten Nationalparkleiter Andreas Pusch und
der Bürgermeister der Stadt Braunlage Stefan Grote die Künstlerin Heike
Negenborn aus Windesheim für „Net-scape 1“ (Acryl und Graphit auf Leinwand) und
den Künstler Max Weisthoff aus Kiel für „Mars“ (Objekt – Fahrradschlauch) aus.
Beide Auszeichnungen sind mit 500 € dotiert. Die Preise werden von der Sparkasse
Goslar/Harz gestiftet.
Bereits
zum 20. Mal findet vom 28.9. - 25.10.2014 die Ausstellung an verschiedenen
Stellen in der Oberharzer Bergstadt und Nationalparkgemeinde statt. Ihr
Anspruch: Berühren, Reflektieren, Erkenntnis gewinnen! Die Ausstellung will mit
den Mitteln der Kunst einen emotionalen Zugang zur Natur schaffen. Die Kunst ist
gewissermaßen Seismograph, Pädagoge, Katalysator und Visionär zugleich – eine
feinfühlige Herausforderung, die zum Nachdenken anregt.
Mit insgesamt 834 Kunstwerken hatten sich in diesem Jahr 459 professionelle
Künstlerinnen und Künstler unter anderem aus Argentinien, Deutschland,
Frankreich, Israel, Japan, Österreich, Polen, der Schweiz, Südafrika und den USA
um den Andreas-Kunstpreis beworben. Eine fachkundige Jury hat daraus 121
Arbeiten von insgesamt 98 Künstlern aus verschiedenen Bereichen der bildenden
Kunst ausgewählt. Über die deutschen Grenzen hinaus ist die Kunstausstellung in
Künstlerkreisen zu einer festen Größe geworden. Das Thema NATUR – MENSCH erfreut
sich über Jahre hinweg steigender Beliebtheit.
Die
Ausstellung ist bis zum 25. Oktober 2014 täglich von 11 - 17 Uhr in der Sankt
Andreasberger Rathausscheune, der St. Andreaskirche, der Martini-Kirche und dem
Kurpark zu sehen. Parallel wird eine Kinder-Kunstausstellung im Nationalparkhaus
und im Kurhaus gezeigt.
Der vom Regionalverband Harz e. V. bezuschusste Katalog zur Ausstellung kostet
15 Euro und kann vor Ort erworben oder über die Veranstalter bezogen werden.
Anliegend Fotos der ausgezeichneten Künstler bzw. Kunstwerke und ein
Gruppenfoto, v.l.: Mario Krohnen (Andreas-Kunstpreis), Almut Kottwitz
(Staatssekretärin im Niedersächsischen Umweltministerium), Max Weisthoff
(Auszeichnung), Hartmut Humm (Ortsvorsteher Sankt Andreasberg), Heike Negenborn
(Auszeichnung), Dr. Elfi Krajewski (Laudatorin), Stefan Grote (Bürgermeister der
Stadt Braunlage), Andreas Pusch (Nationalpark Harz), Bärbel Zindel (Sparkasse
Goslar/Harz), Werner Grübmeyer (Nationalpark-Beirat). Fotos: Ingrid Nörenberg
Qualität in der Besucherbetreuung: Wie werden Besucherführungen lebendig
gestaltet? Dieser Frage gehen 21 Vertreter aus acht europäischen Ländern im
Internationalen Haus Sonnenberg nach
Sankt
Andreasberg. Im Rahmen des EU-Projektes "HeriQ – Quality in Heritage
Interpretation" wird im Internationalen Haus Sonnenberg ein einwöchiger
Zertifizierungskurs für Natur-, Museums- und Stadtführer entwickelt. Grundlage
ist das Konzept der Natur- und Kulturinterpretation, das in den Nationalparken
der USA entstanden ist und nach dem heute weltweit auch in vielen Museen, Zoos
und Botanischen Gärten gearbeitet wird.
Das Arbeitstreffen wurde am Montag im Senckenberg-Naturmuseum in Frankfurt
eröffnet. Als Vertreter des Dachverbandes Interpret Europe erklärte dort Michael
Glen in seiner Begrüßungsansprache, die Bewahrung des europäischen Natur- und
Kulturerbes setze voraus, dass die Menschen spüren, in welcher Form dieses Erbe
Teil ihrer Identität ist. Von dort ausgehend müsse man sich fragen, wie eine
gemeinsame Zukunft nachhaltig gestaltet werden kann. Das Projekt HeriQ leiste
hierzu einen wichtigen Beitrag.
Dass das Internationale Haus Sonnenberg im Nationalpark Harz als
Veranstaltungsort gewählt wurde, kommt nicht von ungefähr. Vor mehr als zehn
Jahren war von dort aus bereits das EU-Projekt "TOPAS – Training of Protected
Area Staff" geleitet worden. Die Qualitäten, die heute europaweit diskutiert
werden, wurden im Internationalen Haus Sonnenberg erstmals gefasst.
Veranstaltungsleiter Thorsten Ludwig erklärte dazu: „Hinter vielen Natur- und
Kulturgegenständen verbergen sich Geschichten, die diese Gegenstände für den
Einzelnen bedeutsam machen, und die es spannend zu enthüllen gilt. Der
unmittelbaren Begegnung mit den Dingen, mit den Menschen, die für diese Dinge
stehen und mitden Orten, an denen diese Dinge aus erster Hand erfahrbar werden,
kommt gerade im Zeitalter der elektronischen Medien eine herausragende Bedeutung
zu.“
Die vielfältig zusammengesetzte Projektgruppe, die aus Bürgermeistern und
Mitarbeitern von Nationalparken, Universitätsdozenten und Naturführern besteht,
erprobt im Rahmen ihres einwöchigen Aufenthalts zunächst selbst einfache Übungen
für Naturführer, im nächsten Schritt wird an Kursinhalten zur Durchführung
entsprechender Fortbildungen gearbeitet und schließlich werden Projekte in
Angriff genommen, die die Verankerung dieser Ansätze in unterschiedlichen
europäischen Regionen zum Ziel haben. In diesem Zusammenhang stand auch ein
Besuch des Weltkulturerbes Goslar auf dem Plan, wo sich die Teilnehmer am
Donnerstag mit Stadtführern trafen.
Weitere Untersuchungen werden an Einrichtungen in Frankreich, Griechenland und
Bulgarien durchgeführt, bevor die Ergebnisse im Oktober bei einem Arbeitstreffen
in Rom ausgewertet werden. Der einwöchige Kurs für Natur-, Museums- und
Stadtführer soll dann 2015 in mehreren europäischen Ländern erprobt werden.
Foto: Die Arbeitsgruppe vor dem Internationalen Haus Sonnenberg mit
Nationalparkverteter Dr. Friedhart Knolle. Foto: Internationales Haus
Sonnenberg.
Nationalpark-Kalender 2015 zugunsten des Harzer Luchsprojekts ab sofort im Handel - Hannes Jaenicke übernimmt
Schirmherrschaft für den jetzt startenden Fotowettbewerb HarzNATUR 2015
Wernigerode
- Herzberg am Harz. Auch für das Jahr 2015 hat der Nationalpark Harz mit
Unterstützung der Jungfer Druckerei und Verlag GmbH aus Herzberg am Harz wieder
einen Fotokalender mit Motiven aus dem Nationalpark Harz herausgegeben. Andreas
Pusch, Leiter des Nationalparks Harz, und Roger Mellinghausen, Gesellschafter
der Jungfer Druckerei und Verlag GmbH und Leiter Finanzen, präsentierten ihn
jetzt gemeinsam in Herzberg.
Für den Kalender im Format 48 x 35 cm wurden Bilder aus den Fotowettbewerben
HarzNATUR der Jahre 2011 - 2013 ausgewählt. Er erscheint in einer limitierten
Auflage von 1.200 Exemplaren und wird von der Druckerei Jungfer der Gesellschaft
zur Förderung des Nationalparks Harz e.V. kostenlos zur Verfügung gestellt. Zum
Preis von 14,95 € ist er in allen Verkaufsstellen des Nationalparks und in
zahlreichen Buchhandlungen der Region erhältlich. Der Erlös des Kalenders kommt
zu 100 % dem Harzer Luchsprojekt zugute (www.luchsprojekt-harz.de). Bestellt
werden kann er auch beim Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus unter post@torfhaus.info
oder Telefon 05320/33179-0.
Gleichzeitig mit dem Kalenderverkauf startet jetzt bereits zum vierten Mal der
neue Fotowettbewerb HarzNATUR 2015. Toller Erfolg für das Projekt: Hannes
Jaenicke übernimmt die Schirmherrschaft. Der aus zahlreichen Fernsehproduktionen
bekannte und beliebte Schauspieler ist außerdem engagierter Umweltschützer. Und
so freuen sich die Verantwortlichen beim Nationalpark und der Jungfer Druckerei
und Verlag GmbH, dass sie ihn für den Naturfotowettbewerb und das Luchsprojekt
begeistern konnten.
Wieder sind im Rahmen des Wettbewerbs Fotografinnen und Fotografen aufgerufen,
die schönsten und spektakulärsten Bilder des Harzer Nationalparks einzureichen.
Die besten Bilder werden ab September 2015 in einer Ausstellung präsentiert und
gestalten den Nationalpark-Kalender 2016, dessen Einnahmen wieder das Harzer
Luchsprojekt unterstützen werden. Aus den drei Wettbewerbskategorien wird
jeweils ein Gewinnerbild ausgewählt. Der Gesamtsieger gewinnt einen Gutschein in
Höhe von 500 € eines Fotogeschäfts seiner Wahl. Die beiden anderen Preisträger
erhalten jeweils ein Jahresabonnement der Zeitschrift NaturFoto.
Einsendeschluss für Ihre Fotos ist der 15. März 2015. Die vollständigen
Teilnahmebedingungen können unter www.fotowettbewerb-harznatur.de nachgelesen
oder per Post angefordert werden: Nationalpark Harz, z. Hd. Juliane Hentze,
Oderhaus 1, 37444 Sankt Andreasberg, Tel. 05582 / 9189-41.
Foto: Roger Mellinghausen, links, übergibt den druckfrischen Kalender an den
Nationalparkleiter Andreas Pusch. Foto Friedhart Knolle.
Ausstellung „Der Wald im Blick“ im Nationalparkhaus Ilsetal bis zum
19.10.2014 verlängert
Ilsenburg. Die aktuelle Sonderausstellung " Der Wald im Blick - Förster sehen
den Wald" wird wegen des großen Zulaufs und nicht nachlassender Beliebtheit
verlängert. Sie kann noch bis zum 19.10.2014 besucht werden.
Öffnungzeiten des Hauses: Di - So von 8.30 - 16.30 Uhr (montags nur an
Feiertagen).
Eintritt frei.
Foto der Ausstellung: Maikäfer, Foto Lutz Petersen
Verkehrssicherungsarbeiten des Nationalparks Harz - Wanderbaustelle mit
Ampelregelung an der Brockenstraße
Wernigerode.
Ab dem 22. September 2014 werden an der Brockenstraße Maßnahmen zur
Gewährleistung der Verkehrssicherung durchgeführt. Notwendig wurde dies auf
Grund der Entwicklung des Borkenkäfergeschehens in diesem Jahr insbesondere im
Bereich des Brockenbetts und des Einstiegs zum Eckerlochstieg. Hier reichen die
vom Borkenkäfer befallenen Bäume bis an die Brockenstraße heran. Es ist deshalb
notwendig, diese Bäume im Gefahrenbereich für die Straße zu fällen. Die
betroffenen Bereiche befinden sich in der Naturdynamikzone des Nationalparks
Harz, deshalb verbleibt dieses Holz im Wald und wird nicht aufgearbeitet.
Auch am Urwaldstieg sind wegen der fortschreitenden Dynamik der Waldentwicklung
Maßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherung notwendig, die ebenfalls in
diesem Zeitraum stattfinden werden. Gerade hier wird die Entwicklung vom
Fichtenforst zum Fichtenwald, der in dieser Höhenlage die natürliche
Waldgesellschaft bildet, deutlich.
Die Arbeiten werden in Form einer Wanderbaustelle mit Ampelregelung vorgenommen.
Bitte beachten Sie im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit die Ampelzeichen und
die Hinweise der dort tätigen Forstwirte. Wir bitten um Verständnis.
Foto: Verkehrsgefährende Bäume an der Brockenstraße werden gefällt, Foto
Nationalpark Harz.
Nationalpark-Kalender 2015 zugunsten des Harzer Luchsprojekts erschienen
Für
den Kalender im Format 48 x 35 cm wurden Bilder aus den Fotowettbewerben
HarzNATUR der Jahre 2011 - 2013 ausgewählt. Er erscheint in einer limitierten
Auflage von 1.200 Exemplaren und wird von der Druckerei Jungfer der Gesellschaft
zur Förderung des Nationalparks Harz e.V. kostenlos zur Verfügung gestellt.
Zum Preis von 14,95 € ist er ab dem 19.9.2014 in allen Verkaufsstellen des
Nationalparks und in zahlreichen Buchhandlungen der Region erhältlich. Der Erlös
des Kalenders kommt zu 100 % dem Harzer Luchsprojekt zugute (www.luchsprojekt-harz.de).
Bestellt werden kann er auch beim Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus unter
post@torfhaus.info oder Telefon
05320/33179-0.
Gleichzeitig mit dem Kalenderverkauf startet jetzt bereits zum vierten Mal der
neue Fotowettbewerb HarzNATUR 2015. Toller Erfolg für das Projekt: Hannes
Jaenicke übernimmt die Schirmherrschaft. Der aus zahlreichen Fernsehproduktionen
bekannte und beliebte Schauspieler ist außerdem engagierter Umweltschützer. Und
so freuen sich die Verantwortlichen beim Nationalpark und der Jungfer Druckerei
und Verlag GmbH, dass sie ihn für den Naturfotowettbewerb und das Luchsprojekt
begeistern konnten.
UNSER HARZ September 2014: Die Burg Falkenstein und ihre Geschichte /
Einiges über Hainbuchen – Carpinus betulus Linné, 1753 / Der letzte
Postillon aus Lerbach, Wilhelm Hüter, erzählt / Das ehemalige Gipfelbuch auf
der Großen Zeterklippe / Die Stolberger Damenkapelle, Teil 2
Clausthal-Zellerfeld:
Die Burg Falkenstein, „eine Hauptzierde des gesamten Harzes“, wird von Autor
Roland Lange mit ihren Vorgängerburgen, ihrer wirtschaftlichen und strategischen
Bedeutung und ihrer wechselvollen Geschichte ausführlich beschrieben.
Ingrid Kreckmann hat eine Menge Wissenswertes über die Hainbuche
zusammengetragen, einen Baum, der auch im Harzvorland noch immer viel vorkommt
und dort auch eine lange Tradition hat.
Eine Erzählung des letzten Postillons von Lerbach, der noch die Pferdekutschen
der Kaiserlichen Post lenkte, lässt diese Zeit wieder aufleben und Karlheinz
Brumme erzählt von der Zeit, als der Brocken unerreichbar war und selbst ein
Gipfelbuch auf der Großen Zeterklippe nicht lange die Gefühle der Wanderer, die
von dort auf den Brocken blickten, widerspiegeln konnte, denn allzu bald war es
wieder verschwunden.
Die Geschichten des zweiten Teils der Serie über die Stolberger Damenkapelle,
eine davon in Mundart, erzählen vom Kuhaustrieb und einer schlauen Bäuerin.
Nach zwei Leserbriefen und zahlreichen aktuellen Meldungen aus dem Harz, z.B.
zur Nationalpark-Kunstausstellung NATUR - MENSCH, und neuen Büchern, z.B. zum
neuen Brocken-Buch und zur Harzklub-Chronik, lädt das Nationalparkforum zum
5jährigen Jubiläum des Nationalpark-Besucherzentrums Torfhaus am kommenden
Wochenende ein.
UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein
Abonnement):
Altenau: GLC- Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph-Roemer-Str. 12;
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi-Bergmann-Str. 1
Insektennisthilfe erhält ein Schild - Commerzbank-Umweltpraktikant Julius
Weimper beschriftet Nisthilfe
 Wernigerode
- Sankt Andreasberg. Die Insektennisthilfe, auch Insektenhotel genannt, am
Nationalparkhaus Sankt Andreasberg ist schon etwas in die Jahre gekommen.
Julius Weimper, der ein von der Commerzbank gefördertes dreimonatiges
Umweltpraktikum im Nationalparkhaus absolviert, hatte sich deshalb ihrer
angenommen. Verschiedene Elemente wurden ganz ausgetauscht, andere
aufgearbeitet. Zudem hat er ein ansprechendes Schild erstellt, das die
Nisthilfe insgesamt erklärt.
Walter Wimmer, Leiter des Nationalparkhauses, freut sich über dieses
Engagement:
„Die Commerzbank-Umweltpraktikanten sind alljährlich ein echter Gewinn
für unsere Arbeit.“ Aber auch Praktikant Julius Weimper, der in Bonn
Geografie studiert, schwärmt von dem Projekt: „Hier habe ich die
Möglichkeit, inhaltliche Arbeit mit gestalterischen und handwerklichen
Tätigkeiten zu verbinden und damit etwas für die Praxis zu schaffen.“
Und so konnte er das Schild rechtzeitig für die Dreharbeiten zum
Jubiläumsfilm für das Commerzbank-Umweltpraktikum anschrauben.
Arsen und Kobalt an der Oker – Entlang von Altlasten der Gebr. Borchers AG,
Preussag und Fa. Grillo Zinkoxid – die dunkle Seite der idyllischen Oker –
Sonntagsspazierung mit dem BUND-Geologen Dr. Friedhart Knolle am 7.
September 2014, 14 Uhr
Goslar-Oker. Der BUND-Regionalverband Westharz lädt für den kommenden
Sonntag, 7. September 2014, zu einem spannenden Spaziergang entlang der
Altlasten der Oker im Goslarer Stadtteil Oker ein. Selbst mancher Einheimische
ist überrascht, wenn man ihm mitteilt, dass hier unmittelbar an der Oker eine
kritische Altlast mit einem Volumen von 230.000 Kubikmeter liegt, die bisher
völlig unsaniert ist. Im Talbereich der Oker, teilweise sogar im
Überflutungsbereich des Flusses, haben hier die Firmen Gebr. Borchers AG, die
seinerzeitige Preussag und auch die Fr. Grillo Zinkoxid Schwermetallschlämme und
andere Produktionsabfälle wie Schlacken abgekippt.
Im letzten Jahrhundert machten diese kritischen Altlasten in den Medien Furore,
denn nach den der Stadt Goslar und dem Landkreis Goslar vorliegenden Gutachten
weisen die Sonderabfälle teilweise extrem hohe Arsengehalte auf – bis über 26 %
(!!) wurden gemessen, daneben auch andere Metalle wie Blei, Kobalt, Kupfer,
Zink, Nickel, Molybän oder Chrom. Es ist ein Skandal, dass diese Deponie bis
heute nicht saniert ist, denn jährlich sickern 1,4 Kilogramm Arsen und 36
Kilogramm Kobalt in das Grundwasser der Oker und fließen über Vienenburg weiter
nach Wolfenbüttel und Braunschweig.
Auszüge aus den Gutachten und weitere Materialien wird der Referent Dr.
Friedhart Knolle, der in diesem Sinne die Oker einmal anders präsentieren wird,
vor Ort bereithalten, sodass sich jeder Teilnehmer ein eigenes Bild machen kann.
Treffpunkt und -zeit: Die Tour startet um 14 Uhr an der alten Natronag,
Wolfenbütteler Str. 46 in Goslar-Oker, und dauert ca. 2 Stunden. Nach der
Wanderung besteht die Möglichkeit, die Baustelle der derzeit laufenden Sanierung
der sog. Sandbank in der Oker zu besichtigen.
Für die Teilnahme wird keine Gebühr erhoben.
"Mitgift - Ostdeutschland im Wandel" - DVD am 5. September 2014 im Handel
Wernigerode.
Nationalparkprogramm der DDR, Grünes Band, Altlasten im Chemiedreieck -
zahlreiche Umweltthemen waren mit der deutschen Wiedervereinigung verbunden.
Diese und viele andere Inhalte sind in der neuen DVD des Films "Mitgift -
Ostdeutschland im Wandel" enthalten, die am 5. September 2014 im Handel sein
wird.
Für weitere Informationen steht Ihnen der Filmemacher Roland Blum gern zur
Verfügung.
Der Film wird auch auf einer Rundreise durch fünf Städte in Sachsen-Anhalt vom
4. - 9. 11. 2014 vorgeführt, u.a. am 4. 11. in Ilsenburg. Am 28. 11. findet eine
Veranstaltung im Kirchlichen Forschungsheim Wittenberg statt - anschließend
diskutieren auf dem Podium Prof. Dr. Hannes Knapp und Dr. Hans-Peter Gensichen.
Rückfragen: Roland Blum Filmproduktion, Goethestraße 16, 65527 Niedernhausen,
Tel.: ++49 6127/2453, Fax: ++49 6127/8671, info@blumfilm.de, www.blumfilm.de
Mobil: 0171/6218453
Jubiläums-Aktionstag am 13. September 2014: 20 Jahre starke Partnerschaft
BUND und Nationalpark Harz – 5 Jahre Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus
Wernigerode
- Altenau-Torfhaus. So jung und dynamisch – und doch schon so lange vor Ort:
Seit Gründung des Nationalparks Harz in Niedersachsen vor 20 Jahren besteht die
erfolgreiche Kooperation zwischen dem BUND-Landesverband Niedersachsen und dem
Nationalpark Harz am Standort Torfhaus.
Zunächst mit einer kleinen Infostelle in „Heinrichs Alter Hütte“ vertreten, ging
es bereits 1995 in das Nationalparkhaus Altenau-Torfhaus, wo eine Ausstellung
unter anderem mit Multimedia-Schau, damals noch mit Dia-Technik, und der
„Gläserne Wald“ gezeigt wurden. Doch trotz der spannenden Angebote blieben die
Besucherzahlen immer hinter dem großen Potenzial zurück, dass der Standort
Torfhaus mit seinen vielen Besucherinnen und Besuchern darstellt. Und so gab es
schon bald Planungen, auf die andere Straßenseite der B 4 mit dem
eindrucksvollen Brockenblick umzuziehen.
2009 war es schließlich soweit: das Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus mit
seiner modernen Ausstellung, digitalem Nationalpark-Kino und zahlreichen
Mitmach-Elementen konnte eröffnet werden.
20 Jahre Information am Standort Torfhaus und 5 Jahre Besucherzentrum TorfHaus –
das sind gleich zwei gute Gründe zu feiern. Deshalb richtet das TorfHaus am
13.9.2014 von 12.00 bis 16.30 Uhr einen Jubiläums-Aktionstag aus. Eröffnet wird
der Tag durch eine Feierstunde und eine Ansprache vom Niedersächsischen
Umweltminister Stefan Wenzel. Danach geht es mit einem bunten Programm, Spielen
und Aktivitäten für Groß und Klein, einigen Führungen und natürlich einem
kulinarischen Angebot weiter. Den Tagesausklang stellt eine Klangmeditation mit
Harald Peters dar.
Siehe auch die Anlagen. Foto frei mit dieser PI, Fotograf Hans-Georg Mendel.
Harzklub-Zweigverein Tanne stiftet Bank vor dem Nationalparkhaus Schierke
Wernigerode
- Schierke. Jüngst machten Mitglieder des Harzklub-Zweigvereins Tanne eine
geführte Nationalpark-Wanderung von Schierke zum Brocken. Geführt vom Ranger
Hartmut Bartel, selbst Mitglied und stellvertretender Wegewart im
Harzklub-Zweigvereins Tanne, erlebten sie die Besonderheiten des Brockengebiets
im Nationalpark Harz.
Am Ende der Wanderung wollte sich die Gruppe beim Nationalpark bedanken und
schnell war der Beschluss zum Bau einer Sitzgruppe gefasst. Kurze Zeit später
wurde die neugebaute Sitzgruppe zum Nationalparkhaus Schierke geliefert und dort
aufgebaut. Eine kleine Plakette mit dem Hinweis „Gestiftet vom Harzklub Tanne“
ziert die Lehne. Schon kurze Zeit später wurden die Bänke von den ersten
Wanderern angenommen – rechtzeitig zum Deutschen Wandertag 2014, der in diesen
Tagen in der Nationalparkregion stattfindet.
Der Nationalpark sagt Danke!
Anl. Fotos frei mit dieser PI; links: Hartmut Bartel, rechts Henning Möller,
Leiter der Nationalparkwacht.
UNSER HARZ August 2014: Der Raubgraf – Mythos und Wirklichkeit; Mord und
Sühne im Oberharz anno 1850; Neue Serie: Die Stolberger Damenkapelle, Teil
1; Spannendes aus dem Jugendwaldheim des Nationalparks Harz
Clausthal-Zellerfeld. Viele Geschichten ranken sich um den Grafen Albrecht
II. von Regenstein, meist als „der Raubgraf“ tituliert. Was davon ist Mythos,
was ist Wirklichkeit? Dieser Frage geht Ernst Kiehl im ersten Artikel des
Augusthefts von UNSER HARZ nach und präsentiert eine Fülle an Überlieferungen
und urkundlich bezeugten Fakten. Zum Schluss lädt er die Leser ein, die Orte des
Geschehens selbst zu besuchen und sich dort in den Bann des immer noch
vorhandenen Mythos´ der Geschichte ziehen zu lassen.
1850 fand die letzte Hinrichtung im Harz statt, zu der sich 15 – 20.000
Schaulustige einfanden. Eine grausige Geschichte aus alten Zeiten des Autors
Matthias Blaziek zur Mordtat des Bergmanns Carl Wagener und seiner Hinrichtung.
Die neue Serie über die „Stolberger Damenkapelle“, die Stolberger Kühe, beginnt
in diesem Heft. In den Kindheitserinnerungen des Autors Siegfried Oppermann und
anderer Stolberger wird ein atmosphärisch dichtes Bild des alten Stolbergs um
die Mitte des letzten Jahrhunderts gezeichnet.
Viel Neues gibt es unter AKTUELLES und BÜCHER anzukündigen, bevor das
Nationalparkforum das Sonnentaler-Projekt vorstellt, eine geniale Idee des
Nationalpark-Jugendwaldheims Brunnenbachsmühle.
Die letzte Seite gehört diesmal der Arbeitsgemeinschaft Burg Scharzfels, die
über das Pflanzen einer Friedenslinde auf der Burg berichtet.
Auf der Rückseite stellen sich in diesem Jahr kleinere Museen im Harz vor;
diesmal ist es die Grube Glasebach in Straßberg, wo Besucher den Altbergbau auf
silberhaltige Erze und Flussspat erleben können.

UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein
Abonnement):
Altenau: GLC-Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph-Roemer-Str. 12;
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1.
Anl. Foto frei mit dieser PI: Das Jugendwaldheim Brunnenbachsmühle des
Nationalparks Harz, Foto Steffen Küppers
Das Recht kannte im Mittelalter keine
Landesgrenzen und die Mehrheit der Bevölkerung konnte nicht lesen: Das
Burger Landrecht – Band 30 der Harz-Forschungen zu Fragen des Landrechts
erschienen
Wernigerode.
Der Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde hat den Band 30 der
Harz-Forschungen unter dem Titel Das Burger Landrecht und sein
rechtshistorisches Umfeld. Zur Geschichte der Landrechte und ihrer Symbolik im
Mittelalter von Rügen bis Niederösterreich herausgegeben. Der Band, der von Dr.
Dieter Pötschke, Prof. Dr. Gerhard Lingelbach von der Universität Jena und Dr.
Bernd Feicke unter Mitarbeit von Ulrich Dieter Oppitz herausgegeben wurde, geht
in seiner Bedeutung aber weit über den Harzraum und seine Umgebung hinaus, da
das Recht im Mittelalter keine Landesgrenzen kannte.
Die für Rechtsfragen zuständige Fachkommission des in Wernigerode ansässigen
Harz-Vereins hatte sich in ihren Jahrestagungen bisher ausführlich mit
thüringischen Landesordnungen, Stadtrechten und Statuten (u. a. auch Nordhausen
und Mühlhausen), den erzstiftischen und insbesondere mansfeldischen
Geschichtsquellen, mit Rechtsymbolen wie Prangern und Rolanden und dem im
Harzraum verbreiteten Goslarer Stadtrecht beschäftigt. Nun ging es um
Landrechte, wie sie z. B. die Flamen einst in der Goldenen Aue besaßen.
Ausgangspunkt war die Bitte der Rolandstadt Burg bei Magdeburg an den
Harz-Verein, zu helfen, der in ihrem Archiv aufbewahrten kostbaren Handschrift
des Burger Landrechts aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts auf einer
internationalen Tagung eine gebührende Aufmerksamkeit in der Landschaft der
deutschsprachigen Landrechte des Mittelalters zu verschaffen. Daher befassen
sich 6 Aufsätze in dem Band mit dem Burger Landrecht und in weiteren Aufsätzen
werden Vergleiche von Rügen über Magdeburg, Thüringen bis nach Niederösterreich
gezogen. Es werden die Grafen von Mansfeld als Vorsitzende königlicher Landdinge
ebenso behandelt wie das auch im Harzraum verbreitete Magdeburger Recht und der
Sachsenspiegel. Die beiden Vorträge über thüringische Landesordnungen und die
Rechte, die flämische Siedler aus ihrer Heimat in die Goldene Aue mitbrachten,
werden später ergänzend in der Harz-Zeitschrift 2015 erscheinen.
Mit dem nun vorliegenden Band 30 hat der Harz-Verein einen wichtigen Baustein
zur deutschen Rechtsgeschichte vorgelegt – immer mit dem Fokus Harz und
Umgebung. Die Drucklegung des Bandes wurde vom Kultusministerium des Landes
Sachsen-Anhalt gefördert, dem daher ein besonderer Dank gilt.
Die beiden Mitherausgeber Prof. Gerhard Lingelbach und Dr. Dieter Pötschke
werden auf Einladung des Goslarer Geschichtsvereins in einer ab Herbst 2014
beginnenden Vortragsreihe Vorträge zur Verbreitung des Goslarer Stadtrechtes in
den Harzstädten halten.
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Bernd Feicke, Gerhard Lingelbach und Dieter Pötschke, Hrsg.: Das Burger
Landrecht und sein rechtshistorisches Umfeld. Zur Geschichte der Landrechte und
ihrer Symbolik im Mittelalter von Rügen bis Niederösterreich. Harz-Forschungen
Bd. 30, 2014, ISBN 978-3-86732-185-3, 256 S., 35 Abb., 17,0 x 24,0 cm, 22
Schwarzweiß- u. 13 Farbabb., Broschur, Bezug über den Buchhandel oder
www.lukasverlag.com
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Zum Inhalt des Bandes
Schwerpunkte des Bandes sind (S. 18):
• Wissenschaftliche Einordnung des Burger Landrechtes in die deutsche
Landrechtslandschaft und Vergleich der Sprache des Burger Landrechtes mit
zeitgenössischen Urkunden
• Abgrenzung zum Landrecht des ebenfalls aus dem 13. Jh. stammenden Landrechts
des Sachsenspiegels und Magdeburger Schöffenrecht
• Besiedlungsgeschichte von der südlichen Ostseeküste über den Magdeburger Raum
bis nach Thüringen, soweit für die Entstehung der Rechtstexte relevant
• Spannungsbogen von der Entstehung der Orts- und Landrechte im südlichen
Küstenbereich der Ostsee, Mitteldeutschlands und Österreichs
• Rechtliche Grundlagen des Zusammenlebens auf dem Lande: Verhältnis von Stadt-
zu Landrechten
• Die Symbolik landrechtlicher Verhältnisse, da im hohen Mittelalter die
Mehrheit der Bevölkerung nicht lesen konnte.
- Ergebnisse (S. 24):
- Erstmals haben Experten – u. a. Rechtshistoriker, Germanisten und Historiker –
ausgewählte Landrechte und Landesordnungen von Rügen bis Niederösterreich und
ihre Symbolik auf einer gemeinsamen Tagung untersucht.
- Es erfolgte eine ausführliche rechtliche, sprachliche und historische
Würdigung des Burger Landrechtes und seines rechtlichen Umfeldes. Es galt
offensichtlich nicht in der Stadt Burg.
- Die erneute sprachliche Untersuchung im Vergleich zu ca. 60 Urkunden durch
Weinert ergab Hinweise auf eine etwas jüngere Datierung als bisher, aber noch in
die erste Hälfte des 14. Jh. Das Burger Landrecht enthält eine Mischung von
mittelniederdeutschen und magdeburgischen Formen von Rechtsbegriffen.
- Das Burger Landrecht ist in einem Band mit weiteren Rechtsbüchern überliefert
– diesem Typ von kombinierten Rechtsbüchern widmet sich BRAUNEDER (S. 73) in
einem weiteren Aufsatz.
- Das urkundlich nachweisbare ostelbische Herzogtum (ducatus transalbinus) wurde
von SCHOLZ (S. 180) einer kritischen Untersuchung unterzogen.
- Vom Wendischen Landrecht des Fürstentums Rügen wurde das Original aus dem
Jahre 1522 wieder aufgefunden und erste rechtshistorische Erkenntnisse von
PÖTSCHKE (S. 88) gewonnen.
- In der Vorbereitung der Tagung wurde von Pötschke und Zimmer ein Textabschnitt
am Ende des Burger Landrechtes als Text identifiziert, der nicht zum Burger
Landrecht gehört und wahrscheinlich als Rest des verlorenen Burger Stadt- oder
Schöffenrechtes angesehen werden muss, vgl. PÖTSCHKE (S. 194).
- SCHMIDT-RECLA untersuchte das Fragment eines Burger „Schöffenbuches“, das in
81 Einträgen Beurkundungstätigkeiten (wahrscheinlich) eines Gerichts aus dem
Zeitraum von Ende 1394 bis Anfang 1396 widerspiegelt. Es belegt, dass in diesem
Jahr ein Schultheiß in Burg existierte. „Es hielt sich – bezogen auf diesen erb-
und familienrechtlichen Spezialfall – in den normativen Grenzen des materiellen
Burger Landrechts einerseits und des prozessualen Magdeburger Stadtrechts
andererseits. Spuren des Sachsenspiegels finden sich aber nicht.“ (S. 161 ff.)
- KOCHER (S. 119) behandelte die Kernfrage, ob landrechtliche Regelungen
überhaupt bildlich darstellbar sind. Auch in Dörfern sind die bekannten
Rechtssymbole wie Pranger und Roland anzutreffen (GULCZYŃSKI S. 125).
- Von der „wohlgelungenen und ertragreichen Tagung in Burg“ (so Prof. Schott)
wird hier ein Berichtsband vorgelegt, der erstmals eine farbige
Faksimile-Ausgabe des Burger Landrechtes mit zitierfähigem Text und einer
überarbeiteten Übersetzung enthält.
„Der Brocken“ - Die Entdeckung und Eroberung eines Berges - Ausstellung
in der "Galerie 1530" bis zum 20. November 2014
Wernigerode.
Brockentourismus hat Konjunktur. Kein Berg in Deutschlands Norden erfreut sich
so anhaltender Popularität wie der höchste Harzgipfel – und dies seit
Jahrhunderten. Selbst Stacheldraht und Mauer konnten zwischen 1961 und 1989
nicht verhindern, dass der Brocken der „Sehnsuchtsberg“ vieler Deutscher blieb.
Im Gegenteil: Seine Sperrung unter den Bedingungen des Kalten Krieges beförderte
den historisch gewachsenen Mythos sogar noch.
Seit Dezember 1989 strömen wieder Millionen Besucher auf Norddeutschlands
höchsten Berg. Kein Wunder, ist doch eine Visite des Gipfels – egal ob zu Fuß,
mit der Kutsche oder per Schmalspurbahn – ein Muss, wenn nicht sogar der
Höhepunkt einer jeden Harzreise. Viele der Gäste erliegen der Faszination des
Berges sogar derart, dass sie wieder und wieder kommen. Nicht zu vergessen die
Harzer selbst, die der Brocken in seinen Bann geschlagen hat. Für Wernigerode,
zu dessen Stadtgebiet der sagenumwobene Gipfel seit 2009 gehört, ist dieser
nicht nur einfach der Hausberg, sondern vor allem ein gewichtiges touristisches
Attribut, das es gleichermaßen zu pflegen und zu entwickeln gilt. Einblicke in
die traditionsreiche Geschichte des Brockens können dabei helfen, die große
Anziehungskraft des Berges zu verstehen und auf dieser Grundlage Konzepte für
seine künftige Nutzung und Vermarktung zu entwickeln.
Die Brocken-Sonderausstellung in der Galerie 1530 des Wernigeröder Kunst- und
Kulturvereins e.V. in der Marktstraße 1 in Wernigerode ist einen Besuch wert –
sie ist noch bis zum 20. November 2014 geöffnet.
Der Bildband zur Ausstellung ist dort ebenfalls erhältlich (160 Seiten mit 130
farbigen Abbildungen, Jüttners Verlagsbuchhandlung 2014, Preis: 24.50 €). Es ist
das umfassendste Brockenbuch der letzten 20 Jahre – mit Bildern, die jahrelang
unerkannt in Archiven lagerten und Erkenntnissen, die ein völlig neues Licht auf
die Geschichte des Harzes und seines Tourismus werfen!
Kontakt und Rückfragen: Kulturstiftung Wernigerode, Rainer Schulze,
Westernstraße 10, 38855 Wernigerode.
Kunstwerke zwischen Natur und Mensch – 20. Kunstausstellung „NATUR –
MENSCH“ in Sankt Andreasberg wirft ihre Schatten voraus
Wernigerode
– Sankt Andreasberg. 121 Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie,
Bildhauerei und Installationen wird die diesjährige Kunstausstellung NATUR –
MENSCH unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Umweltministers Stefan
Wenzel vom 28.9. bis 25.10.2014 in Sankt Andreasberg zeigen.
Eine fachkundige Jury hat aus 834 Bewerbungen unter anderem aus Deutschland,
Österreich, Schweiz, Frankreich, USA, Südafrika, Japan, Polen, Israel und
Argentinien die diesjährige Ausstellung NATUR – MENSCH zusammengestellt.
Bereits zum 20. Mal findet die Ausstellung an verschiedenen Stellen in der
Oberharzer Bergstadt und Nationalparkgemeinde statt. Die ausgestellten Arbeiten
sollen zum Nachdenken, Wundern und Staunen anregen.
Mit insgesamt 834 Werken hatten sich 459 professionelle Künstlerinnen und
Künstler in diesem Jahr um den Andreas-Kunstpreis beworben. 121 Arbeiten von
insgesamt 98 Künstlern aus verschiedenen Bereichen der bildenden Kunst wurden
von der Jury ausgewählt. Über die deutschen Grenzen hinaus ist die
Kunstausstellung in Künstlerkreisen zu einer festen Größe geworden.
Die Ausstellung ist traditionell dem Thema Natur – Mensch gewidmet. Sie greift
damit das besondere Anliegen der beiden Veranstalter – Stadt Braunlage und
Nationalpark Harz – auf, die Menschen sowohl für den Natur- und Umweltschutz als
auch für die Wiederanreicherung menschlicher Lebensräume mit Naturbausteinen wie
Nationalparken und FFH- bzw. Natura 2000-Gebieten zu gewinnen. Darüber hinaus
wollen wir auch mit den Mitteln der Kunst Mitmenschen nachdenklich stimmen über
die Gewalt, die wir unserer Natur antun und über die vielen Chancen, die uns die
Natur bietet. Die Kunst ist gewissermaßen Seismograph, Pädagoge, Katalysator und
Visionär zugleich – eine feinfühlige Herausforderung, die zum Nachdenken anregt.
Denn ohne Natur als Grundlage gibt es keine Kultur.
Dank der wichtigen Unterstützung der Sparkasse Goslar/Harz ist der
Andreas-Kunstpreis mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 € dotiert. Neben dem
Andreas-Kunstpreis werden auch 2. und 3. Plätze mit jeweils 500 € ausgelobt.
Der Andreas-Kunstpreis wird am 27.9.2014 um 19 Uhr in der Rathaus-Scheune in
Sankt Andreasberg im Rahmen einer Vernissage verliehen.
Im Anschluss daran ist die Ausstellung vom 28.9. - 25.10.2013 täglich von 11 -
17 Uhr in der Sankt Andreasberger Rathausscheune, der St. Andreas-Kirche, der
Martini-Kirche und dem Kurpark Sankt Andreasberg zu sehen.
Parallel wird eine Kinder-Kunst-Ausstellung von Kindergärten und Grundschulen
aus Braunlage, Hohegeiß und Sankt Andreasberg im Nationalparkhaus Sankt
Andreasberg sowie im Kurhaus Sankt Andreasberg gezeigt.
Anl. Foto frei mit dieser PI: Die Jury bei der Arbeit (v.l.): Dr. Elfi Krajewski,
Jens Kilian, Stefan Grote, Detlef Kiep, Andreas Pusch, Cordula Dähne-Torkler,
Theresa Thomas, Dr. Andrea Kirzinger und Dieter Utermöhlen; Foto Juliane Hentze
Wildnis statt Universität – neue Commerzbank-Umweltpraktikanten im
Nationalpark Harz
Wernigerode
– Sankt Andreasberg. Studenten unterstützen Schutzgebiete vom Watzmann bis zum
Wattenmeer – auch im Nationalpark Harz. 51 Studierende aus dem In- und Ausland
sind bundesweit im jährlich stattfindenden Commerzbank-Umweltpraktikum aktiv.
Seit nunmehr knapp 25 Jahren bieten die teilnehmenden deutschen Nationalparke,
Biosphärenreservate, Naturparke und die Commerzbank interessierten Studenten
aller Fachbereiche die Möglichkeit, ihre Leidenschaft für die Natur mit
praktischen Erfahrungen im Umwelt- und Naturschutz zu verbinden. Zwischen drei
und sechs Monaten dauert das Umweltpraktikum, bei dem die Naturliebhaber die
Theorie in den Hörsälen gegen die Praxis in Deutschlands einzigartigen
Naturlandschaften tauschen.
Traditionell fand der Auftakt des Open-Air-Semesters im Rahmen einer gemeinsamen
Einführungswoche im Nationalpark Bayerischer Wald statt. Im Wildniscamp des
Nationalparks verbrachten die Praktikanten nicht nur intensive Tage in einer der
schönsten Landschaften Deutschlands, sondern wurden auch in Workshops gründlich
auf ihre Aufgaben für den anschließenden Einsatz in den Schutzgebieten
vorbereitet. Insbesondere die naturnahe Unterbringung mitten im Wald, in Themen-
und Länderhütten wie Baumhaus, Waldzelt oder Wasserhütte, rundete das intensive
Naturerlebnis der Einführungswoche ab.
Die in der Nationalparkverwaltung Harz in Sankt Andreasberg und Torfhaus
eingesetzten Praktikanten sind neben Bastian Deinert, der in Wernigerode
arbeitet, Anna Blesch (Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg), Julius
Weimper (Nationalparkhaus Sankt Andreasberg) und Sebastian Berbalk
(Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus). Die drei in Sankt Andreasberg und
Torfhaus eingesetzten Praktikanten stellten sich jüngst im
Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg der Öffentlichkeit vor und
erhielten aus der Hand des Goslarer und Bad Harzburger Filialdirektors Roland
Wolf ihre Umweltbildungs-Rucksäcke.
Das Erfolgsgeheimnis
Anette Jung, zuständige Projektleiterin bei der Commerzbank, erläutert das
Erfolgsgeheimnis des Projekts: „Das Commerzbank-Umweltpraktikum bietet eine
ausgewogene Mischung aus unmittelbarem Natur-Erleben und praxisnahen Einblicken
in die Aufgabenbereiche der Schutzgebiete. Dadurch sammeln die engagierten und
hochmotivierten Studenten nicht nur nützliche Erfahrungen, sondern erleben auch,
wie interessant und kurzweilig aktiver Umwelt- und Naturschutz sein kann.“
Das Commerzbank-Umweltpraktikum hat sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden
Größe im gesellschaftlichen Engagement der Commerzbank entwickelt. Das Projekt
dokumentiert die langfristige Verantwortung der Commerzbank für Bildung und
leistet einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Miteinander von Mensch und
Natur. 2007 wurde es von der UN als Dekadenprojekt „Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ ausgezeichnet. In den knapp 25 Jahren seit Bestehen haben mehr als
1.300 Praktikanten in den teilnehmenden Nationalparks, Naturparks und
Biosphärenreservaten einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden. Die
Absolventen tragen nachhaltige Entwicklung als zukunftsweisende Bildungsform in
viele Bereiche der Umwelt, Wirtschaft und Politik. Vielen hat das
Umweltpraktikum den späteren Einstieg ins Berufsleben geebnet.
Weitere Infos zum Commerzbank-Umweltpraktikum unter
www.umweltpraktikum.com
Anl. Foto frei mit dieser PI: Filialdirektor Roland Wolf mit den
Commerzbank-Praktikanten (v.l.) Julius Weimper (Nationalparkhaus Sankt
Andreasberg), Anna Blesch (Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg) und
Sebastian Berbalk (Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus); Foto: Walter Wimmer.
NABU zeichnet Schwalbenfreunde aus: Plakette geht nach Altenau
Am Haus am Gerlachsbach sind Schwalben gern gesehen.
Altenau. Auf beiden Seiten des „Haus am Gerlachsbach“ flogen die Mehlschwalben
die besetzten Nester an, während NABU-Regionalgeschäftsführer Walter Wimmer die
Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ an Martina Schreiber und Rainer
Eckstein verlieh. Dazu gehört auch eine Urkunde und ein doppeltes Kunstnest für
Mehlschwalben. In einem landesweiten, von der Bingo-Umweltstiftung geförderten
Projekt zeichnet der NABU Niedersachsen auf diese Weise Menschen aus, die die
Schwalben an ihrem Haus dulden und fördern.
„Die waren hier schon bei meiner Mutter“, freut sich Martina Schreiber über die
die fliegenden „Glücksbringer“. Und Rainer Eckstein ergänzt: „Wir würden die
Nester niemals beseitigen. Natürlich machen die etwas Dreck, aber das steht in
keinem Verhältnis, zu der Freude, die sie uns bereiten.“
Doch diese Einstellung ist heute leider nicht mehr selbstverständlich. Alle
Beteiligten hoffen, dass durch die Schwalben und die Plakette am Haus mehr
Menschen (wieder-) entdecken, dass Schwalben zu unseren Siedlungen gehören und
wir mit ihnen leben und uns an ihnen erfreuen können.
Foto: Martina Schreiber und Rainer Eckstein mit Urkunde, Plakette und Kunstnest
für Mehlschwalben (Foto: NABU/Walter Wimmer).
Aktuelles zur Borkenkäfersituation im Nationalpark Harz
Wernigerode.
In den letzten Tagen hat sich witterungsbedingt auch im Nationalpark Harz an
Fichten Stehendbefall durch den Fichtenborkenkäfer, auch Buchdrucker genannt,
bemerkbar gemacht. Der milde Winter und das zeitige Frühjahr haben dazu
beigetragen, dass viele Borkenkäfer überwintern konnten und ca. 14 Tage eher
ausgeflogen sind als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Eine Besonderheit dieses Jahres ist der schwankende Witterungsverlauf.
Wärmeperioden und kältere Tage folgen im raschen Wechsel, begleitet von mehr
oder weniger intensiven Regenfällen. Damit wird der Zeitraum des Fluges
verzögert, denn viel Regen im Frühjahr und Frühsommer verbessert die
Wasserversorgung der Fichten, so dass sie mehr als in trockenen Jahren in der
Lage sind, anfliegende Borkenkäfer durch Harzen abzuwehren. In den befallenen
Bäumen sind neben Jungkäfern auch alle anderen Entwicklungsstadien des
Brutgeschehens sichtbar. Es kommt zur Überlagerung von Geschwisterbruten und der
ersten Generation Jungkäfer. Dieses führt in Verbindung mit der sommerlichen
Witterung zu stärker ansteigendem Borkenkäferbefall von Bäumen, den man derzeit
auch an zahlreichen Stellen beobachten kann, wie Sabine Mané als zuständige
Fachbereichsleiterin des Nationalparks Harz mitteilte.
Das Borkenkäfermanagement des Nationalparks Harz konzentriert sich derzeit auf
den 500 m breiten Borkenkäfer-Sicherheitsstreifen an den Rändern des
Nationalparks zu den Nachbarwäldern. In diesen Bereichen wird entdeckter Befall
mit Borkenkäfern sofort bekämpft, d.h. die Bäume werden gefällt, aus dem Wald an
die nächste Waldstraße gebracht und schnellstmöglich abgefahren. Ist erst einmal
Stehendbefall an noch grünen Bäumen erkannt worden, ist schnelles Handeln nötig,
denn im Sommer geht die Entwicklung der Borkenkäfer vom Ei zum Jungkäfer rasch
vonstatten.
Das Borkenkäfermanagement im Nationalpark Harz wird differenziert vorgenommen.
In der Naturdynamikzone in den Hochlagen, d.h. in der sog. Kernzone, wird keine
Borkenkäferbekämpfung durchgeführt - hier entwickelt sich eine spannende Dynamik
vom Fichtenforst zum Fichtenwald. Anders ist es im 500 m-Sicherheitsstreifen und
in verschiedenen Bereichen der Waldentwicklungszone. Hier ist es oft notwendig,
größere Fichtenaltholzkomplexe vor Borkenkäferbefall zu schützen, um vorgesehene
Waldumwandlungsmaßnahmen durchführen zu können.
Die Überwachung des Borkenkäfergeschehens im 500 m-Streifen ist gut organisiert.
In 31 so genannten Claims sind Revierleiter und besonders geschulte Forstwirte
mindestens wöchentlich einmal unterwegs, um frische Befallsherde festzustellen
und die Sanierung zu organisieren bzw. durchzuführen. Das erfolgt in enger
Abstimmung mit den benachbarten Forstrevieren.
"Im Nationalpark werden keine Insektizide eingesetzt und die Bekämpfungsarbeiten
werden maschinell durchgeführt. Besucher im Nationalpark werden deshalb in
nächster Zeit die eine oder andere Forstmaschine oder einen Holztransporter zu
Gesicht bekommen, wofür wir alle Besucher und Wanderer um Verständnis bitten",
so Sabine Mané abschließend.
Anl. Fotos frei mit dieser PI: Durch Borkenkäfer abgestorbene Bäume sind
aufgrund ihrer braunen Farbe gut zu erkennen. Frisch befallene Bäume sind jedoch
noch grün und oft nur für die Fachleute zu erkennen. Fotos: Nationalpark Harz.
Ferienprogramm zur Sommerzeit - Natur erleben am HohneHof
Jeden Mittwoch
Treffpunkt HohneHof 14 Uhr Ranger-Tag
Es erwarten Sie Einblicke in die Geschichte des Hofes, die Arbeit der Ranger
oder Untersuchungen in der Forscherecke.
22. Juli; 5. August; 19. August; 26.August; 2. September
Wandertreff Parkplatz Drei Annen Hohne 10.15 Uhr
Natur entdecken auf dem Löwenzahnpfad – eine Naturerlebniswanderung für die
ganze Familie,
ca. 3 Stunden
24. Juli
Wandertreff Parkplatz Drei Annen Hohne 10 Uhr
Den Forschern über die Schulter geschaut – Lebensgemeinschaften im Pflanzenreich,
ca. 2-3 Stunden
29. Juli; 12. August
Wandertreff Parkplatz Drei Annen Hohne 10 Uhr
Ferienprogramm für kleine Naturforscher,
ca. 3 Stunden, Anmeldung erforderlich unter Tel. 03943 550215
31. Juli, 21. August
Wandertreff Parkplatz Drei Annen Hohne 10.15
Pferdewanderung mit den kinderfreundlichen Nationalpark-Pferden,
ca. 2-3 Stunden, Anmeldung erforderlich unter Tel. 039455 8640
17. August
Wandertreff Parkplatz Drei Annen Hohne
Essbares aus Wald und Wiese – Kräuterwanderung für die ganze Familie,
ca. 4 Stunden, Anmeldung erforderlich unter Tel. 039455 8640
6. August
Wandertreff Parkplatz Drei Annen Hohne 10 Uhr
Den Forschern über die Schulter geschaut – Kleine Insektensafari über die
Hohnewiese,
ca. 2-3 Stunden
Schacht Gnade Gottes saniert - Nationalparkhaus Sankt Andreasberg wieder
gut erreichbar
Sankt
Andreasberg. Die Untere Grundstraße vor dem Nationalparkhaus Sankt Andreasberg
ist endlich wieder frei befahrbar. Spürbares Aufatmen bei Walter Wimmer, dem
Leiter des Nationalparkhauses, denn seit Anfang Dezember 2012 mussten er und
sein Team sich mit der Sperrung der Straße herumplagen. Im vergangenen Jahr 2013
hatte das Haus rund 10 % Besucher weniger als im langjährigen Mittel üblich, was
sich natürlich auch im Umsatz widerspiegelte. Seine Hoffnung ist, dass sich mit
wiederkehrendem Durchgangsverkehr nun auch die Besucherzahlen wieder erholen.
Die Vorgeschichte war harztypisch, denn sie hatte mit der langen
Bergbaugeschichte dieses Mittelgebirges zu tun. Aus dieser Zeit stammen
spannende Schaubergwerke wie die Grube Samson in Sankt Andreasberg und das
Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft, aber auch kritische Altlasten wie
schwermetallbelastete Halden, Böden und Gewässer sowie nachsackende Schächte.
Genau so ein Schacht war hier das Problem, zumal er unmittelbar am Straßenrand
lag.
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hatte Ende Juni 2013 eine
Anordnung zur Sicherung des Schachtes „Gnade Gottes" in Sankt Andreasberg
getroffen. Die Anordnung richtete sich gegen die Bergbau Goslar GmbH. Das
Unternehmen ist Rechtsnachfolgerin der Preussag AG Metall, die zuletzt im Besitz
der Bergbauberechtigung „Vereinigte Gruben Samson" war, den Schacht jedoch nie
genutzt hatte. Das LBEG war Ende 2012 über eine Bodenabsenkung im Gehweg und
eine schief stehende Straßenlaterne im Bereich des Schachtes „Gnade Gottes"
informiert worden. Im Dezember 2012 wurde daher die Untere Grundstraße für den
Fahrzeugverkehr voll gesperrt. Ab Frühjahr 2013 nahmen dann Gutachter
umfangreiche Untersuchungsarbeiten vor, die zu dem Ergebnis führten, dass die
Standsicherheit des Schachtes nach aktuellen technischen Regeln nicht mehr
nachgewiesen werden konnte. Aufgrund dieses Untersuchungsergebnisses musste die
Grundstraße bis zu einer Sicherung des Schachtes gesperrt bleiben. Der Schacht
„Gnade Gottes" hatte eine Tiefe von 280 m und wurde 1910 stillgelegt. Nach
seiner Stilllegung wurde er nicht voll verfüllt. Stattdessen wurde in 35 m Tiefe
ein Sicherungsbauwerk eingebaut und der Schacht darüber verfüllt. Diese Füllung
hatte nachgegeben und zur Absenkung geführt.
Weitere Informationen:
Nationalparkhaus Sankt Andreasberg
Erzwäsche 1
37444 Sankt Andreasberg
Tel. 05582-923074
Fax 05582-923071
www.nationalparkhaus-sanktandreasberg.de
nph-st.andreasberg@t-online.de
Anl. Foto von Walter Wimmer frei mit dieser PI: Die Untere Grundstraße ist
wieder frei.
Wenn Bildung auf Technik trifft: GPS-Entdeckertouren zur Waldentwicklung
im Nationalpark Harz
Wernigerode
– Sankt Andreasberg. „Die Dose muss doch hier irgendwo sein!“ Haukes Blick
wechselt zwischen GPS-Gerät und dem Wegrand. Nach einigen Minuten des Suchens
halten der 15-Jährige und seine Mitschüler eine grüne Plastikbox in den Händen.
Schnell ist der darin hinterlegte Arbeitsauftrag vorgelesen. Ein Luxmeter wird
dem Forscherrucksack entnommen und damit einige Lichtmessungen durchgeführt.
Nach dem Notieren der Ergebnisse muss die Dose noch zurück an ihren Patz, dann
geht es schon weiter. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c der Realschule
Goldene Aue aus Goslar waren zu Gast im Regionalen Umweltbildungszentrum (RUZ)
Nationalpark Harz. Gemeinsam mit ihrer Fachlehrerin Nicole Kambas haben sie
entlang der Wege nach versteckten Arbeitsaufträgen gesucht, die sich rund um das
Thema Ökosystem Wald drehen. Ihre Ausrüstung: GPS-Geräte mit den jeweiligen
Zielpunkten sowie Forscherrucksäcke mit unterschiedlichen Hilfsmitteln, wie
Bestimmungskarten, Lupen und verschiedenen Messgeräten. Das Aufspüren der
Plastikdosen ist, wie bei einer Schnitzeljagd, der eigentliche Reiz des
3-stündigen Programms und ermöglicht, dass das Lernen quasi nebenbei geschieht.
Am Ende der Veranstaltung werden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen
zusammengefasst und ergeben so einen Überblick über das zuvor Gelernte. Anders
als beim Geocaching werden die Dosen nach Beendigung der Tour allerdings wieder
eingesammelt. Die Spannung einer Schnitzeljagd bleibt jedoch bestehen.
Informationen zu dieser und weiteren RUZ-Veranstaltungen erhalten Interessierte
unter folgenden Kontaktmöglichkeiten:
Regionales Umweltbildungszentrum (RUZ) Nationalpark Harz
Thomas Schwerdt (Leiter)
Tel. 05582-91 64 18 oder 05322-53006
Mobil: 0170-9124473
E-Mail: RUZ@Nationalpark-Harz.de
Homepage: www.ruz-nph.de
SozialesNetzwerk:
www.facebook.com/RUZ.Nationalpark.Harz
Anl. Foto frei mit dieser PI: Start einer Bildungsschnitzeljagd: Der Umgang
mit den GPS-Geräten wird zuerst geübt. Foto: Thomas Schwerdt- Weitere Fotos auf
Nachfrage gern.
18.7., 11 Uhr: Wildnis statt Uni auch im Harz:
Commerzbank-Umweltpraktikanten 2014 im Nationalpark Harz stellen sich im Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg vor
Braunlage – Sankt Andreasberg - Torfhaus. Studenten unterstützen
Schutzgebiete vom Watzmann bis zum Wattenmeer – auch im Harz und in Wernigerode.
51 Studierende aus dem In- und Ausland sind bundesweit im jährlich
stattfindenden Commerzbank-Umweltpraktikum aktiv. Seit nunmehr knapp 25 Jahren
bieten die teilnehmenden deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate,
Naturparke und die Commerzbank interessierten Studenten aller Fachbereiche die
Möglichkeit, ihre Leidenschaft für die Natur mit praktischen Erfahrungen im
Umwelt- und Naturschutz zu verbinden. Zwischen drei und sechs Monaten dauert das
Umweltpraktikum, bei dem die Naturliebhaber die Theorie in den Hörsälen gegen
die Praxis in Deutschlands einzigartigen Naturlandschaften tauschen.
Traditionell fand der Auftakt des Open-Air-Semesters im Rahmen einer gemeinsamen
Einführungswoche im Nationalpark Bayerischer Wald statt. Im Wildniscamp des
Nationalparks verbrachten die Praktikanten nicht nur intensive Tage in einer der
schönsten Landschaften Deutschlands, sondern wurden auch in Workshops gründlich
auf ihre Aufgaben für den anschließenden Einsatz in den Schutzgebieten
vorbereitet. Insbesondere die naturnahe Unterbringung mitten im Wald, in Themen-
und Länderhütten wie Baumhaus, Waldzelt oder Wasserhütte, rundete das intensive
Naturerlebnis der Einführungswoche ab.
Die in der Nationalparkverwaltung Harz in Sankt Andreasberg und Torfhaus
eingesetzten Praktikanten sind neben Bastian Deinert, der in Wernigerode
arbeitet, Anna Blesch (Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg), Julius
Weimper (Nationalparkhaus Sankt Andreasberg) und Sebastian Bebalk
(Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus). Die drei in Sankt Andreasberg und
Torfhaus eingesetzten Praktikanten stellen sich am kommenden
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Freitag, 18.7.2014 um 11 Uhr im Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg,
Erzwäsche 1, 37444 Sankt Andreasberg
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der Öffentlichkeit vor und erhalten aus der Hand des Goslarer Filialleiters
Roland Wolf ihre Umweltbildungs-Rucksäcke. Lassen Sie sich vom Inhalt
überraschen!
Über Ihre Teilnahme an diesem Gespräch, in dem die Studenten von ihrer Arbeit
berichten, würden wir uns sehr freuen und laden Sie hiermit auch namens der
Commerzbank dazu herzlich ein.
Hintergrund
Anette Jung, zuständige Projektleiterin bei der Commerzbank, erläutert das
Erfolgsgeheimnis des Projekts: „Das Commerzbank-Umweltpraktikum bietet eine
ausgewogene Mischung aus unmittelbarem Natur-Erleben und praxisnahen Einblicken
in die Aufgabenbereiche der Schutzgebiete. Dadurch sammeln die engagierten und
hochmotivierten Studenten nicht nur nützliche Erfahrungen, sondern erleben auch,
wie interessant und kurzweilig aktiver Umwelt- und Naturschutz sein kann.“
Das Commerzbank-Umweltpraktikum hat sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden
Größe im gesellschaftlichen Engagement der Commerzbank entwickelt. Das Projekt
dokumentiert die langfristige Verantwortung der Commerzbank für Bildung und
leistet einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Miteinander von Mensch und
Natur. 2007 wurde es von der UN als Dekadenprojekt „Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ ausgezeichnet. In den knapp 25 Jahren seit Bestehen haben mehr als
1.300 Praktikanten in den teilnehmenden Nationalparks, Naturparks und
Biosphärenreservaten einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden. Die
Absolventen tragen nachhaltige Entwicklung als zukunftsweisende Bildungsform in
viele Bereiche der Umwelt, Wirtschaft und Politik. Vielen hat das
Umweltpraktikum den späteren Einstieg ins Berufsleben geebnet.
Weitere Infos zum Commerzbank-Umweltpraktikum unter
www.umweltpraktikum.com
Clever Kids Goslar auf Insektensafari im Nationalpark Harz
 Wernigerode
- Goslar. Kuckucksspucke, Ochsenauge, Schornsteinfeger, Kürbisspinne oder
Pferdehaarwurm: Für die Clever Kids aus Goslar gab es im Rahmen ihrer
Familien-Erlebniszeit, die jeden 1. Sonntag im Monat stattfindet, am ersten
Juliwochenende im Nationalpark Harz viel zu entdecken.
Gemeinsam mit dem Nationalpark-Biologen Andreas Marten sind 16 Kinder in
Begleitung ihrer Eltern auf einer Entdeckungsreise in den Mikrokosmos der Harzer
Bergwelt eingetaucht. Ausgestattet mit Becherlupe, Schmetterlingsnetz und
Klopfschirm galt es zunächst bei bestem Sommerwetter Spinnen, Heuschrecken,
Käfer, Wanzen, Schmetterlinge und etliche andere Krabbeltiere der Bergwiesen um
das Natur-Erlebniszentrum HohneHof in Drei Annen-Hohne kennenzulernen. So
entdeckten die Kinder Schwebfliegen, die sich zum Schutz vor Fraßfeinden als
Hummel oder Wespe tarnen. Im Gras am nahen Waldrand hing überall
speichelähnlicher weißer Schaum, der sich als Schutzhülle der darunter
verborgenen Schaumzikadenlarven entpuppte.
Im Anschluss an die Erkundung der Bergwiesen versprach der nahe gelegene Bach
etwas Abkühlung. Mit Küchensieben wurde das rege, aber dem vorbeilaufenden
Wanderer vielfach verborgene Leben im Wasser erkundet. Zum Vorschein kamen u.a.
Strudelwürmer, Mücken-, Eintags- und Köcherfliegenlarven. Letztere bauen sich
aus kleinen Steinchen oder Pflanzenteilen eine Röhre, mit der sie ihren weichen
und verletzlichen Hinterleib schützen und in die sie sich bei Gefahr ganz
zurückziehen können.
Es war für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis zu sehen, wie vielfältig die
Insektenwelt vor unserer Haustür ist, wenn man nur einmal genauer hinschaut. Das
taten die Clever Kids denn auch – staunend, mit glänzenden Augen und vielen
Fragen. Diese Vielfalt hautnah erleben und erkunden zu dürfen, ist eine
wertvolle Erfahrung für die Kinder, denn nur was man kennt und schätzt, ist man
auch bereit für die Zukunft zu bewahren.
Clever Kids Goslar ist eine lokale Gruppe der Deutschen Gesellschaft für das
hochbegabte Kind (DGhK) mit Gesprächskreis, der sich jeden 3. Dienstag im Monat
ab 20 Uhr im AWO-Sozialzentrum Goslar trifft, sowie Familien- und
Kinderaktivitäten. Kontakt: www.dghk-nds-hb.de, goslar@dghk-nds-hb.de,
Ansprechpartnerin: Silvia Löffelholz.
Anl. Fotos frei mit dieser PI; Fotos Clever Kids Goslar.
UNSER HARZ Juli 2014: Zur Kulturgeschichte der Harzer Rinderwirtschaft;
Nachrichten vom Harz vor 100 Jahren; Kinderlandverschickung im Harz, Teil
19; Sicherungsmaßnahmen an der Kastanienallee zum HohneHof erfolgreich
Clausthal-Zellerfeld.
Ackerbau war an vielen Stellen des Harzes aus klimatischen Gründen nicht
möglich, und so stellte die Rinderwirtschaft hier lange Zeit eine wichtige
Existenzgrundlage für die Bevölkerung dar. Doch auch Orte des Harzvorlandes
hatten ihre Rinderställe im Harz, oft Vorläufer späterer Ortschaften. Gehalten
wurde das Harzer Rotvieh. Erst in den 1960er Jahren wurde es aus verschiedenen
Gründen verdrängt, bis 1980 nur noch drei dieser Rinder existierten. Eine
erfolgreiche Nachzucht hat den Bestand wieder wachsen lassen. Der erste Artikel
im neu erschienenen Juli-Heft der Zeitschrift UNSER HARZ informiert darüber
hinaus über das Geläut, die Hirten, Harzer Hütehunde und die Heuwirtschaft, die
bis heute das Landschaftsbild an manchen Orten prägt. Auf diese Weise entstanden
die schutzwürdigen Bergwiesen des Oberharzes.
Nachrichten aus dem Oberharz vor 100 Jahren zeichnen ein Bild der damaligen
Zeit, vom Entstehen der Eisenbahnstrecken und dabei geschehenen Unfällen, von
Brockengeschehnissen, Neubauten und Talsperren, vom Umfang des Bergbaus, von
Veranstaltungen und Unglücksfällen.
Die letzte Folge der Serie über die Kinderlandverschickung im Harz berichtet
über das Kriegsende. Nicht nur der Harz, auch Magdeburg, wo sich die Autorin nun
befindet, ist zur Festung erklärt worden und überall wird erbittert gekämpft.
Trümmerwüsten und nochmals viele Tote sind die Folge. Auf dem Ehrenfriedhof
zwischen Torfhaus und Braunlage zeigen viele Namen das Datum dieser letzten
Kriegstage.
Die Kastanienallee zum HohneHof war leider kritisch geworden, so dass etliche
Kastanien durch neu gepflanzte Ahornbäume ersetzt werden mussten, wie im
Nationalparkforum berichtet wird.
Anl. Foto frei mit dieser PI: Harzer Rotvieh auf den Oberharzer Bergwiesen, Foto
Nationalpark Harz.
Neue Wanderbrücke im Zwisseltal bei Ilsenburg fertig gestellt - der 114. Deutsche Wandertag rückt näher...
Wernigerode.
Auch der Nationalpark Harz arbeitet derzeit auf Hochtouren daran, seine
Wanderinfrastruktur für den 114. Deutschen Wandertag im Harz auf Vordermann zu
bringen. Nachdem jüngst eine Wanderbrücke im Bodetal bei Schierke und der
Moorstieg auf dem Hohnekamm neu errichtet wurden, ist es nun eine Wanderbrücke
bei Ilsenburg, die neu errichtet wurde.
Die neue Brücke verbindet das Zwisseltal mit dem Eckertal, also den Wanderweg
von der Württemberger Bank in Richtung Eckertal. Die Brücke wurde einst 2008
errichtet. Der Unterbau besteht aus Lärchen-Rundhölzern, der Belag und das
Geländer ursprünglich aus Fichte. Der Unterbau blieb erhalten, Belag und
Geländer wurden durch Lärchenholz ersetzt, das den Harzer Witterungsbedingungen
länger standhält. Der Neubau wurde durch die Nationalpark-Forstwirte des Reviers
Ilsenburg unter der Regie des Nationalpark-Revierleiters Jörg Müller ausgeführt.
Weil die Lärche im Harz nicht zu den heimischen und natürlich vorkommenden
Baumarten zählt, wird sie vom Nationalpark im Rahmen der Waldentwicklung
zurückgedrängt und kann daher ideal als Bauholz, für die Beschilderung und
andere Zwecke eingesetzt werden. Das Holz für die Brücke im Zwisseltal stammt
aus dem Nationalparkrevier Ilsenburg.
Anl. Foto frei mit dieser PI: Die Nationalpark-Forstwirte des Reviers Ilsenburg
bei Bau der von ihnen errichteten Brücke, von links. Ralf Grahmann, Marzel Drube,
Martin Baumbach und Klaus-Dieter Kahn. Foto: Jörg Müller, Nationalpark Harz
Kräuterwanderung am HohneHof am 26.6.2014
Wernigerode
– Drei Annen Hohne. Am kommenden Donnerstag, den 26. Juni 2014, lädt der
Nationalpark Harz wieder zu seiner beliebten Kräuterwanderung nach Drei Annen
Hohne ein. Treffpunkt dazu ist um 11.00 Uhr am Wandertreff auf dem
Großparkplatz.
Nach dem Vorbild der Bauern des ehemaligen „Gräflich-Stolbergischen Meyerhofs“
geht es bei dieser Tour um das Kennenlernen und Sammeln heimischer Wildkräuter
rund um den HohneHof. Ausgestattet wie „anno dazumal“ mit Korb, Messer und
Bauernkleidern geht es über die bunte Hohnewiese bis zum Natur-Erlebniszentrum
HohneHof. Auf unterhaltsame Art erfahren Sie Wissenswertes über unsere
Wiesenkräuter und den Bergwiesenschutz, aber auch ihre Verwendung in der Küche
als Würz- bzw. Heilpflanze oder auch für einen wohlschmeckenden Tee.
Dieser Spaziergang eignet sich als Ausflug für die ganze Familie und dauert etwa
drei Stunden. Zur organisatorischen Vorbereitung ist eine Anmeldung unter
Telefon 039455 /8640 erforderlich. Wir freuen uns auf viele interessierte Gäste!
Anl. Foto zeigt den Ranger Freddy Müller auf der Hohnewiese bei seiner
Kräuterwanderung. Foto Ingrid Nörenberg, Nationalpark Harz.
Fliegende Edelsteine der Natur: Libellen im Harz – Nationalpark stellt
neues Buch vor – Sogar eine Eiszeit-Reliktart kommt im Nationalpark vor
Wernigerode
– Bad Harzburg. Himmelsjäger, Drachenfliegen, Juwelenschwingen, Teufelsnadeln,
Schillerbolde, Augenstecher: Der Volksmund kennt viele Namen für Libellen. Dies
unterstreicht, dass die teils recht großen und auffälligen Insekten von jeher
die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich gezogen haben. Libellen vermitteln
zwischen den zwei Elementen Wasser und Luft. Den Großteil ihres Lebens
verbringen die Tiere als oft recht unscheinbare braune Larven im Gewässer. Erst
kurz vor der Geschlechtsreife verlassen sie das Wasser, um fortan als uns wohl
bekannte geschickte und oft bunt gefärbte Flieger den Luftraum zu erobern und
eine neue Libellengeneration zu begründen. Insbesondere durch ihre an das Wasser
gebundene Entwicklung und teils sehr spezielle Lebensraumansprüche sind sie
sensible Indikatoren für Veränderungen und damit geeignete Objekte für die
langfristige Umweltbeobachtung.
Am 18.6.2014 wurde im Bad Harzburger Hotel Seela im Rahmen eines mit ca. 60
TeilnehmerInnen gut besuchten Vortragskolloquiums der druckfrische Band 11 der
Schriftenreihe des Nationalparks Harz vorgestellt. Das Buch präsentiert auf 212
Seiten die Ergebnisse umfangreicher mehrjähriger Erfassungsarbeiten zur
Libellenfauna im Nationalpark. Die Begrüßung der Gäste übernahmen
Nationalparkleiter Andreas Pusch und Bad Harzburgs Bürgermeister Ralf Abrahms.
Im Einführungsvortrag beleuchtete Prof. Dr. Frank Suhling von der TU
Braunschweig die Harzer Libellenfauna im globalen und nationalen Kontext. Als
Koordinator der Roten Liste der Internationalen Naturschutzunion IUCN ist er
maßgeblich an der weltweiten Beurteilung der Gefährdung von Libellenarten
beteiligt. Anschließend stellten Dr. Kathrin Baumann aus Bad Harzburg als
Hauptautorin des Werkes sowie Dr. Joachim Müller aus Magdeburg als Autor eines
eigenen Beitrages und Wolfgang Specht aus Lochtum als ehrenamtlicher Erfasser
einig
e Ergebnisse vor und gewährten dabei auch interessante Einblicke in die
Feldarbeiten.
Von
den 81 in Deutschland vorkommenden Libellenarten wurden bisher 42 Arten auch im
Nationalpark nachgewiesen. Von diesen gelten wiederum 22 Arten als bodenständig,
d.h. sie pflanzen sich im Gebiet fort. Ein Schwerpunkt der Kartierungen lag auf
den im Harz in vielfältiger Ausprägung vorhandenen Mooren, welche eine spezielle
und teils hochgradig gefährdete Libellenfauna aufweisen. Mit der
Alpen-Smaragdlibelle kommt hier sogar eine Art vor, die als so genanntes
Eiszeitrelikt gelten kann und vermutlich schon zum Arteninventar der
Tundrenlandschaft im Vorfeld der Eiszeitgletscher gehörte. In den Vorträgen
wurde herausgestellt, dass der Nationalpark insbesondere für diese an Moore
gebundenen Libellenarten ein herausragender Lebensraum von überregionaler
Bedeutung ist. Aber auch für den Erhalt der an Fließgewässer gebundenen Arten
kommt dem Schutzgebiet auf Grund des großen Reichtums an Bergbächen eine
besondere Verantwortung zu. Hier kann die von der Nationalparkverwaltung angestoßene Waldentwicklung weg von Fichtenreinbeständen hin zu Buchen- und
Laubmischwäldern in den unteren und mittleren Höhenlagen einen wichtigen Beitrag
leisten.
Das Buch ist als Band 11 der Schriftenreihe aus dem Nationalpark Harz unter dem
Titel „Die Libellen des Nationalparks Harz“ erschienen und zum Preis von 15 €
bei der Nationalparkverwaltung Harz (Lindenallee 35, 38855 Wernigerode, Tel.
03943/5502-0,
poststelle@nationalpark-harz.de,
www.nationalpark-harz.de) erhältlich. Neben der Vorstellung aller im
Nationalpark vorkommenden Arten und ihrer Lebensräume mit zahlreichen Bildern
beinhaltet der Band spezielle Kapitel zur Libellenfauna der intakten sowie
revitalisierten Moore des Harzes. In einem zusätzlichen Beitrag werden die
zoogeographische Herkunft und die ökologischen Ansprüche der Libellenarten
Sachsen-Anhalts beleuchtet. Zudem erfolgt eine aktuelle Bewertung des
Gefährdungsgrades mit einem Neuvorschlag für die Rote Liste der Libellen
Sachsen-Anhalts.
Titelbild des Bands 11 der Schriftenreihe
aus dem Nationalpark Harz; Männchen der Alpen-Smaragdlibelle, einer Art für
deren Erhalt der Nationalpark Harz eine besondere Verantwortung trägt, Foto Dr.
Kathrin Baumann.
Großes Fest zur Sommersonnenwende am HohneHof
Wernigerode. Für
zwei Tage steht das Naturerlebniszentrum HohneHof ganz im Zeichen der
Sommersonnenwende. So findet am Samstag, den 21.6.2014 ab 14 Uhr ein Fest für
die ganze Familie statt, wo mit Basteln und Spielen in der Natur,
Feuer-Ritualen, kulinarischen Köstlichkeiten aus dem großen Backofen und vielem
mehr für Groß und Klein zum Verweilen eingeladen wird. Als besonderer Höhepunkt
spielt dann ab 17 Uhr die Gruppe „Cellart“ passende keltische und irische Musik,
die mit einer abendlichen Feuerschow den Tag stimmungsvoll ausklingen lassen.
Der Sonntag
steht wieder ganz im Zeichen der „Sagenumwobenen Bergwildnis“, wo auch an die
über 100-jährige Tradition des alten Forsthauses erinnert werden soll. In einem
großen Gemeinschaftskonzert des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode,
des Wernigeröder Männerchors und des Frauenchors Wernigerode erklingen bekannte
Melodien und Jägerchöre, wie zum Beispiel aus dem „Freischütz“, aber auch
bekannte Volkslieder, die unbedingt zum Mitsingen einladen. Besonders freuen wir
uns, dass Stephan Klemm als Solist gewonnen werden konnte, der neben Arien aus
dem Freischütz auch Stücke wie „Funicoli, Funicula“ von Denza darbietet, die
jeden Konzertbesucher begeistern werden.
Bei Regenwetter
findet das Konzert im Fürstlichen Marstall in Wernigerode statt.
Karten gibt es
direkt am HohneHof, in der Nationalparkverwaltung und an der Tageskasse
(Informationen und Anfragen unter 03943/550215 oder 039455/8640,
www.nationalpark-harz.de oder Facebook).
UNSER HARZ Juni 2014
Der Beitrag des Oberharzer Wasserregals zum
Artenschutz; Ein zwölfter Kaiser im Huldigungssaal? Eine neue ikonografische
Deutung der spätgotischen Tafelmalereien im Goslarer Rathaus, Teil 2;
Jugenderinnerungen an eine Skihütte in Königskrug; Einiges über die Sommerlinde
Tilia platyphyllos; Klöppeln ist Spitze; Kinderlandverschickung im Harz, Teil
18; Der Hirschkäfer in der Nationalparkregion Harz
Clausthal-Zellerfeld.
im letzten Jahr war das periodische Absenken der Wasserstände der Oberharzer
Stauteiche rund um Clausthal-Zellerfeld besonders augenfällig, da es sich um
einige viel frequentierte Badeteiche handelte, wie den Ziegenberger, den
Semmelwieser oder den Nassewieser Teich. Was es mit diesen wechselnden
Wasserständen auf sich hat, erfahren die Leser im ersten Artikel des Juniheftes
von UNSER HARZ, der sich mit dem Beitrag des Oberharzer Wasserregals zum
Artenschutz beschäftigt – Autoren sind Justus Teicke und Kathrin Baumann.
Im zweiten Teil der Ausführungen über einen 12. Kaiser im Huldigungssaal des
Goslarer Rathauses werden weitere Belege für die These der Autorin Barbara Ehrt
angeführt, dass es sich hier möglicherweise um Kaiser Friedrich III. handelt.
Jugenderinnerungen an Aufenthalte in einer Skihütte in Königskrug, besonders
während des Krieges, die die Kindheit des Autors prägten, werden im dritten
Beitrag von Gerd Piepenburg geschildert und der vierte beschäftigt sich mit den
Besonderheiten der Sommerlinde, ihres Holzes und ihrer Symbolkraft – er stammt
aus der Feder von Ingrid Kreckmann. Eine kurze Information zum Klöppeln und
Aussagen über die beliebten Klöppelkurse von Frau Dr. Brigitta Roy-Feiler
folgen.
Die KLV-Serie von Wiebke Kock neigt sich ihrem Ende zu, was manche Leser
bedauern werden. Der Harz soll „Festung“ werden, auch wenn die vier zuständigen
Gauleiter sich dagegen entscheiden. Doch zu viel kriegswichtige Industrie ist
hierher verlagert worden, was sich auch an der Zahl der Zwangsarbeiter und
Zwangsarbeiterinnen in der Harzregion zeigt. Damit werden auch die KLV-Lager
ganz plötzlich aufgelöst und eine gefährliche Rückreise beginnt.
Das Titelbild kündigt es schon an: Das Nationalparkforum beschäftigt sich
diesmal mit den Lebensgewohnheiten und -räumen des größten mitteleuropäischen
Käfers, des Hirschkäfers. Der Text stammt von Andreas Marten und Anita Giermann.
Ein prächtiges Hirschkäfer-Foto zwei kämpfender Männchen von Ralf Steinberg
ziert auch das Titelbild dieser Ausgabe von UNSER HARZ.
Foto: Zwei kämpfende Hirschkäfer, Foto Ralf Steinberg
Bingo-Umweltstiftung zeichnet „Formicarium im Haus der Natur“ als
Projekt des Monats Mai 2014 aus
BAD
HARZBURG/HANNOVER. Jüngst ehrte der Geschäftsführer der Niedersächsischen
Bingo-Umweltstiftung (NBU), Karsten Behr, das Projekt „Formicarium im und am
Haus der Natur“ des Landesverbandes Niedersachsen der Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald (SDW) als Projekt des Monats Mai.
Die Ehrung der Bingo-Umweltstiftung – verbunden mit einem Scheck über 500 € –
wird monatlich für Förderprojekte ausgesprochen, um besonders das ehrenamtliche
Engagement und die langfristige Etablierung von Zielen im Naturschutz und der
Umweltbildung zu würdigen. In der Ehrung in Bad Harzburg wurde insbesondere der
Vorbildcharakter der geförderten Aktivitäten hervorgehoben, denn das Projekt
basiert auf der engen Kooperation mit verschiedenen lokalen Akteuren und
verfolgt einen innovativen Umweltbildungsansatz.
Ziel des Projekts ist es, die Bedeutung der Waldameise für das Ökosystem Wald
deutlich zu machen. Mit der deutschlandweit größten Ameisen-Beobachtungsstation
in Bad Harzburg wurde in Kooperation mit dem Nationalpark Harz, den
Niedersächsischen Landesforsten und mit der Ameisenschutzwarte Niedersachsen ein
Erlebnisort geschaffen, der den Menschen die Möglichkeit bietet das Verhalten
und die Leistungen der Waldameise zu beobachten. Dazu wurde mit finanzieller
Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung ein so genanntes
Formicarium geschaffen, das aus einem großen Fütterungsgehege im Innen- und
einem der Situation im Wald nachempfundenen Ameisennest im Außenbereich des
Hauses der Natur besteht. In dem abwechslungsreich gestalteten Futter-Areal des
Geheges kann das rege Treiben der Ameisen bestaunt werden kann.
Viele weitere Projektbeteiligte und Mitarbeiter des „Hauses der Natur“ in Bad
Harzburg freuten sich am 26. Mai mit Friedrich Gregorius, dem Geschäftsführer
des Niedersächsischen Landesverbandes der SDW, als ihm die Auszeichnung und der
Scheck überreicht wurden. Karsten Behr, der Geschäftsführer der NBU, lobte bei
der Überreichung das Engagement der Mitarbeiter des „Hauses der Natur“ und die
anschauliche und gleichzeitig authentische Beobachtungsmöglichkeit für die
Besucher.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Umwelt- und
Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und
der Denkmalpflege - steuerlich abzugsfähige Spenden dafür sind herzlich
willkommen (Kontonummer 3115020, BLZ 830 944 95, Ethik-Bank).
Anl. Foto frei mit dieser PI: Das ausgezeichnete Formicarium betrachten v.l.n.R.:
Karsten Beer, Geschäftsführer Niedersächische BINGO-Umweltstiftung, Anja
Fischer, Nationalpark-Rangerin, Christiane Lorenz-Laubner, ehem. Leiterin des
Hauses der Natur, Dr. Bettina König, Leiterin des Haus des der Natur, und
Friedrich Gregorius, Geschäftsführer Schutzgemeinschaft Deutscher Wald,
Landesverband Niedersachsen. Foto: Friederike Wübbeler.
HohneHof bietet abwechslungsreiches Ferienprogramm
Wernigerode.
Auch in den Pfingstferien bietet das Natur-Erlebniszentrum HohneHof ein
vielseitiges Ferienprogramm für große und kleine Gäste. So wird am Montag, den
2. Juni ab 11.00 Uhr zu einer Kräuterwanderung für Kinder eingeladen, wo es rund
um den HohneHof um das Erkennen, Riechen und Schmecken von Wiesenkräutern geht.
Natürlich sind auch Eltern und Großeltern herzlich willkommen, doch wird hierfür
um Anmeldung gebeten.
Am Dienstag, den 3. Juni startet ab 10.30 Uhr eine Entdeckungstour mit dem
Ranger auf dem Löwenzahnpfad. Treffpunkt ist am Großparkplatz und nach etwa 2
Stunden endet diese kleine Wanderung direkt am HohneHof.
Zu unserer beliebten Pferdewanderung mit den Nationalparkpferden Max und Eros
geht es am Donnerstag, den 5. Juni ab 10.15 Uhr vom Parkplatz-Wandertreff aus in
den Nationalpark. Man erfährt hier Wissenswertes über die Aufgaben dieser beiden
Pferde bei Waldarbeiten und in der Öffentlichkeitsarbeit des Nationalparks. Auch
hier wird um Anmeldung unter der Telefonnummer 039455/8640 gebeten.
Natürlich erwartet das Naturerlebniszentrum auch an allen anderen Tagen seine
Gäste zum Lernen, Spielen und Entspannen in der der Natur.
Für die langfristige Terminplanung sollte man sich unbedingt schon den 21. und
22. Juni 2014 vormerken, wo am HohneHof die Sommersonnenwende gefeiert wird –
von keltischen Bräuchen bis zum klassischem Konzert ist für alle Besucher was
dabei!
Weitere Ankündigungen gibt es im Internet unter
www.nationalpark-harz.de .
Foto: Das Heupferd ist das beliebteste Spielgerät am HohneHof, Foto Ingrid
Nörenberg.
Der Harz auf einen Blick - Großformatige neue Karte auf Torfhaus bietet
gute Orientierung
Altenau-Torfhaus.
Torfhaus liegt mittendrin – so könnte man bei einem Blick auf die neue
wetterfeste und lichtbeständige Karteninstallation vor dem
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus denken.
Dank der großzügigen Unterstützung durch den Schmidt-Buch-Verlag aus Wernigerode
und den Sockelbau durch die Nationalparkwerkstatt Oderhaus können sich die
vielen Gäste auf Torfhaus nun noch besser in der Nationalpark-Region
orientieren, um anschließend viele Erlebnisangebote im Nationalpark, aber auch
in der gesamten Harzregion aufzusuchen. Die großformatige Karte auf dem Vorplatz
bietet einen Überblick über den gesamten Harz und sein Umland und bietet auch
über die Grenzen des Nationalparks hinaus Orientierung.
„Nun können sich unsere Gäste auch unabhängig von den Öffnungszeiten des
Nationalpark-Besucherzentrums TorfHaus einen Überblick über die Lage des
Nationalparks mit seinen attraktiven Besuchereinrichtungen und seine Einbettung
in den gesamten Harz verschaffen – eine weitere ansprechende Ergänzung in
unserem neu gestalteten Außengelände“, so die Leiterin des
Nationalpark-Besucherzentrums TorfHaus Heike Albrecht.
Foto frei mit dieser PI: Thorsten Schmidt (Schmidt-Buch-Verlag) und Heike
Albrecht (Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus) vor der neuen
Kartenpräsentation am Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus
23.5., 9 Uhr: Wildnis statt Uni auch in Wernigerode:
Commerzbank-Umweltpraktikum 2014 im Nationalpark Harz gestartet –
Open-Air-Semester mit Einführungswoche eröffnet – Wernigeröder Praktikant
Bastian Deinert stellt sich vor
Wernigerode.
Studenten unterstützen Schutzgebiete vom Watzmann bis zum Wattenmeer – auch im
Harz und in Wernigerode. 51 Studierende aus dem In- und Ausland sind bundesweit
in das jährlich stattfindende Commerzbank-Umweltpraktikum gestartet. Seit
nunmehr knapp 25 Jahren bieten die teilnehmenden deutschen Nationalparke,
Biosphärenreservate, Naturparke und die Commerzbank interessierten Studenten
aller Fachbereiche die Möglichkeit, ihre Leidenschaft für die Natur mit
praktischen Erfahrungen im Umwelt- und Naturschutz zu verbinden. Zwischen drei
und sechs Monaten dauert das Umweltpraktikum bei dem die Naturliebhaber die
Theorie in den Hörsälen gegen die Praxis in Deutschlands einzigartigen
Naturlandschaften tauschen.
Traditionell fand der Auftakt des Open-Air-Semesters im Rahmen einer gemeinsamen
Einführungswoche im Nationalpark Bayerischer Wald statt. Im Wildniscamp des
Nationalparks verbrachten die Praktikanten nicht nur intensive Tage in einer der
schönsten Landschaften Deutschlands, sondern wurden auch in Workshops gründlich
auf ihre Aufgaben für den anschließenden Einsatz in den Schutzgebieten
vorbereitet. Insbesondere die naturnahe Unterbringung mitten im Wald, in Themen-
und Länderhütten wie Baumhaus, Waldzelt oder Wasserhütte, rundete das intensive
Naturerlebnis der Einführungswoche ab.
Der in der Nationalparkverwaltung Harz in Wernigerode eingesetzte Praktikant ist
Bastian Deinert, der sich der Öffentlichkeit am kommenden
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Freitag, 23.5. um 9 Uhr in der Commerzbank-Filiale Wernigerode, Breite Str. 18
----------------------
vorstellt. Über Ihre Teilnahme an diesem Gespräch, das gemeinsam mit dem
Filialleiter und der Nationalparkverwaltung Harz stattfindet, würden wir uns
sehr freuen.
Anette Jung, zuständige Projektleiterin bei der Commerzbank, erläutert das
Erfolgsgeheimnis des Projekts: „Das Commerzbank-Umweltpraktikum bietet eine
ausgewogene Mischung aus unmittelbarem Natur-Erleben und praxisnahen Einblicken
in die Aufgabenbereiche der Schutzgebiete. Dadurch sammeln die engagierten und
hochmotivierten Studenten nicht nur nützliche Erfahrungen, sondern erleben auch,
wie interessant und kurzweilig aktiver Umwelt- und Naturschutz sein kann.“
Das Commerzbank-Umweltpraktikum hat sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden
Größe im gesellschaftlichen Engagement der Commerzbank entwickelt. Das Projekt
dokumentiert die langfristige Verantwortung der Commerzbank für Bildung und
leistet einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Miteinander von Mensch und
Natur. 2007 wurde es von der UN als Dekadenprojekt „Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ ausgezeichnet. In den knapp 25 Jahren seit Bestehen haben mehr als
1.300 Praktikanten in den teilnehmenden Nationalparks, Naturparks und
Biosphärenreservaten einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden. Die
Absolventen tragen nachhaltige Entwicklung als zukunftsweisende Bildungsform in
viele Bereiche der Umwelt, Wirtschaft und Politik. Vielen hat das
Umweltpraktikum den späteren Einstieg ins Berufsleben geebnet.
Weitere Infos zum Commerzbank-Umweltpraktikum unter
www.umweltpraktikum.com
Foto der diesjährigen Commerzbank-Praktikanten
Auszeichnung des Projekts „Formicarium im und am Haus der Natur “ in Bad Harzburg
als Projekt des Monats durch die
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung
Die
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) weist auf vielfältiger Weise auf die
Funktionen des Waldes und die darin beheimateten Tier- und Pflanzenarten hin.
Mit der deutschlandweit größten Ameisen-Beobachtungsstation in Bad Harzburg
wurde in Kooperation mit dem Nationalpark Harz, den Niedersächsischen
Landesforsten und mit der Ameisenschutzwarte Niedersachsen ein Erlebnisort
geschaffen, der den Menschen die Möglichkeit bietet das Verhalten und die
Leistungen der Waldameise zu beobachten. Dazu wurde mit finanzieller
Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung ein so genanntes
Formicarium geschaffen, das aus einem großen Fütterungsgehege im Innen- und
einem der Situation im Wald nachempfundenen Ameisennest im Außenbereich des
Hauses der Natur besteht.In dem abwechslungsreich gestalteten Futter-Areal des
Geheges kann das rege Treiben der Ameisen bestaunt werden kann.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat die Kosten von nahezu 20.000 € mit
knapp 60 Prozent gefördert. Am 26. Mai zeichnet sie das Vorhaben als „Projekt
des Monats“ aus. Diese Auszeichnung wird als Anerkennung des Engagements des
SDW-Landesverbandes und der Mitarbeiter des Haus der Natur, des
Vorbildcharakters und des innovativen Umweltbildungsansatzes verliehen. Die
Projektidee und die Bedeutung dieser Art soll so in der Öffentlichkeit
Verbreitung finden und zum Nachahmen animieren. Die Stiftung hebt darüber hinaus
auch den Beispielcharakter der engen Kooperation mit den lokalen Akteuren
hervor.
Die Auszeichnung wird durch Herrn Karsten Behr, Geschäftsführer der
Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, erfolgen. Der Bürgermeister der Stadt
Bad Harzburg, Ralf Abrahms, wird ebenso wie Frau Ilsemarie Grotian,
Vorstandsmitglied der Niedersächsischen Ameisenschutzwarte, ein Grußwort
sprechen.
Wir laden Sie zur Überreichung der Auszeichnung "Projekt des Monats" herzlich
ein für den kommenden
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Montag, 26. Mai, 13.00 Uhr
-----------------
in das Haus der Natur, Nordhäuser Straße 2B, 38667 Bad Harzburg.
Über Ihr Kommen und/oder Ihre Berichterstattung würden wir uns sehr freuen.
Bei Fragen bitten wir Sie um Kontaktaufnahme mit Dr. Andreas Lindemann 0511 /
897 697 -13, lindemann@bingo-umweltstiftung.de
Foto des Hauses der Natur, Foto Susanne Fortunski.
„Adlerauge“ macht am Nationalpark-HohneHof Station
Wernigerode. Noch bis zum 1. Juni 2014 ist die Ausstellung „Adlerauge“ im
Natur-Erlebniszentrum HohneHof des Nationalparks Harz zu sehen. Vorgestellt
werden hier die Preisträger des Fotowettbewerbes aus dem Jahr 2013, die sich am
gemeinsamen Aufruf des Kinder-Wissensmagazins GEOlino und dem
Junior-Ranger-Programm von EUROPARC Deutschland beteiligt haben.
Unterstützt wird das Projekt von der Heinz Sielmann-Stiftung, die sich mit ihren
vielseitigen Naturerlebnisangeboten dafür einsetzt, dass sich auch Kinder und
Jugendliche für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlage engagieren. Thema des
Wettbewerbes 2013 war „Werdet zum Tier“ – Kinder konnten sich durch gute
Beobachtung und Phantasie zum Affen machen oder wurden zu Fledermaus, Ente oder
Hirsch…. Von 250 Teilnehmern wurden 30 Fotos als Preisträger ausgewählt, die nun
mit dieser Ausstellung über mehrere Stationen quer durch Deutschland reisen.
Der Wettbewerb des Jahres 2014 steht unter dem Thema „Klein machen – groß
rauskommen“ – noch bis 31. Mai können Fotos unter
WWW.GEOLINO.de/ADLERAUGE14 eingereicht werden.
Das Naturerlebniszentrum HohneHof ist täglich geöffnet und freut sich auf große
und kleine Besucher!
Anl. Foto frei mit dieser PI, Foto Nationalpark Harz.
Neue Nationalpark-Wanderbrücke bei Schierke freigegeben
Wernigerode - Schierke. Aufgrund von Baufälligkeit musste der Nationalpark
Harz Ende März 2014 die Fußgängerbrücke über die Schluftwiesen nordwestlich von
Schierke abreißen. Der beliebte Verbindungsweg zwischen dem Wasserwerk Schierke
an der Brockenstraße und der südlich gelegenen Sandbrinkstraße sollte
schnellstmöglich erneuert werden, teilte der Nationalpark seinerzeit mit. Nach
kurzer Bauzeit wurde die Brücke über die Bode nun fertig gestellt und am 9. Mai
2014 feierlich eröffnet. Günter Seidel, der Vorsitzende des
Harzklub-Zweigvereins Schierke, Sabine Mané, zuständige Fachbereichsleiterin
Wald des Nationalparks Harz, gaben die Brücke am Freitag gemeinsam für die
Besucher frei. Sie ist aus Lärchenholz gefertigt und hat eine eindrucksvolle
Spannweite von 11,5 m. Wie man in den letzten Tagen beobachten konnte, kommt sie
bei den Wanderern gut an und wird schon wieder rege frequentiert.
Foto mit Günter Seidel (rechts) und Sabine Mané, Foto: Meike Hullen
Wanderwege an der Hohne im Nationalpark Harz am 9.5.2014 kurzfristig gesperrt
Wernigerode
- Drei Annen-Hohne. Der Holzbohlenweg an der Hohne, bekannt auch als Moorstieg,
unterlag dem Zahn der Zeit und muss erneuert werden, denn die Bohlen waren nicht
mehr stabil. Er wird derzeit vom Nationalpark neu aufgebaut - das entsprach auch
den Wünschen zahlreicher Bürger, die sich mit dem Nationalpark in Verbindung
gesetzt hatten. Das steile und schwierige Gelände der Hohne erfordert jedoch
einen hohen technischen Aufwand bei den Erneuerungsarbeiten. Aus Kostengründen
wird daher am morgigen Freitag für Transportarbeiten ein Hubschrauber
eingesetzt. Zur Sicherheit der Wanderer wird daher das Wegenetz an der Hohne um
die Mittagszeit kurzfristig gesperrt. Wir bitten alle Wanderer um Verständnis -
es lohnt sich, denn im Endergebnis wird es wieder einen naturnahen
Moor-Bohlenweg auf der Hohne geben, siehe anl. historische Fotos des Weges.
Fotos: Frank Steingass
UNSER HARZ Mai 2014
Themen: Ein zwölfter Kaiser im Goslarer Huldigungssaal?,
Über die Finkenliebhaberei im Harz, Finkensteller (Gedicht), De Grenzgänger
(Mundart), Im Gespräch mit Fuhrmann Karl Schröter, Kinderlandverschickung im
Harz, Zum Gedenken an den 150. Geburtstag des Clausthaler Schriftstellers Otto
Erich Hartleben, Nationalpark-Entdeckerheft
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Clausthal-Zellerfeld.
Ein neuer Kaiser im Huldigungssaal des Rathauses Goslar? Hochinteressant und
schlüssig sind die Ausführungen der Autorin Barbara Ehrt in dieser
Veröffentlichung zur Identifizierung einer bislang nur mit Spekulationen
behafteten Personendarstellung im aufwändig bebilderten, heute aus
erhaltungstechnischen Gründen leider nicht mehr frei zugänglichen
Huldigungssaal.
Im Mai beginnt die neue Finkenwettstreit-Saison, die Termine zu den
Singwettbewerben sind unter der Rubrik AKTUELLES zu finden. Doch wurde auch eine
Bewerbung für die Anerkennung dieses alten Harzer Brauches als immaterielles
Kulturerbe verfasst, die hier veröffentlicht ist – zusammen mit weiteren
Informationen über das Finkenschlagen, einem Gedicht und einer Mundartgeschichte
zum Thema.
Eine Geschichte vom Fuhrmann Karl Schröter, vom Holzrücken mit Kaltblutpferden
und vom Peitschenknallen erzählt der Autor Friedrich Pieper, der den heute
89-Jährigen in Sankt Andreasberg besucht hat.
Im 17. Teil der Serie über die Kinderlandverschickung kommt die Autorin Wiebke
Kock in Schierke an. Die Lage im April 1945 wird immer desolater, Reisen immer
abenteuerlicher, doch die sich ständig ändernden Umstände sollen auch ihre
Einsamkeit hier recht bald wieder beenden.
Ein kurzer Steckbrief zum Leben und Wirken des vor 150 Jahren in Clausthal
geborenen Schriftstellers Otto Erich Hartleben ist in der Rubrik AKTUELLES
veröffentlicht, wo u. a. auch das neue Harz-Kursbuch für den Sommer angekündigt
wird.
Im Nationalparkforum wird das Nationalpark-Entdeckerheft vorgestellt, das, in
spannende Rätsel und Geschichten verpackt, für die ganze Familie Anregungen
bereithält, was es im Nationalpark Besonderes zu sehen und zu erleben gibt.
Als weiteres kleines Museum stellt sich auf der Rückseite das Glasmuseum in
Steina vor, das am 24. und 25. Mai Tage der offenen Tür mit besonderem Angebot
hat.
Beginn der Brockengartensaison am 6.5.2014 – Der Garten öffnet seine
Pforten 10 Tage früher als in den vergangenen 24 Jahren
Wernigerode
– Brocken. Obwohl der Winter 2013/2014 kein richtiger Winter war und im Harz so
gut wie kein Schnee gefallen ist, war der Brockengarten noch im März teilweise
mit Schnee bedeckt. Die hohen Temperaturen in der zweiten Märzhälfte trugen
allerdings dazu bei, dass dieser schnell verschwand. Bereits Ende März blühten
die ersten Steinbrech- und Mannsschildarten.
Schon Anfang April konnten daher die ersten Instandsetzungsarbeiten beginnen, so
dass wir die Anlage in diesem Jahr bereits Anfang Mai unseren Gästen
präsentieren können. Am 6.5.2014 um 11.30 Uhr findet die erste Gartenführung der
Saison 2014 statt. Eine Vielzahl blühender Primelgewächse, Steinbrecharten,
Felsenblümchen sowie viele Arten mehr werden zu bestaunen sein. Auch die
heimische Brockenanemone wird den Gästen ihre Blüten zeigen.
Die Brocken- und Nationalparkbesucher werden ab dem 6.5.2014 regelmäßig von
Montag bis Freitag um 11.30 und 14.00 Uhr von den Mitarbeitern des
Brockengartens durch die Anlage begleitet. An den Wochenenden ist die
Besichtigung des Gartens in Kombination mit der Rundwanderwegführung durch einen
Ranger möglich. Zusätzlich werden botanisch-gärtnerisch interessierte Gruppen in
der Woche, aber auch an den Wochenenden nach Anmeldung unter 0170/570 9015 und
03943/5502-20 durch die Anlage geführt.
Da der Brockengarten seit Mitte März weitestgehend schneefrei ist und die
meisten im Brockengarten kultivierten Hochgebirgspflanzenarten am Naturstandort
eine lange Schneebedeckung gewohnt sind bzw. diese sogar zum guten Gedeihen
benötigen, war der Witterungsverlauf für die im Garten kultivierten Arten eher
ungünstig. Ob und wie hoch die Ausfälle im Winter 2013/2014 waren, kann
allerdings erst Mitte Juni richtig eingeschätzt werden.
Foto von Dr. Gunter Karste: Die Primel Primula wulfeniana im Brockengarten.
Walpurgis-Müllsammelaktion
von über 100 Geocachern im Nationalpark Harz am 30.4.2014
Wernigerode – Torfhaus. Das Verhältnis von Geocachern zum Naturschutz war
nicht immer ohne Spannung. Speziell in Naturschutzgebieten und Nationalparken
ist es nur erlaubt, Caches unmittelbar an Wegen zu verstecken. Auch ist es
natürlich tabu, Geocaches in Spechthöhlen, an Horstplätze seltener Brutvögel
oder in Moore zu legen, wo die Natur Schaden nehmen kann.
Es gilt also, Vorurteile zu überwinden und neue Kooperationen zu entwickeln.
Daher haben sich im Harz der Hannoveraner Geocaching-Experte und Autor der
deutschsprachigen Standardwerke über das Geocaching, Markus Gründel, mit dem
Nationalpark Harz zusammengetan, um eine gemeinsame Umweltaktion zu starten.
Konkret geht es darum, der freien Natur, die die Grundlage des Geocachens ist,
etwas zurückzugeben – es wird am 30.4.2014 einen ganzen Tag lang mit vereinten
Kräften Zivilisationsmüll im Nationalpark Harz gesammelt. International werden
solche Aktionen von den Geocachern CITO-Aktionen genannt – „Cache in, trash out“
oder sinngemäß auf Deutsch: Wer einen Cache in die Natur einbringt, soll als
Ausgleich auch Müll wieder herausbringen.
Das
Harzer Walpurgistreffen der Geocacher (www.cacherban.de)
findet bereits zum 9. Mal statt, und 2014 zum 4. Mal unter dem Vorzeichen des
Naturschutzes gemeinsam mit dem Nationalpark. Bisher haben sich ca. 120
Geocacher fest angemeldet, bis zu 200 werden erwartet. Die Teilnehmer kommen aus
dem ganzen Bundesgebiet.
In Absprache mit dem Nationalpark wurden verschiedene Sammelgebiete definiert,
in denen die Geocacher die Hinterlassenschaft vieler Nutzer dieser einmaligen
Landschaft einsammeln und zu 10 zentralen Sammelpunkten bringen, wo die prallen
Müllsäcke von Revierförstern und Rangern des Nationalparks entgegen genommen
werden. Die Aktion startet ab 11 Uhr am Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus (www.torfhaus.info),
wo das Arbeitsmaterial und eine Überraschung direkt von den Organisatoren in
Empfang genommen werden können. Um 19 Uhr findet der CITO-Event mit einem
gemeinsamen Essen in der Bavaria Alm seinen Ausklang, wo auch erstmalig die neue
Walpurgis-Coin erworben werden kann.
Besonderer Dank geht an dieser Stelle an die vielen Sponsoren der Aktion,
namentlich (in alphabetischer Reihenfolge) cacher-center, cachepodcast,
CacheZone, Conrad-Stein-Verlag, Falk, GEOParadise, Globetrotter, LaserLogoShop,
MudMen-GER, rotolog, Seiltechnik Hannover, shop4cachers, traveldiary-Verlag und
Zecken und Dornen.
Kontakt: Markus Gründel, Bollnäser Str. 8a, 30629 Hannover, 01577-47 294 32,
0511- 698 501, markus.gruendel@web.de,
www.cacherban.de,
www.der-Gruendel.de
Anl. Fotos von Markus Gründel frei mit dieser PI: Müllsammelnde Geocacher am
Brocken.
100 Jahre Waldgaststätte Hanskühnenburg
Osterode
am Harz. Am Samstag des 24. Mai 2014 feiert der Turm der
Nationalpark-Waldgaststätte "Hanskühnenburg" sein 100-jähriges Bestehen. Diesen
Anlass möchten wir mit Ihnen feiern und laden Sie herzlich ein. Vertreter des
Landkreises Osterode am Harz und des Nationalparks Harz sowie zahlreiche
Wanderfreunde und Moutainbiker werden auf der Hanskühnenburg zu einer
Jubiläumsfeier erwartet. Auch Sie sind herzlich willkommen!
Für das leibliche Wohl ist wie immer bestens gesorgt. Bei frisch gezapftem
Fassbier und Leckereien vom Grill wird man die musikalische Unterhaltung der
Tennessee Birds aus Riefensbeek-Kamschlacken genießen können – sie werden Oldies
aus den 50er, 60er und 70er und präsentieren.
Es freut sich auf ihren Besuch
Die Hanskühnenburg
Familie Hammer und Familie Plümer
Für Rückfragen stehen wir sehr gern zur Verfügung:
Tel. 01 70 / 8 64 03 48
Öffnungszeiten: Mo bis So 9 bis 17 Uhr
Donnerstags Ruhetag (außer an Feiertagen)
http://www.hanskuehnenburg-im-harz.de
Mehr zur Hanskühnenburg – immer eine Wanderung wert!
Wandernd,
mit dem Mountainbike oder im Winter mit Langlaufskiern kann man die bekannte
Nationalpark-Waldgaststätte Hanskühnenburg auf vielen Wegen erreichen – wir
liegen „mitten drin“ zwischen Osterode, Riefensbeek, Sieber und Oberharz.
Von der Bleichestelle in Osterode aus führt der Weg über die Schwarze Brücke am
Fischereilehrpfad entlang in Richtung Riefensbeek und ab Vorsperre direkt zur
Hanskühnenburg.
Ein weiterer beliebter Weg führt von der Harzhochstraße B 242, Parkplatz
Stieglitzeck an den Windrädern, über den breiten Waldweg Ackerstraße oder den
urwüchsigen Reitstieg mit herrlichen Fernblicken jeweils direkt zur
Hanskühnenburg.
Eine Wanderung auf den Höhenzug des Ackers und zur Hanskühnenburg ist aber nicht
nur von Osterode und Riefensbeek-Kamschlacken, sondern auch von Lonau oder
Sieber möglich und das ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis! Alle Wanderwege
sind gut ausgeschildert, aber eine Wanderkarte ist auf dem Weg zu uns immer
empfehlenswert, denn wir liegen inmitten der Harzer Natur.
Müde oder durstig? Keine Angst! Oben angekommen liegt eine der urigsten
Waldgaststätten im Nationalpark Harz. Hier gibt es Getränke und auch deftige
Mahlzeiten aus der Küche der Hanskühnenburg-Wirtinnen.
Vom beliebten Aussichtsturm der Hanskühnenburg auf dem Höhenzug des Ackers
schweift der Blick bei schönem Wetter bis zum Brocken und weit in das
Südharzvorland.
Der Rückweg nach Osterode führt dann in Richtung Auerhahnplatz geradeaus weiter
zum Ackerblick durch das “Große Herrental“ direkt bis nach
Riefensbeek-Kamschlacken. Von dort aus wandern Sie über den Verlobungsweg
entlang des Söse-Vorstaubeckens zum Vorstaudamm und dann zurück nach Osterode.
Der Name „Acker“ hat übrigens mit dem Acker der Landwirtschaft nichts zu tun -
er kommt vom mittelhochdeutschen „agger“, was soviel wie Kamm oder Wall bedeutet
- genau das ist die geografische Form des Acker-Höhenzuges. Daher auch die
phantastischen Fernblicke von hier oben!
Hunde sind bei uns gern gesehen! Angeleint gibt es mit ihnen auch im
Nationalpark kein Problem.
Anl. Fotos frei mit dieser PI, Fotos Katja John und Ingrid Nörenberg,
Nationalpark Harz.
23.4., 15 Uhr: Junior-Ranger pflanzen Baum des Jahres an der Hohne-Eiche bei Drei Annen-Hohne
Wernigerode. Am kommenden Mittwoch, den 23. April, um 15 Uhr treffen sich die
Kinder der Junior-Ranger-Gruppe aus Drei Annen-Hohne, um den "Baum des Jahres" -
eine Traubeneiche - am Naturerlebniszentrum HohneHof und auf der Hohnewiese zu
pflanzen. Mit der Unterstützung des Nationalparks und der großzügigen Hilfe von
Heiko Ehrt, Vater einer unserer Junior-Ranger, kann die ehrwürdige, alte Eiche
auf der Wiese am Löwenzahnpfad schon jetzt einen Nachfolger bekommen. Die
wechselvolle Geschichte und das raue Klima des Oberharzes haben deutliche
Spuren an dem alten Baum hinterlassen. Mit der jungen Traubeneiche wird dafür
gesorgt, dass auch künftig wieder eine Eiche das Landschaftsbild der Hohnewiesen
prägt. Gäste und Helfer sind bei dieser Pflanzaktion herzlich willkommen!
Foto (Ranger mit Besuchern an der Hohne-Eiche); Foto Ingrid Nörenberg
Hirschkäfer in der Nationalparkregion Harz werden kartiert
Wernigerode.
Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist einer der größten, imposantesten und
wahrscheinlich auch bekanntesten Käfer Mitteleuropas. Den Namen trägt das bis zu
neun Zentimeter große Tier dank der geweihartig vergrößerten Oberkiefer (Mandibeln)
der Männchen. Zur Fortpflanzungszeit Ende Mai bis Anfang September sind die
Männchen auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen. Treffen mehrere Männchen
bei einem Weibchen aufeinander, so kann es zu erbitterten Rivalenkämpfen kommen.
Dabei versuchen die Kontrahenten, ihr gegenüber mit dem Geweih zu umklammern
oder auszuhebeln und vom Baum zu werfen. Das Krachen und Knacken der kämpfenden
Hirschkäfer¬männchen soll an stillen Sommerabenden bis zu 15 Meter weit zu hören
sein.
Während der Paarung hindert das Männchen mit Hilfe seines Geweihs das Weibchen
daran, fortzulaufen. Nach der Begattung gräbt sich das Weibchen mehrere
Dezimeter tief ins Erdreich und legt dort im Laufe mehrerer Tage ihre Eier an
verrottendem Holz ab. Die daraus schlüpfenden Larven ernähren sich von dem
morschen, feuchten und verpilzten Holz. Damit sind die Tiere abhängig von einem
hohen Aufkommen an ausreichend starkem Totholz mit Erdkontakt. Besonders
Eichentotholz gilt als optimales Nahrungssubstrat für die Entwicklung der
Larven, aber auch andere Laubhölzer und selbst Fichten oder Kiefern können als
Brutsubstrat dienen. Möglicher¬weise sind der Zersetzungsgrad und die
Pilzbesiedlung von größerer Bedeutung für die Qualität des Brutsubstrats als die
Baumart. Die unterirdische Entwicklung der Larve bis zur Puppe bestimmt mit 5
bis 8 Jahren den weitaus größten Teil des Lebens der Tiere. Dabei können die
Larven mit bis zu 12 cm noch deutlich größer werden als die ausgewachsenen Käfer. Wohl aufgrund suboptimaler Bedingungen, z.B. bei mangelnder
Qualität des Brutsubstrats, kann sich aus der verpuppten Larve die so genannte
capreolus-Form, der „Rehkäfer“. entwickeln, bei der die männlichen Oberkiefer
nur noch verkümmerte Geweihe bilden. Nach dem Schlupf aus der unterirdischen
Puppenwiege leben die Käfer nur noch 4 bis 8 Wochen, um sich fortzupflanzen. In
dieser Zeit nehmen die Käfer Baumsaft auf, der mit bestimmten Pilzen versetzt
ist und zur Reifung der Keimzellen benötigt wird. Deshalb finden sich die Tiere
oft an Saftflussstellen, insbesondere von Eichen und Buchen, ein. Nach der
Kopulation bzw. Eiablage sterben die Tiere.
Der lange Generationszyklus und die Abhängigkeit von alten Baumbeständen mit
hohem Anteil von Totholz begründet die heutige Seltenheit des Hirschkäfers. Der
ehemals weit verbreitete Käfer ist insbesondere durch die Entfernung von Totholz
und durch einen entsprechenden Mangel an großen absterbenden Bäumen in unseren
Wäldern selten geworden. Zudem sind in der Vergangenheit vielerorts, so auch im
Harz, strukturreiche Laubmischwälder durch schnell wachsende Fichten- oder
andernorts Kiefernforste ersetzt worden. Wiederholt ist in der Literatur zu
lesen, dass kleine Populationen auch durch die Wühl- und Fraßaktivität von
Wildschweinen gefährdet sein können. Aufgrund der spezifischen Ansprüche an
seinen Lebensraum gilt der Hirschkäfer gemeinhin als guter Indikator für
struktur- und vor allem totholzreiche Laubwaldgebiete. Mancherorts kommen aber
mittlerweile individuenreiche Populationen in alten Parkanlagen,
Obstbaumbeständen, Gärten oder entlang von Alleen vor, weshalb
der Hirschkäfer von einigen Autoren zumindest regional bereits als Kulturfolger
betrachtet wird. Auf der Roten Liste Deutschlands wird der Hirschkäfer als
„stark gefährdet“, auf der Roten Liste Sachsen-Anhalts als „gefährdet“
eingestuft. Zudem wurde der Hirschkäfer von der EU in den Anhang II der
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz FFH) als Art von gemeinschaftlicher
Bedeutung aufgenommen, weshalb dem Schutz seiner Lebensstätten europaweit eine
große Bedeutung eingeräumt wird. Der Erhaltungszustand der Art wird
deutschlandweit als „unzureichend“ eingeschätzt.
Verbreitungsschwerpunkte des Hirschkäfers in Sachsen-Anhalt liegen in der
Colbitz-Letzlinger Heide, im Elbtal und im Südharz. In Niedersachsen sind
größere Vorkommen z.B. aus der Göhrde und der Lüneburger Heide bekannt. Im Harz
kommt der Hirschkäfer nur in den Randbereichen vor. In der Nationalparkregion
beschränkt sich das Vorkommen des Hirschkäfers weitgehend auf wärmebegünstigte
Habitate in Höhenlagen unter 500 m. Aktuelle Funde stammen beispielsweise aus
dem Harly sowie aus den Stadtgebieten von Wernigerode und Blankenburg. Zudem
gibt es aus Ilsenburg einige ältere Fundmeldungen. Hier sind in den letzten
Jahren allerdings keine aktuellen Funde mehr bekannt geworden, so dass von einem
lokalen Aussterben der Population ausgegangen werden muss.
Ein aktueller Nachweis des interessanten Tieres für den Nationalpark Harz fehlt
trotz gezielter Nachsuche und benachbarter Vorkommen (z.B. in Wernigerode)
bisher. Dem möglichen Auftreten der Käfer, vor allem an warmen Sommerabenden,
sollte deshalb vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt werden. Während des Schwärmens
zur Paarungszeit ist der brummende und unbeholfen wirkende Flug auffällig.
Häufig werden auch Körperteile als Reste z.B. einer Vogelmahlzeit gefunden.
Hinweise auch auf ehemalige Vorkommen werden gern persönlich, per Telefon
(03943/5502-33) oder E-Mail (andreas.marten@npharz.sachsen-anhalt.de)
entgegen genommen und leisten einen wertvollen Beitrag zur Kenntnis der
Wirbellosenfauna in der Nationalparkregion.
Foto: Kampf zweier rivalisierender Männchen des Hirschkäfers, Ralf Steinberg
Dem Borkenkäfer auf der Spur - Frühlingsbeginn im Hochharz –
WaldWandelWeg Torfhaus ist wieder beschildert
Wernigerode
– Torfhaus. Das Wetter macht es schon lange deutlich: der Frühling kommt mit
Macht. Und so stellt sich auch der Nationalpark Harz immer mehr auf die
bevorstehende Wander- und Freiluftsaison ein. Nun sind auch die hölzernen
Infotafeln am WaldWandelWeg nahe Torfhaus wieder aus dem Winterquartier
hervorgeholt und an ihrem angestammten Platz aufgestellt worden. Die Besucher
können sich bei ihrem Gang rund um das Große Torfhausmoor oder zum Goetheweg
wieder über den Wandel der Wälder informieren.
Beim Anblick von Kahlflächen oder toten Bäumen stellen wir uns Fragen: Wie wird
der Harzer Wald der Zukunft aussehen? Wie wirken sich der Klimawandel und seine
Folgen wie Orkane oder Sommertrockenheit auf das Wachstum der Fichte aus? Wie
profitiert der Borkenkäfer davon? Wer sich nachher immer noch nicht ganz sicher
ist, wie das nun alles zusammenhängt oder wer vorher noch einen Tipp für einen
schönen Rundgang benötigt, der ist herzlich eingeladen, sich im
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus zu informieren.
Wie funktioniert ein natürlicher Wald?
Als
Beitrag zur besseren Information über die Zusammenhänge von Werden und Vergehen
der Bäume, Klima, Umweltverschmutzung und Borkenkäfern gibt es seit 2009 den
WaldWandelWeg am Schubenstein bei Torfhaus. Hier sollen nicht nur die Besucher
des Nationalpark-Besucherzentrums TorfHaus, sondern auch alle vorbeikommenden
Wanderer dazu angeregt werden, die dynamische Waldentwicklung im „Urwald von
morgen“ hautnah zu erleben. Das emotional besetzte Thema des Absterbens alter
Fichten infolge der Massenvermehrung des Borkenkäfers wird hier sachlich
moderiert.
Der Pfad ist ein Gemeinschaftsprojekt – er wurde vom
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus konzipiert, von der Revierförsterei
Torfhaus und der Nationalpark-Werkstatt Oderhaus gebaut und mitfinanziert von
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Auf ca. 180 m Länge werden mittels
attraktiv gestalteter Holztafeln Informationen gegeben, die hiesigen
Borkenkäferaktivitäten, ihre biologischen Hintergründe, aktuelle Fragen der
Borkenkäferentwicklung und der Zukunft des Waldes sowie die Ursachen für diese
Entwicklung dargestellt.
Dem „Wind-Sturm“ folgt ein „Käfer-Sturm“ – so ist es auf einer der Info-Tafeln
zu lesen, die Besucher neugierig machen soll. Was verbirgt sich hinter dieser
Aussage? Oberhalb von etwa 800 m Höhe befindet sich der natürliche Lebensraum
der Fichte. Dem rauen Klima widersteht sie in diesen Höhenlagen. Unterhalb von
800 m wächst sie zwar auch, wird aber zunehmend durch Sommertrockenheit
beeinträchtigt. Im Falle eines Windwurfs profitiert der Fichtenborkenkäfer
ebenfalls vom milderen Klima der mittleren Höhenlagen. Massenhaft umgeworfene
und absterbende Fichten ermöglichen eine sprunghafte Vermehrung des
Borkenkäfers. Dieser Vielzahl können sich dann auch viele der stehenden Fichten
nicht mehr erwehren. Dem „Wind-Sturm“ folgt somit ein „Käfer-Sturm“. Aber: „Kein
Grund zur Sorge“, so Nationalparkleiter Andreas Pusch: „Am Ende steht nicht ein
toter Wald, sondern sprießendes Leben aus jungen Fichten, Ebereschen, Weiden und
Birken.“
Der Weg ist ausgehend vom Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus am Großparkplatz
Torfhaus schnell erreichbar, und die Besucher können im Zuge eines Spaziergangs
auf dem Rundweg sowohl die Schönheiten des Hochmoors genießen als auch die
vitale, ursprüngliche Kraft des Waldes und die Walddynamik erleben.
Naturerlebnispunkt
am Quitschenberg
In Ergänzung zum WaldWandelWeg wurde zusätzlich ein weiterer Naturerlebnispunkt
eingerichtet. Auf der beliebten Wanderung über den Goetheweg zum Brocken
erreichen die Wanderer nach ca. 3,5 km den Quitschenberg. Nach einer starken
Borkenkäfer-Massenvermehrung ist hier seit den 1990er Jahren die neue
Waldentwicklung in vollem Gang. Gerade die damals nicht aufgearbeiteten Flächen
sprießen heute von Ebereschen, Weiden und Fichten – die nachwachsende
Waldgeneration prägt zunehmend das Bild. So zeigt sich: Der Borkenkäfer wird
nicht der letzte Akteur sein in dem Schauspiel, das die Natur hier in ihrer
ganzen Dynamik entfaltet.
Hintergrundinformationen
Nationalpark Harz: Der Nationalpark Harz ist seit 2006 der erste
bundesländerübergreifende Nationalpark in Deutschland und gleichzeitig der
größte Waldnationalpark Deutschlands. Hier werden auf etwa 250 km² die
einheimischen Fichten-, Misch- und Buchenwälder geschützt. Bereits auf etwa 52 %
der Fläche gilt das Motto „Natur Natur sein lassen“. In manchen Bereichen werden
Waldentwicklungsmaßnahmen durchgeführt, um eine naturnahe Entwicklung der
ehemaligen Nutzwälder zu unterstützen.
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus: Das Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus
ist eine der zentralen Einrichtungen der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit des
Nationalparks Harz. Betrieben wird es vom BUND-Landesverband Niedersachsen in
einem Trägerverbund mit der Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz
und der Samtgemeinde Oberharz. Der WaldWandelWeg ist ein ausgelagerter Teil der
Ausstellung und setzt das Thema Walddynamik im Freiland fort.
DBU: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist die größte europäische
Umweltstiftung und hat das Besucherzentrum und den Bau des WaldWandelWeges
finanziell gefördert. Die DBU fördert innovative und beispielhafte Projekte aus
den Bereichen Umwelttechnik, Umweltforschung/Naturschutz und Umweltkommunikation
unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft. Sitz der
Stiftung ist Osnabrück. Kontakt: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, An der Bornau
2, 49090 Osnabrück, Tel. 0541/9633-0, Fax 0541/9633-190.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Dr. Friedhart Knolle, Tel. 03943/5502-32, E-Mail
knolle@nationalpark-harz.de
Heike Albrecht, Tel. 05320/33179-13, E-Mail
albrecht@torfhaus.info
Fotos des WaldWandelWegs: die Person auf dem Foto ist der
Nationalpark-Revierförster Ulrich Schulze, in dessen Zuständigkeit sich der Weg
befindet.
Start in den Frühling am HohneHof des Nationalparks Harz - Löwenzahnpfad
wieder geöffnet
Wernigerode
- Drei Annen-Hohne. Mit einem abwechslungsreichen Programm für die Osterferien
startet das Naturerlebniszentrum HohneHof in den Frühling.
Rechtzeitig vor den Ferien konnte der beliebte Löwenzahn-Entdeckerpfad aus dem
Winterschlaf geweckt, aufpoliert und aufgebaut werden. Gemeinsam mit dem Ranger
geht es dort am Dienstag, den 15. April um 10.30 Uhr auf Entdeckungstour bei der
Suche nach dem Frühling. Treffpunkt dazu ist der Wandertreff auf dem
Großparkplatz Drei Annen-Hohne.
Am Mittwoch, den 16. April, wird zum Ranger-Tag in das Naturerlebniszentrum
eingeladen, wo es ab 11.00 Uhr Anregungen für Osterbasteleien für unsere kleinen
Besucher gibt. Natürlich dürfen Eltern und Großeltern gern helfend zur Seite
stehen. Spielgeräte und Feuerschale laden zum Verweilen ein und versprechen
einen erlebnisreichen Ferientag.
Am Donnerstag, den 17. April geht es mit den beliebten Nationalpark-Pferden Max
und Eros zu einer Wanderung rund um den HohneHof. Dabei erfährt man
Wissenswertes über das Schutzgebiet, über unsere Kaltblutpferde und deren Arbeit
im Nationalpark. Treffpunkt dazu ist um 10.15 Uhr am Parkplatz. Da die
Teilnehmerzahl für diese Veranstaltung begrenzt ist, wird um eine Anmeldung
unter der Telefon-Nummer 039455 / 8640 gebeten. Wer sich dieser Wanderung nicht
mehr anschließen kann, ist dennoch zu einem Spaziergang zum HohneHof eingeladen.
Ab ca. 12.00 Uhr soll dort der neue Backofen unter der alten Eiche erprobt
werden, wo herzhafte und süße Oster-Backwerke entstehen und verkostet werden
dürfen.
Höhepunkt ist für alle Kinder wieder am Ostersamstag um 11.00 Uhr das große
Ostereier-Suchen „Finde das goldene Ei“. Treff dazu ist direkt am HohneHof, wo
der Startschuss für die große Suchaktion gegeben wird. Anschließend laden
Info-Zelt, Tiere zum Anfassen, Osterbasteleien, Backofen und Feuerschale zum
Verweilen für die ganze Familie ein.
Auch ohne Ferienprogramm ist das Naturerlebniszentrum täglich von 10.00 bis
17.00 Uhr geöffnet und freut sich auf große und kleine Gäste, wie Irmtraud Theel
vom Naturerlebniszentrum HohneHof mitteilte.
NABU rät: Ostern naturfreundlich feiern und auch feuern
Magdeburg— Jedes Jahr freuen sich Jung und Alt wieder auf das Osterfeuer,
aber mit dem Abbrennen des Schnittgutes sind auch viele negative Seiten
verbunden, denn zu Ostern wird in zahlreichen Städten und Gemeinden in
Sachsen-Anhalt das Brauchtum des Osterfeuers gepflegt, was nicht immer so
naturfreundlich abläuft, wie es oft aussieht. Schon bei der Standortwahl sollte
darauf geachtet werden, dass die Rauchentwicklungen nicht die Anwohner belasten.
Auch Horstschutzzonen, die im Naturschutzgesetz in Sachsen-Anhalt seit 2010
verankert sind, müssen beachtet werden. Brut und Aufzucht störende Handlungen
sind in einem Umkreis von 300 m zu unterlassen.
"Seitens der Genehmigungsbehörden in den Landkreisen und Verwaltungs-gemeinden
sollte vor der Genehmigung darauf geachtet werden und auch Kontrollen
durchgeführt werden, selbst wenn die Genehmigung des Osterfeuers schon alle
Jahre wieder fast automatisch erteilt wird, aber die Umstände können sich ja
ändern", rät Annette Leipelt vom NABU Sachsen-Anhalt.
In Sachsen-Anhalt genießen die Nestbereiche von Rotmilan, Schwarzstorch,
Adlerarten, Wanderfalke und Kranich bereits ab dem 1. März einen besonderen
Schutz.
Das aktuelle Naturschutzgesetz regelt dies seit der Gesetzesänderung zum
aktuellen Naturschutzgesetz Ende 2010 in Sachsen-Anhalt dies in einem
gesonderten Paragraphen, der in der Praxis Anwendung und Umsetzung finden
sollte. In dem so genannten § 28 Horstschutz dürfen grundsätzlich diese besonders
störungsempfindlichen und in ihrem Bestand gefährdeten Vogelarten durch störende
Handlungen nicht beeinträchtigt werden. Brut und Aufzucht störende Handlungen
sind in einem Umkreis von 300 m zu unterlassen.
Oft beginnen Gartenbesitzer, Vereine und Gemeinden schon lange vor Ostern damit,
das Brennmaterial für ein möglichst großes Feuer zu sammeln und aufzuschichten.
Viele Tiere nutzen diese Reisighaufen gerne als Unterschlupf oder sogar als
Brut-möglichkeit. Doch dies kann für Tiere tödlich sein.
„Igel, Spitzmäuse und Amphibien nutzen die Haufen gern als Wohnquartiere“,
erklärt Leipelt, „außerdem brüten einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen
und Heckenbraunelle sehr gern in solchen Reisighaufen.“ Viele dieser Tiere seien
gerade im Garten wichtige Helfer bei der Vertilgung unerwünschter Insekten.
„Wer trotzdem nicht auf sein Osterfeuer verzichten möchte, sollte entweder den
Haufen erst unmittelbar vor dem Verbrennen aufschichten“, appelliert der NABU
Sachsen-Anhalt an die Organisatoren, „oder ihn zumindest vorher noch einmal
vorsichtig umschichten, damit die Tiere noch Gelegenheit haben, sich in
Sicherheit zu bringen.“ Wer diese Tipps beherzige, könne viele Tiere vor einem
unbeabsichtigten und sinnlosen Feuertod retten, so der NABU Sachsen-Anhalt.
Achtung: Das Osterfeuer sollte auch nicht als Müllentsorgung genutzt werden!
Also auch darauf achten, dass ausschließlich unbehandeltes Holz verbrannt wird.
Bitte auch keine Brandbeschleuniger benutzen.
für Rückfragen: Annette Leipelt 0391/ 561 93 50 oder 0177 – 77 87 97 6
Wir erforschen den wilden Wald – Start in die Freiluftsaison mit spannenden Erlebnisführungen in Torfhaus
Wernigerode – Torfhaus. Nachdem der Winter in weiten Teilen nicht nur
des Harzes ein Schattendasein gefristet hat, kommt nun der Frühling mit Macht.
Pünktlich zur warmen Jahreszeit und zu den bevorstehenden bzw. bereits
begonnenen Ferien in Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen starten auch wieder die
zahlreichen Führungen und Erlebniswanderungen rund um Torfhaus.
„Wir erforschen den wilden Wald“ - unter diesem Motto begleiten Sie die
erfahrenen Umweltbildner aus dem Besucherzentrum TorfHaus. Auf dieser
Erlebnisführung nicht nur für Kinder können die Besucher wieder das Gras unter
den Füßen kitzeln spüren, mit verbundenen Augen ihren Tastsinn schärfen oder in
die Rolle von Luchs oder Reh schlüpfen. Neben ungewöhnlichen Erlebnissen können
die Besucher gleich eine große Prise Wohlgefühl - Neudeutsch „Wellness“ –
tanken. Die nächsten Termine: Mittwoch, 9. April und Mittwoch, 16. April,
jeweils ab 10.00 Uhr.
Am 24. Mai heißt es dann „Ohren gespitzt und Augen auf“: um 6.00 Uhr startet die
beliebte Vogelstimmenexkursion zum Internationalen Tag der Biologischen
Vielfalt. Treffpunkt ist hier ebenso wie bei der Erlebnisexkursion der
Wandertreff hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus.
Der Nationalpark Harz bietet nicht nur „Natur pur“. Auf einer Rundwanderung um
den Oderteich nähern wir uns den Spuren des Bergbaus, „lesen“ in der Landschaft
und erkunden so Teile des UNESCO-Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft.
Hier sind die nächsten Termine: Samstag, 17. Mai und Samstag, 21. Juni, jeweils
um 10.00 Uhr ab Parkplatz Oderteich.
Ab Mai immer freitags um 10.00 Uhr starten auch wieder die Rangerwanderungen
durch den Urwald von Morgen. Hier können Sie alles rund um den Nationalpark
erfahren und den Lebensraum Hochmoor entdecken.
Das Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus wird vom Bund für Umwelt- und
Naturschutz Deutschland betrieben. Diese wichtige Besuchereinrichtung im
Nationalpark Harz ist auf Einnahmen und Spenden angewiesen. Deshalb erheben die
engagierten Führer je nach Dauer einen Anerkennungsbeitrag, der bei nur € 4,-
startet. Für manche Veranstaltungen ist eine Anmeldung notwendig. E-Mail:
post@torfhaus.info, Tel. 05320-33179-0.
Hintergrundinformation
Nationalpark Harz: Der Nationalpark Harz
ist seit 2006 der erste bundesländerübergreifende Nationalpark in Deutschland
und gleichzeitig der größte Waldnationalpark Deutschlands. Hier werden auf etwa
250 km² die einheimischen Fichten-, Misch- und Buchenwälder geschützt. Bereits
auf über 52 % der Fläche gilt das Motto „Natur Natur sein lassen“. In manchen
Bereichen werden Waldentwicklungsmaßnahmen durchgeführt, um eine naturnahe
Entwicklung der ehemaligen Nutzwälder zu unterstützen.
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus: Das
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus ist eine der zentralen Einrichtungen der
Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit des Nationalparks Harz. Betrieben wird es
vom BUND-Landesverband Niedersachsen in einem Trägerverbund mit der Gesellschaft
zur Förderung des Nationalparks Harz und der Samtgemeinde Oberharz. Der
WaldWandelWeg ist ein ausgelagerter Teil der Ausstellung und setzt das Thema
Walddynamik im Freiland fort.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Dr. Friedhart Knolle, Tel. 03943 – 5502 - 32,
E-Mail:
knolle@nationalpark-harz.de
Heike Albrecht, Tel. 05320 - 33179 - 13, E-Mail:
albrecht@torfhaus.info
Weitere Informationen:
www.nationalpark-harz.de ;
www.torfhaus.info
Tierische Kostbarkeiten im Nationalpark Harz
Die Ranger des Nationalparks Harz laden zum Sonderprogramm 2014 ein
Wernigerode
- Braunlage. Der Nationalpark Harz ist reich an tierischen Kostbarkeiten. Er hat
weit mehr zu bieten als Rothirsch und Luchs. Die Ranger des Nationalparks laden
bei den Veranstaltungen des Sonderprogramms 2014 zur spannenden Spurensuche ein.
Den Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe bildet am 9. April die
Wanderung „Mit dem Ranger Feuersalamander im Ilsetal“ entdecken. Treffpunkt ist
um 9.00 Uhr am Nationalparkhaus Ilsetal. Zahlreiche weitere Veranstaltungen
folgen bis in den September hinein. Interessierte erfahren dabei etwas über die
Harzer Bachforelle, erhalten Einblick in die Kinderstube des Nationalparks,
gehen auf Pirschgang zum Rotwild oder folgen den Spuren von Fledermäusen oder
Wildkatzen.
Nähere Informationen zur Veranstaltungsreihe sowie ein Flyer mit allen Terminen
sind im Internet unter
www.nationalpark-harz.de verfügbar. Der Flyer ist außerdem in den
Nationalparkhäusern oder bei der Nationalparkverwaltung (Tel. o5582 / 9189-41)
erhältlich.
Das
Sonderprogramm ist Teil des umfangreichen Naturerlebnis-Programms des
Nationalparks. Die Auswahl an geführten Wanderungen zu einer Fülle von weiteren
Themen ist groß. Alle Termine sind zu finden auf der Internetseite
www.nationalpark-harz.de unter der
Rubrik „Veranstaltungen“.
Fotos:
Salamanderbad (Bildautor Thomas Brocher)
In der Kinderstube der Wildkatzen (Bildautor Ralf Steinberg)
Oberharzer Bergwiesenkunde für WanderführerInnen - Perlen der Natur - Bergwiesenkunde lehren, lernen und
verbreiten
Sankt
Andreasberg. Unterschiedliche Akteure aus Naturschutz, Tourismus und
Umweltbildung saßen jüngst im Internationalen Haus Sonnenberg zusammen.
Gemeinsam mit dem Regionalmanagement Westharz wurde diskutiert, wie das Wissen
über die Bergwiesen vermittelt und an Touristen weiter gegeben werden kann.
Aufgrund der vorhandenen Vorarbeit stand fest, dass es nun konkret werden muss.
Es wurde beschlossen, bereits in dieser Bergwiesensaison ein Ausbildungsseminar
anzubieten.
Schon seit 2010 ist es ein Anliegen der ILEK-Beteiligten, das Thema Bergwiesen
auch hinsichtlich des touristischen Angebotes zu stärken. Die Verbreitung des
Wissens über die Bedeutung der Bergwiesen als typischer Bestandteil des Harzer
Landschaftsbildes soll letztlich auch zum Schutz dieser bunten und lebendigen
Schätze des Harzes beitragen. Mit der Planung und Umsetzung des
Informationsportals in Hohegeiß und der Beschilderung in den angrenzenden
Bergwiesen wurde bereits ein erster Baustein angegangen. Mit der fachlich
fundierten Ausbildung von Bergwiesenkundlern wird nun ein weiterer Baustein in
Angriff genommen.
In einem Seminar, das sich an Wanderführer und Touristiker richtet, sollen die
wichtigsten Kenntnisse über Entstehung, Bedeutung, Gefährdung, Schutz und Pflege
sowie über die artenreiche Flora und Fauna vermittelt werden. Darüber hinaus
sollen didaktische Fähigkeiten geschult werden. So soll auf lange Sicht ein Pool
von ausgebildeten Bergwiesenführern entstehen, auf den die örtlichen Tourismus-
und Gastronomiebetriebe zurückgreifen können. Dadurch soll das Angebot für Gäste
ausgebaut und optimiert werden. Dabei spielt die fachliche Qualität der späteren
Führungsangebote eine wesentliche Rolle.
Langfristig ist ein Ausbildungsanbot mit unterschiedlichen, thematisch
vertiefenden Bausteinen geplant. Es soll eine Ergänzung zu bereits bestehenden
Ausbildungs- und Zertifizierungsangeboten bilden. Das anstehende Seminar soll
als Pilotprojekt und zur Bedarfsanalyse dienen. Mögliche Referenten und
konzeptionelle Ideen wurden bereits gefunden und gesammelt.
Foto: Schutzwürdige Perlen der Natur und spannend für die Harzgäste: Bergwiese
bei Buntenbock, Foto Dr. Krynitz
Kontakt:
mensch und region
Böhm, Kleine-Limberg GbR
Lindener Marktplatz 9 – 30449 Hannover
Tel: 0511 – 44 44 54 / Fax: 44 44 59
email: blaumann@mensch-und-region.de
oder
Planungsbüro ALAND
Grobmeyer, Henschel GbR
Gerberstraße 4 – 30169 Hannover
Tel.: 0511 – 1210 8360 / Fax: 1210 8379
email: hannover@aland-nord.de
Waldentwicklungsmaßnahmen und zeitweise Wegesperrungen im Bereich des
Naturmythenpfades Braunlage
Braunlage.
Im Bereich des Naturmythenpfades kommt es vom 19.3 bis 2.4.2014 zu Sperrungen
der Wege auf Grund von Waldentwicklungsmaßnahmen. Ziel dieser Maßnahmen ist es,
die naturnahe Entwicklung hin zu Buchenwäldern zu fördern. Darüber hinaus wird
diese Gelegenheit ergriffen, um die Labyrinth-Station zu erweitern, damit für
die Besucherinnen und Besucher des Pfades ein noch besseres Erlebnis ermöglicht
wird. Die Eingriffe werden sehr sensibel durchgeführt. Trotzdem ist der Einsatz
von modernen Forstmaschinen nötig, um die Bäume ohne größere Schäden aus dem
Wald nehmen zu können.
Für die kurze Zeit dieser Maßnahme kommt es daher zu Sperrungen der Waldwege
rund um das Einsatzgebiet. Der Fußstieg ist im besagten Zeitraum komplett
gesperrt, zudem kommt es im Bereich des Kaiserweges zu Einschränkungen, die
allerdings durch eine ausgeschilderte Umleitung leicht zu umgehen sind. Der
Zeitpunkt der Maßnahme ist so gelegt, dass Ferienzeiten sowie die offizielle
Wiedereröffnung des Naturmythenpfades nicht berührt werden.
Der Nationalpark Harz bittet um Verständnis für mögliche Einschränkungen. Die
Stationen des Naturmythenpfades werden derzeit wieder vollständig aufgebaut, so
dass er nach der Winterpause bald wieder eröffnet werden kann.
Foto: Auf dem Naturmythenpfad Braunlage, Foto Ingrid Nörenberg
Neues im HTV-Harz-Blog
Romkerhall im Okertal: Geologie und Geschichte eines interessanten Stücks Harz:
http://magazin.harzinfo.de/romkerhall-und-sein-wasserfallfelsen-geologie-und-erschliessung-eines-geschichtstraechtigen-touristischen-ortes/
Nationalpark-Revierförstereien wurden umstrukturiert
Wernigerode.
Die Fläche des Nationalparks war bislang in 14 Revierförstereien unterteilt. Da
insbesondere die Waldentwicklung voranschreitet und somit in vielen Waldflächen
keine Arbeiten mehr nötig sind, wurde die Anzahl der Nationalpark-Reviere auf 12
reduziert. Die Reviere Jagdhaus (bei Lonau) und Königskrug (bei Braunlage)
wurden aufgelöst und die Flächen auf die verbleibenden Reviere aufgeteilt.
Diese Umstrukturierung geht auf die Forderung der Landesrechnungshöfe zurück, im
Nationalpark Stellen und somit Kosten einzusparen. Dies erfolgte nun in
Abstimmung mit den Ministerien sowie den zuständigen Personalräten.
Im Jahr 2013 haben zwei Kollegen ihren verdienten Ruhestand angetreten. Die
jeweiligen Revierleiter, Herr Forstamtmann Rudi Eichler, Revier Jagdhaus, und
Herr Forstamtmann Siegfried Richter, Revier Königskrug, waren langjährig im
Nationalpark Harz tätig. Ihnen sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für die
geleistete Arbeit gedankt.
Hintergrund
Aus den beiden Nationalparken Hochharz und Harz wurde im Jahre 2006 der erste
länderübergreifende Nationalpark in Deutschland geschaffen. Der neue
Nationalpark Harz gehört seitdem mit seinen knapp 25.000 ha zu den größten
Waldnationalparken in Deutschland. Bezogen auf die Harzfläche liegen rd. 10 %
davon im Nationalpark Harz – ein echtes „Pfund“ für den Naturschutz.
Als so genannter Entwicklungsnationalpark, in dem noch Renaturierungsmaßnahmen
zulässig sind, ist der Nationalpark Harz schon jetzt international anerkannt. Im
Jahr 2022 wird der Nationalpark Harz den Entwicklungsstatus verlassen. Bis dahin
müssen 75 % der Fläche in den Naturdynamikbereich, also in die Kernzone des
Schutzgebiets, übertragen sein. Dort sind keine Maßnahmen mehr vorgesehen und
die Natur wird ihrer ureigenen Entwicklung überlassen.
Zu den spürbarsten Tätigkeiten auf der Nationalparkfläche gehört die aktive
Waldentwicklung. Hier wird durch die Pflanzung von Laubbäumen in die
strukturarmen Fichtenforsten der tieferen Lagen der natürlichen Waldentwicklung
noch ein wenig nachgeholfen. Um Licht für die jungen Laubbäume zu schaffen,
müssen vorher Fichten gefällt und herausgezogen werden. Erst in den Hochlagen ab
ca. 750 m über dem Meeresspiegel kommen Fichtenwälder natürlich vor, um am
Brocken auf 1.100 m die natürliche Waldgrenze zu erreichen. Fichten mögen es
eben kalt und feucht.
Die neue Revierstruktur findet sich auf der Internet-Seite
www.nationalpark-harz.de unter Natur schützen / Waldentwicklung sowie auch
in der Anlage.
Junge Forscher experimentieren mit Wasser – Neues Programm des Regionalen
Umweltbildungszentrums (RUZ) Nationalpark Harz
Wernigerode – Sankt Andreasberg. Wieso kann eine Büroklammer erst schwimmen und
geht dann doch mit einem Tropfen Spülmittel plötzlich unter? Auf welche Weise
ist es möglich, aus Salzwasser Trinkwasser zu gewinnen? Wie muss ein Ball aus
Knete umgeformt werden, um schwimmen zu können?
Diesen
und weiteren spannenden Fragen gingen Schülerinnen und Schüler der
Eichenbergschule aus Bad Harzburg zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Katja
Steckhan an insgesamt 10 Experimentierstationen nach. Entwickelt wurde die
Stationsarbeit rund um das Element Wasser vom Regionalen Umweltbildungszentrum
(RUZ) Nationalpark Harz.
Ein
enger Bezug zum Kerncurriculum im Fach Sachunterricht war bei der Vorbereitung
eine wichtige Voraussetzung, richtet sich das Programm doch in erster Linie an
die Klassenstufen 3 und 4 der Grundschule.
Eine
weitere wichtige Rolle spielt die Verknüpfung des Gelernten zum Alltag der
Schülerinnen und Schüler. So manch einer bekam große Augen zum Abschluss der
Veranstaltung, als der tägliche Wasserverbrauch mit Getränkeflaschen und –kästen
nachgestellt wurde. Auf Einsparmöglichkeiten und einen sorgsamen Umgang mit der
Ressource Wasser wurde daher ebenfalls besonderer Wert gelegt.
Informationen zu dieser und weiteren RUZ-Veranstaltungen erhalten Interessierte
unter folgenden Kontaktmöglichkeiten:
Regionales Umweltbildungszentrum (RUZ)
Nationalpark Harz
Thomas Schwerdt (Leiter)
Tel. 05582-91 64 18 oder 05322-53006
Mobil: 0170-9124473
E-Mail: RUZ@Nationalpark-Harz.de
Homepage:
www.ruz-nph.de
Soziales Netzwerk:
www.facebook.com/RUZ.Nationalpark.Harz
Foto:
Wie kann verschmutztes Wasser wieder sauber werden? Ein Versuch mit der
Filteranlage gibt Aufschluss. Foto: Katja Steckhan
Aktuelle Forderungen der anerkannten Naturschutzverbände des Landkreises
Harz 2014
Wernigerode.
Die anerkannten Naturschutzverbände NABU, BUND und BNU appellieren an den
Landkreis Harz, das Landesverwaltungsamt und alle anderen verantwortlichen
Behörden und Politiker in Sachsen-Anhalt, sich mehr als bisher für den Erhalt
der einzigartigen Naturraumausstattung im Landkreis Harz und darüber hinaus im
ganzen Harz einzusetzen. Dabei sehen die Verbände für das Jahr 2014 folgende
Schwerpunkte mit aktuellem Handlungsbedarf, die sie anlässlich ihrer jüngsten
gemeinsamen Tagung in Wernigerode einstimmig beschlossen haben:
1. Die Verbände des Landkreises Harz setzen sich für den Erhalt und die
Weiterführung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz ein.
2. Bis 2020 sollen entsprechend der 2007 beschlossenen “Nationalen Strategie zur
biologischen Vielfalt“ 10 % der öffentlichen Waldflächen nicht mehr forstlich
genutzt und somit der Eigendynamik der Natur zurückgegeben werden. Die Verbände
des Landkreises Harz fordern daher die Ausweisung von Waldschutzgebieten in den
FFH-Gebieten des Harzes und des Harzvorlandes, so im Elendstal, im Selketal, im
Bodetal, im Fallstein, im Huy und in den Laubwaldgebieten zwischen Wernigerode
und Blankenburg.
3. Touristische Großprojekte, die mit maximalem Flächenverbrauch wie z.B. am
Wurmberg bei Braunlage (Niedersachsen) umgesetzt wurden, lehnen die
Naturschutzverbände konsequent ab. Im Interesse des Naturschutzes, aber auch
eines naturverträglichen Tourismus müssen die Planungen in Schierke
(Sachsen-Anhalt) naturverträglicher gestaltet werden. Geplante
Beschneiungsanlagen sind kein Ausdruck für einen schonenden Umgang mit dem
Naturraum und werden daher abgelehnt.
4. Das Naturschutzgebiet Selketal ist nach wie vor durch den Bau von zwei
Hochwasserrückhaltebecken bedroht. Bei der Planung wurden Alternativen bisher
nicht berücksichtigt. Die Verbände fordern eine zeitnahe Umsetzung eines
naturraumschonenden Hochwasserschutzes.
5. Die Naturschutzverbände fordern von der Harzer Schmalspurbahnen GmbH den
Einsatz von Dieselloks zum Brocken bei erhöhter Brandgefahr. Um die
Brockenstraße weitestgehend autofrei zu bekommen, muss die Brockenbahn aus Sicht
der Naturschutzverbände die Belieferung für die Touristenversorgung verstärkt
übernehmen. Konstruktive Absprachen mit allen Verantwortlichen sind längst
überfällig.
6. Der geplante Baumwipfelpfad am Naturschutzgebiet Bodetal wird von den
Naturschutzverbänden abgelehnt, da von ihm negative Beeinträchtigungen auf das
NSG sowie das FFH- und europäische Vogelschutzgebiet Bodetal ausgehen bzw.
ausgehen können. Auch die Zunahme immer neuer Massenveranstaltungen in
Naturschutzgebieten des Landkreises Harz wird mit Sorge registriert. Die
Verbände lehnen daher Massenveranstaltungen in Schutzgebieten ab.
7. Die Naturschutzverbände sehen mit Sorge, dass seit Jahren immer öfter
Feldwege ganz oder teilweise umgepflügt werden. Feldraine verschwinden und mit
ihnen auch ihre Schutzfunktion gegen Bodenerosion und ihre Rolle als Lebensraum.
Die Verbände fordern, dem Einhalt zu gebieten.
8. Mit Sorge wird wie in den vergangenen Jahren registriert, dass alte
Baumalleen Straßenbaumaßnahmen zum Opfer fallen. Die Naturschutzverbände
fordern, dass hier mit mehr Augenmaß und Berücksichtigung des Baumschutzes
gearbeitet wird und nicht vorschnell vollendete Tatsachen geschaffen werden. Die
örtlichen Naturschutzbeauftragten sind einzubeziehen.
9. Die Naturschutzverbände fordern kontinuierliche Effizienzkontrolle von
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.
10. Die Naturschutzverbände lehnen die Erteilung von Aufsuchungserlaubnissen
sowie Forschungs-, Probe- und Gewinnungsbohrungen zur Gewinnung von Erdgas
mittels Fracking kategorisch ab, weil es sich um eine Technologie handelt, deren
Umweltauswirkungen kaum kontrollierbar und unerwünschte Folgen nicht wieder
reparierbar sind.
Foto: Blick in das Naturschutzgebiet Bodetal bei Thale, Foto Wolfgang Schilling.
BUND und NABU: Rückhaltebecken Bornhausen bei Seesen ist Hochwasserschutz von gestern!
Seesen.
Die großen Naturschutzverbände des Kreises Goslar, BUND und NABU, kritisieren
das geplante Hochwasserrückhaltebecken vor Bornhausen. Bei der Anlage handelt es
um eine mit ca. 8 Millionen € kalkulierte Baumaßnahme, die kaum etwas bewirken
wird, dafür aber in erheblichem Umfang Natur zerstört und in das schutzwürdige
Fließgewässer der Schildau eingreift.
„Rückhaltebecken sind technischer Hochwasserschutz im Stil der 1970er Jahre und
überholt“, so die einhellige Einschätzung der Vorstände des
BUND-Regionalverbands Westharz, Knut Haverkamp und Dr. Friedhart Knolle, sowie
Mathias Kumitz von der NABU-Kreisgruppe Goslar. Viel wichtiger sei die
Renaturierung der Fließgewässer, das Freihalten der Flussauen von Bebauung und
die Ausweisung von weiteren Retentionsflächen im Bereich der Nette und ihrer
Nebenflüsse.
Wie wenig Rückhaltebecken nützen, zeigt das Beispiel Rhüden sehr eindrucksvoll.
Seit 1998 gab es in Rhüden vier Hochwasserereignisse. Das erste Hochwasser
ereignete sich 1998 und wurde als Jahrhunderthochwasser bezeichnet. 2002 gab es
ein Hochwasser, das etwas glimpflicher ausfiel. Im November 2004 wurde dann das
Nette-Rückhaltebecken südlich von Rhüden eingeweiht. Am Montag den 1. Oktober
2007 titelte der Seesener Beobachter: „Das Jahrhunderthochwasser 1998 noch um 20
cm übertroffen. Die Nacht in der die Nette auf einen Pegel von 3,82 Meter
stieg.“ 2010 wurde dann der Betriebsplan des Nette-Rückhaltebeckens verändert.
Im Mai 2013 wurde Rhüden bei einem Pegelstand von über 3,50 m wieder bis in den
Johannesweg überflutet. Allem Anschein nach hat das Rückhaltebecken Rhüden den
Anwohnern keinen Hochwasserschutz gebracht. Im Gegenteil: die Hochwasser in
Rhüden sind noch höher ausgefallen als in den Jahren davor! Dennoch scheut sich
der Nette-Ausbauverband nicht, den Einwohnern von Rhüden und Bornhausen
Verbesserungen im Hochwasserschutz zu versprechen!
Abgesehen
davon, dass mögliche Alternativen weder technisch noch finanziell ernsthaft
geprüft wurden, fällt das Urteil der beiden Umweltverbände über die
eingereichten Planunterlagen einhellig und verheerend aus. Die 2008 begonnene
Planung ist mindestens in zwei Aspekten völlig ungenügend oder fehlerhaft und
damit inakzeptabel: einerseits im Hinblick auf die naturschutzrechtlichen
Belange, andererseits auf die Betrachtung und Bewertung der geotechnischen
Verhältnisse.
Besonders kritisch sind die fehlerhaften Berechnungen zur Naturschutzbilanz und
die durch den Bau der Talsperre gegebene Gefährdung der Groppe zu sehen. Dieser
Fisch kommt in der Schildau noch vor und ist als FFH-Art nach europäischem und
deutschem Recht geschützt. In Niedersachsen steht er auf der Roten Liste der
gefährdeten Tierarten. Für die Groppe sind bereits kleinste technische Bauwerke
unüberwindliche Wanderhindernisse. Die Barrierewirkung eines Staubauwerks in der
Schildau würde ihre Überlebenschancen in diesem Fluss massiv negativ
beeinträchtigen. Zu diesem Punkt fehlen in den Planunterlagen detaillierte
artenschutzrechtliche Prüfungen, die auch den ökologischen Zusammenhang von
Schildau und Nette betrachten und analysieren.
Aber nicht nur für Flora und Fauna werden die möglichen Auswirkungen zu wenig
betrachtet, auch für die Anwohner können die unzureichenden Untersuchungen
gefährlich werden. So weist die geotechnische Untersuchung grobe Mängel auf und
ist als Planungsgrundlage nicht geeignet. Der als Dichtung vorgesehene Auelehm
weist nach den eigenen Prüfergebnissen des Ingenieurbüros für eine solche
Funktion unzureichende Eigenschaften auf. Die größte Gefahr birgt jedoch die
unterlassene Untersuchung des Volleinstaus auf den südlichen Hang des Beckens.
Für Bornhausen wird damit billigend in Kauf genommen, dass ein Böschungsversagen
zu einem Abgleiten großer Erdmassen in das gefüllte Becken oder auf das
Sperrwerk führen kann – mit möglicherweise verheerenden Folgen für die
Unterlieger.
Darüber hinaus ist das von den Ingenieuren erstellte hydraulische
Untergrundmodell zu klein dimensioniert – es orientiert sich offensichtlich nur
an der Ausdehnung des Staubauwerks sowie an morphologischen Merkmalen. Da der
Grundwasserleiter aber großflächig aus gut durchlässigem Kies besteht, sind aus
hydraulischer Sicht Auswirkungen eines Einstaus im Hochwasserrückhaltebecken
noch im großen Umkreis um den Planungsbereich zu erwarten, vor allem Richtung in
Bornhausen. Damit sind aber auch keine aussagekräftigen Prognosen zum
Wasserstand und zur Vernässungsgefährdung der Ortschaft möglich. Dazu Dr.
Friedhart Knolle vom BUND, selbst Geologe: „Nach den in den Planunterlagen
aufgezeigten Rahmenbedingungen wird sich der Grundwasserspiegel deutlich
ausdehnen. Eine Auswirkung bis in den Bereich der Bebauung ist nicht
auszuschließen – unverständlich, dass dies nicht erkannt worden sein soll.“ Die
Einwohner von Bornhausen sind damit von der Planung massiv betroffen.
Auch die Planung des Bauwerks selbst weist Mängel auf. Da sie zudem auf den
Ergebnissen des Baugrundes fußt, wird auch hier eine weitere Anpassung und
Neuberechnung unumgänglich sein.
Einwendungen seitens der Bürgerinnen und Bürger können noch bis zum 28.2.2014
beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NLWKN), Standort Braunschweig, Rudolf Steiner-Straße 5, 38120
Braunschweig, erhoben werden. Unter der Internetadresse
http://www.talsperre-bornhausen.de
steht eine Mustereinwendung zum Download bereit, die jedoch von jedem Einwender
nach seinen Vorstellungen verändert werden kann.
Foto: Blick in den Talabschnitt der Schildau, der dem Rückhaltebecken geopfert
werden soll. Foto Sven Ladwig.
Die Groppe, auch Mühlkoppe genannt, kommt in der Schildau noch vor. Sie ist ein
streng geschützter Fisch unserer naturnahen Fließgewässer, der durch das
Hochwasserrückhaltebecken massiv beeiträchtigt würde. Hier ein weibliches
Fischexemplar mit Eiern. Foto Stefan Meyer.
Halbnackte Räuber im Harz - Bikinischnecken jetzt entdecken
Sankt
Andreasberg. Der
Nationalpark Harz ist für seine Luchse bekannt, für Rothirsche, Wanderfalken,
Borkenkäfer und viele mehr. Er beherbergt aber auch Tiere, die den meisten von
uns fremd sind. Hierzu gehören die allermeisten der im Harz lebenden
Schneckenarten. Eine ganz besondere Gruppe sind die nur knapp zwei Zentimeter
kleinen Glasschnecken. Ihren Namen verdanken sie dem mehr oder weniger
transparenten Gehäuse. Doch noch etwas fällt auf. Während bekanntere Arten wie
Weinberg- oder Bänderschnecken ihr Haus nutzen, um sich ganz darin
zurückzuziehen, geht das bei den meisten Glasschnecken nicht mehr. Ihr Haus
wurde im Laufe der Evolution so weit zurückgebildet, dass sie längst nicht mehr
hineinpassen und vorne und hinten weit darüber hinausragen. Sie werden deshalb
als Halbnacktschnecken bezeichnet. Treffend ist auch die Bezeichnung
„Bikinischnecken“, denn sie haben in der Tat nur wenig an. Das findet auch
Walter Wimmer, NABU-Schneckenexperte aus dem Nationalparkhaus Sankt Andreasberg.
Der Biologe beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den heimischen Schnecken und
nutzt sie auch, um interessierten Menschen Zusammenhänge in der Natur näher zu
bringen. „Schnecken sind toll“, schwärmt Wimmer, „weil sie so vielfältig
ökologisch vernetzt und fast immer und überall zu finden sind.“
Zu den im Harz häufigen Arten gehört die Ohrförmige
Glasschnecke. Sie ist – typisch für Glasschnecken – auch jetzt im Winter aktiv.
Wimmer: „Die Tiere werden erst zum Winter erwachsen und sind dann unter Holz und
Steinen oder im feuchten Laub gut zu finden. Hier gehen sie ihrer Nahrung nach.
Sie ernähren sich z.B. von verrottenden Pflanzen, aber auch räuberisch von
anderen Schnecken“. Im Sommer sind die Jungtiere oft tief im Boden verborgen, wo
es kühl und feucht ist. Sogar die Fortpflanzung dieser Zwitter fällt in die
kalte Jahreszeit, denn die Tiere werden nur etwa ein Jahr alt, sodass Ihnen für
Paarung und Eiablage nicht mehr viel Zeit bleibt.
So ermöglicht der Nationalpark Harz auch mitten im
Winter und gerade bei wenig Schnee spannende Naturbeobachtungen am Wegesrand.
Vorträge über Schnecken und Exkursionen in die Welt
der Schnecken können über das Nationalparkhaus Sankt Andreasberg gebucht werden.
Kontakt: 05582-923074 oder
walter.wimmer@NABU-niedersachsen.de
Die Ohrförmige Glasschnecke ist
die typische Glasschnecke im Nationalpark Harz (Foto: Walter Wimmer)
5 Minuten Nationalpark Harz – Ein Streifzug durch den Nationalpark Harz
mit Familie Baumann
Sankt
Andreasberg. Was kann man im Nationalpark Harz mit der Familie alles
unternehmen? Wo sollte man einmal gewesen sein? Auf diese Fragen gibt der
jüngste Film des Nationalparks Harz Antwort. Die Junior-Ranger-Familie Baumann
aus Braunlage ging ein Jahr lang immer wieder im Nationalpark auf
Entdeckungsreise und ihre Ziele wurden in einem 5-minütigen Film
zusammengefasst, der Lust macht, mit seiner Familie ebenfalls los zu ziehen.
Die Kinder der Baumanns sind in der Junior-Ranger-Gruppe Wölfe aktiv und so war
die ganze Familie von dem Film-Projekt begeistert. Auf diese Weise besuchte sie
auch Orte im Nationalpark, die die Familie vorher noch nicht kannte. Ein
besonderes Highlight war zum Beispiel ein Sonnenaufgang auf dem Brocken oder
eine Tour mitten durch die Wildnis. Vater Matthias Baumann sagt: „Ich bin froh,
dass ich mich einmal so intensiv mit dem Nationalpark beschäftigt habe, denn nun
sehe er zum Beispiel die toten Fichten am Straßenrand mit ganz anderen Augen.“
Zum Start des Films bedankte sich Meike Hullen, Leiterin des Fachbereichs
Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung, bei Familie Baumann mit einigen
Nationalpark-Präsenten. Auch der Filmemacher Jens Oehmigen von der Firma movit,
der den Film in Sankt Andreasberg präsentierte, dankte Familie Baumann, die so
professionell mit ihm auf Dreh gegangen war. Ranger Hermann Zawadski hatte das
Projekt draußen vor Ort begleitet und Sandra Meckbach-Wolter, Mitarbeiterin im
Nationalpark-Bildungszentrum in Sankt Andreasberg, war für die Entstehung des
Junior-Ranger-Entdeckerhefts verantwortlich, für das der Film wirbt.
Den kurzweiligen Film findet man unter
www.entdeckertour-harz.de. Das
Junior-Ranger-Entdeckerheft enthält detaillierte Informationen und
Entdeckertipps für Kinder sowie Familien und lädt mit allerlei Tipps, Rätseln
und Geschichten zu einer Entdeckungsreise durch den Nationalpark Harz ein. Sind
die Kinder beim Rätselraten erfolgreich, können sie sogar „Junior-Ranger auf
Entdeckertour“ mit Urkunde und Luchs- oder Fledermausaufbügler werden. Die
Entdeckerhefte kann man in allen Nationalparkhäusern erwerben und sich dort auch
auszeichnen lassen.
Foto Nationalpark Harz: V.l.: Jens Oehmigen, Familie Baumann, Sandra
Meckbach-Wolter (2. hi. v.l.), Meike Hullen, Hermann Zawadski.
Tätigkeitsbericht des Nationalparks Harz für das Jahr 2013 – Schwerpunkt
ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Wernigerode.
Mit dem Jahr 2013 hat der Nationalpark Harz zum ersten Mal ein ganzes Jahr in
seiner neuen Fachbereichsstruktur arbeiten können. „Jetzt steht als vorläufig
letzter organisatorischer Schritt die Neuorganisation einiger
Nationalpark-Reviere an. Danach wird der Nationalpark Harz gut aufgestellt
sein“, so Andreas Pusch, der Nationalparkleiter, „um das Ziel, bis zum Jahr 2022
auf 75 % der Nationalparkfläche den Prozessschutz zu verwirklichen, zu
erreichen. So konnten wir im zurückliegenden Sommer flexibel auf die etwas
entspanntere Borkenkäfersituation reagieren. Während sich der Käfer in den
Hochlagen des Nationalparks erstaunlicherweise weiter rasant vermehrte, waren in
der Naturentwicklungszone nur noch geringe Holzeinschläge notwendig, um die
benachbarten Wirtschaftswälder sicher zu schützen. Dafür konnte die planmäßige
Aufgabe einer schonenden Unterstützung der natürlichen Waldentwicklung mit
großem Engagement vorangebracht werden.“, so Pusch weiter.
Davon konnte sich auch die neue Leitung des Niedersächsischen Ministeriums für
Umwelt, Energie und Klimaschutz vor Ort überzeugen. Bereits kurz nach dem
Arbeitsbeginn der neuen Landesregierung waren sowohl Minister Stefan Wenzel als
auch Staatssekretärin Almut Kottwitz im Nationalpark, um sich ein Bild von
dessen Aufgaben zu machen und ihr besonderes Interesse an der Nationalparkarbeit
zu unterstreichen. Beide betonten, dass trotz einiger neu zu setzender Akzente
die Kontinuität der Nationalparkarbeit insgesamt gewährleistet bleiben muss –
vor allem, was die ausgezeichnete länderübergreifende Kooperation zwischen
Niedersachsen und Sachsen-Anhalt betrifft.
Eine neue wichtige Herausforderung zeichnet sich dabei für die kommenden Jahre
immer deutlicher ab. Fast im gesamten Harz, also auch im Nationalparkgebiet,
haben sich die Rothirschbestände stark vermehrt, so dass die Gefahr besteht,
dass ökologische Entwicklungen im Schutzgebiet genau so wie ökonomische Ziele
außerhalb des Parks gefährdet sein können. Hier wird es die Aufgabe sein, in
guter Kooperation mit den Nachbarwäldern gegenzusteuern.
Die Waldentwicklung mit wissenschaftlichen Methoden zu beobachten und zu
dokumentieren, ist ebenfalls eine Kernaufgabe im Schutzgebiet. Hier hat es mit
der Einrichtung weiterer Waldforschungsflächen große Fortschritte gegeben. Drei
von vier geplanten Flächen sind jetzt komplett eingerichtet und bieten damit die
Basis für die kontinuierliche faunistische und floristische Dauerbeobachtung der
Nationalpark-Waldentwicklung.
Auch im Bereich Informations- und Bildungsarbeit gibt es eine Menge an
Neuigkeiten. Der Park konnte das zehnjährige Jubiläum des Nationalparkhauses
Ilsetal in Ilsenburg feiern und der Internetauftritt des Schutzgebiets wurde
weiter ausgebaut. Hier stehen inzwischen Nationalpark-Faltblätter auch in
Englisch, Dänisch, Holländisch und Esperanto als Downloads zur Verfügung.
Das diesjährige Schwerpunktthema im Tätigkeitsbericht beschäftigt sich mit der
Umweltbildung. Von den Anfängen des Nationalparks bis heute wird in einer
eindrucksvollen Übersicht dargestellt, in welchem Umfang sich die Einrichtungen
und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalparks mit ihren Bildungs- und
Naturerlebnisangeboten an Kinder und Jugendliche wenden. Tausende von Kindern
haben inzwischen in mehr als 20 Jahren Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke in
der Natur des Nationalparks gesammelt. Diese Arbeit ist im besten Sinne eine
Investition in die Zukunft, denn die Kinder von heute übernehmen morgen die
Verantwortung für unsere Welt.
Somit steht mit diesem Tätigkeitsbericht wieder eine Übersicht der Arbeit der
Nationalparkverwaltung zur Verfügung, die über alle Bereiche der
Nationalparkarbeit informiert. Der Bericht steht zum Download unter
www.nationalpark-harz.de zur Verfügung.
Nationalpark Harz setzt Waldwege zwischen Drei Annen-Hohne und Plessenburg
für Busverkehr grundhaft instand
Wernigerode
– Ilsenburg. Der Nationalpark Harz beginnt in Kürze aufgrund der günstigen
Wetterbedingungen mit Wegebaumaßnahmen zwischen Drei Annen-Hohne und der
Waldgaststätte Plessenburg. Hier verlaufen unmittelbar am Nationalparkrand die
Eschwegestraße sowie der Huysburger-Häu-Weg, die Drei Annen-Hohne mit der
Plessenburg verbinden. Die nichtöffentliche Eschwegestraße ist nach dem
Forstmann Ernst von Eschwege benannt, der von 1897 - 1929 als Oberforstmeister
Leiter der Forstverwaltung des Fürsten Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode
war.
Der Erhaltungszustand der Wege ist derzeit schlecht und weil auf ihnen von
Frühjahr bis Herbst die privilegierte Buslinie „Der Ilsetaler“ der Harzer
Verkehrsbetriebe verläuft, muss die grundhafte Instandsetzung der Wege vor
Beginn der Bussaison erfolgen. Zwar befinden sich die Waldwege einschließlich
der Straßengräben nicht auf der Fläche des Nationalparks Harz, aber aufgrund
einer vertraglichen Regelung ist die Wegeunterhaltung Aufgabe des Schutzgebiets.
Im Bereich zwischen Abzweig Karlshaus und Hannekenbruch muss im Zuge von
vorbereitenden Maßnahmen die Erlenverjüngung aus dem Straßengraben entfernt
werden, weil sonst die Wegebaumaßnahme technisch nicht umsetzbar ist.
Alle Wanderer werden um Verständnis gebeten.
Foto: Bushaltestelle der HVB-Linie „Der Ilsetaler“ an der Eschwegestraße nahe
des Natur-Erlebniszentrums HohneHof des Nationalparks Harz, Foto Frank Steingaß
UNSER HARZ Februar 2014: Vom Brockenmoor zum ehemaligen Bergwerk in Bad Grund; Die Franzosen im Harz (1756 - 1763); 50 Jahre Dachdeckerschule Sankt Andreasberg Teil 1; Gedanken über eine Federzeichnung aus dem alten Walkenried; Kinderlandverschickung im Harz Teil 14; Uran, Wismut, Wernigerode und der Nationalpark Harz
Der
erste Bericht im Februarheft der monatlich erscheinenden Zeitschrift UNSER HARZ
schildert den weiten Weg des Wassers Vom Brockenmoor zum ehemaligen Bergwerk in
Bad Grund, beginnend mit dem Abbegraben am Brockenfeld. Autor ist Hans-Jürgen
Dressel.
Auch der Harz war von den Kriegshandlungen und Auswirkungen des Siebenjährigen
Krieges betroffen – wie im Einzelnen, erfahren Sie im zweiten Bericht „Die
Franzosen im Harz (1756 - 1763)“.
Im letzten Jahr wurde das Jubiläum 50 Jahre Dachdeckerschule Sankt Andreasberg
gefeiert. Wie alles begann, was alles gestemmt wurde und welche Auswirkungen das
Projekt auf die Bergstadt hatte, schildert in einem zweiteiligen Bericht der
ehemalige Bürgermeister der Stadt, Werner Grübmeyer.
Gedanken über eine Federzeichnung aus dem alten Walkenried macht sich der Autor
unseres vierten Artikels, Fritz Reinboth, da diese Zeichnung von 1924 viele
Fragen aufwirft über bauliche Veränderungen am Kloster im Laufe der Zeiten.
Es folgt der 14. Teil der Kinderlandverschickungs-Serie, in dem es um Schwere
Luftangriffe auf Magdeburg am 16. Januar 1945 geht. Eine sehr bewegende
Schilderung lässt uns teilhaben an dieser unvorstellbaren Gewalt.
Hätten Sie gedacht, dass im heutigen Nationalpark Harz einmal Uran gesucht
wurde? „Uran, Wismut, Wernigerode und der Nationalpark Harz“ ist das
Nationalparkforum überschrieben, in dem über die Uransuche im Harz zur Zeit des
Kalten Krieges berichtet wird – bei Drei Annen-Hohne, aber auch an anderen
Stellen des Ostharzes.
UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein
Abonnement):
Altenau: GLC- Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph-Roemer-Str. 12;
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1.
Eröffnung der Fotoausstellung „Glanzlichter 2012“ in Ilsenburg am 11.
Februar
Ilsenburg.
Auch in diesem Jahr eröffnen die „Glanzlichter“ die jährliche Ausstellungsreihe
im Nationalparkhaus Ilsetal in der Nationalparkgemeinde Ilsenburg. Dazu sind am
kommenden
11. Februar 2014 um 17 Uhr
alle Natur- und Fotofreunde recht herzlich in das Nationalparkhaus Ilsetal,
Ilsetal 5 in Ilsenburg, eingeladen.
Es ist schon eine schöne Tradition geworden, dass der Nationalpark Harz die
preisgekrönten Fotografien der Internationalen Fürstenfelder Naturfototage
zeigen kann. Das Projekt „natur & fotografie Monreal“ hat sich längst zum
größten Naturfoto-Wettbewerb Deutschlands entwickelt.
Auch in diesem Jahr verspricht die Ausstellung wieder, ein ganz besonderer
optischer und ästhetischer „Augenschmaus“ zu werden. Diesmal sind die besten
Aufnahmen des Jahres 2012 zu sehen. Wie immer wurden in verschiedenen Kategorien
87 Siegerbilder ermittelt. Zu den fünf traditionellen Themen „Prächtige
Wildnis“, „Schönheit der Pflanzen“, „Künstler auf Flügeln“, „Natur als Kunst“
und „Welt der Säugetiere“ kamen neu hinzu: „Tierpaare“, „Vielfalt der Pilze“ und
„Berge der Welt“.
„Glanzlichter-Naturfotograf 2012“ ist Ewald Neffe aus Österreich mit seinem Bild
"Drachenkopf". Es zeigt eine Makroaufnahme der Blüte einer Kleinen Braunelle.
Der „Glanzlichter-Nachwuchs-Naturfotograf 2012“ ist der 14jährige Alessandro
Oggioni aus Italien mit seinem Bild „Huckepacksprung im Schnee“, das ein
Grasfroschpaar zeigt, das im Schnee zu seinem Laichplatz springt.
Den Sonderpreis „Fritz Pölking-Award“ gewann Manfred Vogt aus Deutschland mit
dem Bild „Stürmischer Start“ und zeigt der Start einer Möwe vom Wasser aus im
Gegenlicht.
Wer keine Gelegenheit hat, sich die Gewinnerbilder in der Ausstellung
anzuschauen, kann auch im das dazu erscheinenden Buch mit allen Bilder und
ausführlichen Informationen unter www.glanzlichter.com erwerben.
Wir wünschen beim Betrachten der brillanten eindrucksvollen Bilder viel Freude.
Die musikalische Umrahmung übernehmen zwei Gitarrenschüler/innen der
Kreismusikschule in Wernigerode.
Wir freuen uns über Ihren Besuch.
Foto „Oktoberschnee“ der Fotografin Ines Mondon
Luchse und Wildkatzen - Wilde Katzen im Krankenhaus Herzberg am Harz
Herzberg am Harz. Nein, die Wilden Katzen des Harzes sind nicht krank. Sie
besuchen vielmehr im Rahmen einer Ausstellung das Herzberger Krankenhaus.
 Luchs
und Wildkatze im Harz zu beobachten ist nicht leicht, denn erst wenn am Abend
die meisten Wanderer schon längst wieder zu Hause sind, werden die Wildtiere so
richtig aktiv. Wer dennoch Einblicke in deren Leben gewinnen möchte, kann dies
mittels moderner Technik tun. Eine mobile Video-Kamera und zahlreiche Fotofallen
liefern aktuelle Bilder und Filme von Luchsen, Wildkatzen und anderen Tieren auf
die dafür eingerichtete Internetseite
www.wilde-katzen.eu.
Dies alles sind Teile des Projektes „Wilde Katzen am Grünen Band“. Umgesetzt hat
es die Nationalparkverwaltung Harz. Eine Wanderausstellung gibt Interessierten
eine weitere Möglichkeit die wilden Katzen zu erleben. Diese ist ab sofort in
der Klinik Herzberg zu sehen.
Stellwände und ein interaktiver Monitor zeigen eine Auswahl von Fotos und
Filmen, die in freier Wildbahn aufgenommen wurden. Und erklären, wieso die
wilden Katzen und das Grüne Band zusammen gehören: Rund 18 Kilometer lang zieht
sich die ehemalige innerdeutsche Grenze durch das nördlichste deutsche
Mittelgebirge. Einst befestigter Grenzstreifen ist es nun ein besonderer Ort für
die Natur und Wanderkorridor für viele Wildtierarten.
Während die Wildkatze im Harz einstmals eines ihrer letzten Rückzugsgebiete
hatte und von dort aus inzwischen ganz Südniedersachsen zurück erobert hat, ist
der Luchs seit dem Jahr 2000 auf dem Gebiet des Nationalparks erfolgreich
wiederangesiedelt worden. Inzwischen gibt es jedes Jahr Nachweise von
Jungtieren.
Das Projekt „Wilde Katzen am Grünen Band" ist Teil des Programms „Natur erleben"
des Niedersächsischen Umweltministeriums und wurde mit Mitteln des Landes und
der EU gefördert. Für zwei Monate wird die Ausstellung in der Herzberger Klinik
zu sehen sein. Danach zieht die Ausstellung weiter, um noch vielen Menschen
Einblicke in das Leben der faszinierenden wilden Katzen zu geben.
Anl. Fotos frei mit dieser PI: Harzer Wildkatze, Foto Frank Raimer; Attila, der
verstorbene Luchskuder des Luchsgeheges Rabenklippe, Foto Ole Anders.
Buchpremiere: Uwe Lagatz gibt „Schroeder“ neu heraus - beide
Brockenbücher (1785 und 1790) jetzt erstmals als Reprint mit Karte in einem Band
Wernigerode. Bücher über den Brocken gibt und gab es viele. Die erste
Brockenmonographie überhaupt erschien bereits 1785 und stammt aus der Feder des
Wernigeröders Christian Friedrich Schroeder. Dieser hatte den hohen Anspruch,
das gesamte Wissen seiner Zeit zu bündeln und so entstand die etwa 300seitige
"Abhandlung vom Brocken und dem übrigen alpinischen Gebürge des Harzes".

Dr. Uwe Lagatz hat den „Schroeder“ wiederentdeckt und eine Neuausgabe angeregt.
Dem heutigen Leser bringt der Wernigeröder Historiker in einer facettenreichen
Einführung den Mann näher, der vor über 200 Jahren mehr als 40 Mal auf dem
Brocken weilte. Lagatz: „Schroeders Buch gliedert sich in drei große Abschnitte
– einer Einführung und den beiden Kapiteln ,Vom Brockengebürge’ und ,Von den
Brockenbergen’. Der unter Zeitgenossen nicht unumstrittene Autor“, so der
Herausgeber weiter, „beschreibt Genese und geologischen Aufbau , Klima, Kultur
und Wirtschaft des Harzes ebenso wie verschiedene Fahr- und Fußwege und all die
Merkwürdigkeiten, die Reisende jener Zeit auf dem Brocken erwarteten.“
1790 erschien dann ein Folgeband, in dem sich Schroeder mit Fragen und
Anmerkungen bezüglich seines ersten Buches beschäftigt und über neue
Erkenntnisse berichtet. So geht er den so genannten Venedigern nach und erläutert
den Magnetismus an den Schnarcherklippen. Auch von eigenen, nicht ganz
ungefährlichen Experimenten „mit einer kleinen Elektrisirmaschine“ im Wirtshaus
auf der Heinrichshöhe ist zu lesen.
Christian Friedrich Schroeders Veröffentlichungen zum Brocken sind im Original
heute nur äußerst schwer zugänglich. Ihr großer Wert für all jene, die sich mit
dem historischen Harz unter verschiedensten Gesichtspunkten auseinandersetzen
wollen, motivierte den Schmidt-Buch-Verlag, die Werke aufwendig zu
digitalisieren und retuschieren sowie erstmals beide Teile zu einem Werk samt
beiliegender historischer Karte in einem ansprechenden Faksimile wieder zu
veröffentlichen.
Die Buchpremiere mit Dr. Uwe Lagatz findet am 30. Januar um 18.30 Uhr im Saal
der Nationalparkverwaltung Harz in der Lindenallee 35 in Wernigerode statt. Der
Eintritt ist frei. Weitere Termine auf
www.schmidt-buch-verlag.de/cat/harzgeschichte.html
Christian Friedrich Schroeder
Abhandlungen vom Brocken und dem übrigen alpinischen Gebürge des Harzes
Mit einer Einleitung von Dr. Uwe Lagatz
1. Auflage Januar 2014
Reprint der 1. Auflage von 1785 (1. Teil)
Reprint der 2. Auflage von 1796 (2. Teil)
1 SW-Abb., 1 separate Karte (30 x 39 cm)
472 Seiten, Format 110 x 195 mm, Festeinband, Fadenheftung
ISBN 978-3-936185-82-9 Preis: 29,80 EUR
Schmidt-Buch-Verlag Wernigerode • Die Winde 45 • 38855 Wernigerode
Tel.: (03943) 23246 • Fax (03943) 45010 E-Mail:
info@schmidt-buch-verlag.de
UNSER HARZ Januar
Gedenkstätte „Russenfriedhof“ am Massengrab der Sprengstoff-Fabrik Tanne in
Clausthal-Zellerfeld; Burg Anhalt; Oberforstmeister Carl Philipp von Kropff;
Räuber Danail (Ostfalenplatt); Kinderlandverschickung im Harz Teil 13;
Arbeitsgemeinschaft Burgruine Scharzfels; Gewässer im Nationalpark Harz
-----------------------------
Clausthal-Zellerfeld.
Die monatliche erscheinende Heimatzeitschrift UNSER HARZ wartet auch im Januar
wieder mit einer Fülle interessanter Themen auf. So befasst sich der erste
Beitrag von Dr. Friedhart Knolle mit der Geschichte des Clausthaler
„Russenfriedhofs“, die untrennbar mit der Sprengstoff-Fabrik „Werk Tanne“
verbunden ist. Und die Geschichte der deutschen Sprengstoffwerke wiederum zeigt
eindeutig, wie früh der Zweite Weltkrieg schon geplant war. Das derzeitige
Hinweisschild zu diesem Friedhof wird der Geschichte der hier hauptsächlich
bestatteten ZwangsarbeiterInnen nicht gerecht. Der Russenfriedhof ist das größte
Massengrab aus der Zeit der NS-Zwangsarbeit im Oberharz und befindet sich
inmitten des Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft.
Der zweite Beitrag befasst sich mit der Burg Anhalt, auf die der Name „Anhalt“
zurückgeht, wie der Autor Horst Lange in seinem Bericht über diese Burg
ausführt. Über die Gründung der Burg wurde lange gerätselt – jetzt versucht der
Autor, mit einem großen Fundus an Überliefertem aus jener Zeit Licht in dieses
Dunkel zu bringen.
Weiterhin gibt es einen Rückblick von Axel Paersch auf das Leben des
Oberforstmeisters Carl Philipp von Kropff, der auf dem Rittergut Cattenstedt bei
Blankenburg geboren wurde, und eine Ostfalenplatt-Geschichte über den Räuber
Danail, der auf grausige Art zu Tode kam, obwohl er seinem Pferd die Hufe
verkehrt herum aufgebracht hatte, damit niemand auf seine Spur käme...
Im
13. Teil der Serie von Wiebke Kock über eine Kinderlandverschickung im Harz
werden die Verhältnisse um Weihnachten 1944, hauptsächlich nun in Magdeburg,
geschildert. Die Arbeitsgemeinschaft Burg Scharzfels stellt sich und die Burg
vor und im Nationalparkforum wird das neue Buch der Schriftenreihe des
Nationalparks, „Gewässer im Nationalpark Harz“ besprochen.
In ausführlichen Rezensionen werden die Bücher „Reise auf den Harz – Tagebuch
vom 24. Dezember 1763 bis 3. Januar 1764“ von Johann Christian Kestner
vorgestellt, das mit einem Nachwort neu herausgegeben wurde, weiterhin der
„Atlas vom Kommunionharz in historischen Abrissen von 1680 und aktuellen
Forstkarten“, die „Heimatblätter für den südwestlichen Harzrand, Nr. 69“,
„Beiträge zum Fließgewässerschutz“ vom Informationsdienst Naturschutz
Niedersachsen und „Die Harz-Geschichte, Band 3 – das Spätmittelalter“ von Bernd
Sternal.
UNSER HARZ kann an folgenden Stellen erworben werden (noch bequemer ist ein
Abonnement):
Altenau: GLC- Touristinformation
Bad Harzburg: Haus der Natur, Nordhäuser Str. 2B
Bad Sachsa: GLC-Touristinformation am Kurpark
Clausthal-Zellerfeld: Grosse´sche Buchhandlung, Adolph Roemer-Str. 12, und
Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16
Drübeck: Klosterladen im Gärtnerhaus
Goslar: Buchhandlung Böhnert, Kaiserpassage
Osterode: Kornmarkt News Presse, Kornmarkt 4
Sankt Andreasberg: Stadtbuchhandlung Stille, Dr. Willi Bergmann-Str. 1.
Foto: Der sog „Russenfriedhof“ – eine Gedenkstätte mitten im Weltkulturerbe
Oberharzer Wasserwirtschaft, Foto Frank Jacobs.
Herausgeber:
Schriftleitung UNSER HARZ
Brigitte Lippmann
Ringstr. 30G
38678 Clausthal-Zellerfeld
108b@gmx.de
Tel. 05323 718474
Tagungsband „Die Rückkehr der Wölfe“
Dieser
2012 herausgegebene Band enthält alle Vorträge der Tagung vom 29. Oktober 2010
in Sankt Andreasberg und noch einiges mehr, auf 104 reich bebilderten Seiten.
Neben wissenschaftlich aufbereiteten Fakten aus der aktuellen Forschung sind
auch Beiträge über das Wolfsmanagement in Sachsen sowie die Vorbereitung in
Niedersachsen enthalten. Ebenso wurde die Historie des Harzwolfes aufgearbeitet
und dargestellt. Zudem werden zahlreiche Literatur- und Linktipps gegeben. Einen
besonderen Reiz haben die vielen authentischen Wolfsfotos. Zahlreiche
Freilandaufnahmen aus der Lausitz stellte Sebastian Koerner zur Verfügung. Die
wenigen Gehegeaufnahmen sind als solche gekennzeichnet! Eine aktuelle
Verbreitungskarte des Wolfes (2011) in Deutschland wurde ergänzt.
Der Tagungsband ist für 6,50 € (bei Versand zzgl. Porto und Verpackung) im
Nationalparkhaus Sankt Andreasberg und den anderen Verkaufsstellen des
Nationalparks Harz erhältlich.
Bestellungen an:
Nationalparkhaus Sankt Andreasberg
Erzwäsche 1
37444 Sankt Andreasberg
e-mail: nph-st.andreasberg@t-online.de Tel.: 05582-923074.
Foto: Titelseite des Tagungsbandes
Inhalt des Tagungsbandes „Die Rückkehr der Wöfe“:
Harald Martens, Bundesamt für Naturschutz:
Der Wolf in Deutschland – Beiträge des BfN zum Management für eine vom
Aussterben bedrohte Tierart
Bernd Dankert, Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Sachsen:
Wölfe in Sachsen – Entwicklung des sächsischen Wolfsmanagements
Maika Holzapfel, Carina Wagner, Gesa Kluth, Ika Reinhardt & Hermann Ansorge,
Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz:
Fakten aus Losungen – Zehn Jahre nahrungsökologische Untersuchungen am Wolf
(Canis lupus) in Deutschland
Mark Nitze, TU Dresden: Rotwildtelemetrie im Wolfsgebiet der Oberlausitz
Frank Raimer, Nationalparkverwaltung Harz: Viehhaltung, Herdenschutz und Hirten
in Lebensräumen großer Raubtiere
Reinhard Göpfert, Jäger und Kreisnaturschutzbeauftragter Landkreis Lausitz:
Erfahrungen eines Jägers im Wolfsgebiet Lausitz
Meike Hullen, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutz: Wie
bereitet sich Niedersachsen auf den Wolf vor?
Frank Raimer, Nationalparkverwaltung Harz: Historisches zum Harzwolf
Theo Grüntjens, Rheinmetall-Forstverwaltung: Rückkehr der Wölfe in
niedersächsischen Revieren
Markus Bathen, NABU Projekt „Willkommen Wolf“: Wölfe in Deutschland – zurück, um
zu bleiben.
Frank Raimer, Nationalparkverwaltung Harz: Lesen und Surfen zum Thema „Wolf“ –
ausgewählte Quellen
Karte: Aktuelle Verbreitung des Wolfes in Deutschaland (2011)
Dazu ein Schlusswort der Landesarbeitsgruppe Wolf im NABU Niedersachsen, eine
Darstellung des Wolf-Centers Dörverden und ein Poster zum Grünen Band vom BUND,
TorfHaus
Naturschutzverbände kritisieren schleppende
Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 im Landkreis Goslar
Goslar.
„Natura 2000“ ist ein zusammenhängendes ökologisches Netz von Schutzgebieten in
Europa. Natürliche und naturnahe Lebensräume und gefährdete wildlebende Tiere
und Pflanzen sollen hier geschützt und erhalten werden. Grundlage des Netzes
Natura 2000 ist die Richtlinie über die Erhaltung der natürlichen Lebensräume
sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie), in der Ziele,
naturschutzfachliche Grundlagen und Verfahrensvorgaben zur Errichtung des Netzes
Natura 2000 festgeschrieben sind. Das Netz Natura 2000 soll aus Gebieten gemäß
der FFH-Richtlinie (FFH-Gebiete) und der EG-Vogelschutzrichtlinie bestehen,
wobei sich die beiden Gebietskategorien durchaus auch überlappen können, wie das
Beispiel des Nationalparks Harz zeigt.
Das zusammenhängende Netz Natura 2000 ist auf Grundlage der EU-Richtlinien wie
folgt zu sichern:
– Spätestens binnen sechs Jahren nach Aufnahme der Gebiete in die Liste der
Gebiete
von gemeinschaftlicher Bedeutung entsprechend FFH-Richtlinie und
Bundesnaturschutzgesetz
– unverzüglich nach der Benennung des Gebiets nach Art. 4 Abs. 1 und 2 der
Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG.
Für die FFH-Gebiete lief diese Frist endgültig am 31.12.2013 ab, d. h. vor
wenigen Tagen. Zuständig für die Sicherung dieser Gebiete sind in Niedersachsen
die unteren Naturschutzbehörden. Der Landkreis Goslar hat hier terminlich
versagt – und das, obwohl er schon 2007 in einer Kreistagsvorlage präzise
erklärt hatte, wie vorzugehen ist. Nur ein Teil der FFH-Gebiete im Kreis Goslar
hatte bis zum 31.12.2013 den erforderlichen Sicherungsstatus – leider hatte das
wenige Personal in der Naturschutzbehörde offensichtlich im politischen Auftrag
mehr mit der Entlassung aus Schutzgebieten zu tun als mit wirklichem
Naturschutz. Auch in der Internetseite des Landkreises Goslar sind zwar die
klassischen Schutzgebiete aufgeführt, aber die FFH-Gebiete sucht man vergebens.
Die Goslarer Naturschutzverbände fordern daher einen klaren Zeitplan für die
Behebung dieser Defizite und sie fordern, dass dieser Zeitplan der einzelnen
Schutzgebietsausweisungs- bzw. -anpassungsverfahren nunmehr auch eingehalten
wird.
Knut Haverkamp und Dr. Friedhart Knolle, BUND-Regionalverband Westharz
Mathias Kumitz, NABU-Kreisgruppe Goslar
Foto: FFH-geschützter Fluss Sieber, Foto Regionales Umweltbildungszentrum
Nationalpark Harz
Der Brocken – beliebte Irrtümer und Fehler 2013
Wernigerode.
Immer wieder wird in der Heimatliteratur und im Internet – entgegen allen Regeln
der sorgfältigen und kritischen Arbeitsweise – abgeschrieben und übernommen,
ohne dass man sich die Mühe macht, die Originalquellen zu lesen oder richtig zu
zitieren. Auf diese Weise schleppen sich Fehler und falsche, längst widerlegte
Ansichten manchmal über Jahrzehnte und länger durch zahllose Veröffentlichungen.
An dieser Stelle seien einmal einige „Klassiker“ dargestellt.
Erstbesteigung
Sicherlich haben die ersten Menschen schon in der Steinzeit die Brockenkuppe
betreten – mit wieviel Firneis sie teilweise in den Eiszeiten auch bedeckt
gewesen sein mag. Es wird immer noch verbreitet, der Nordhäuser Arzt Johannes
Thal sei im Zuge seiner botanischen Untersuchungen vor 1572 der erste bekannte
Gipfelstürmer gewesen. Doch schon vor ihm war der Gelehrte Tilemann Stella zu
kartographischen Zwecken auf dem Gipfel und Dr. Friedrich Dennert hat in seiner
umfassenden historischen Arbeit zum Brocken (Geschichte des Brockens und der
Brockenreisen, Braunschweig 1954) festgestellt, dass die erste nachweislich
durchgeführte Brockenbesteigung bereits um 1460 stattfand – festgehalten in der
sog. Erfurt-Leidener Handschrift.
Goethe
Den heutigen Goetheweg hat Johann Wolfgang Goethe (er war damals noch nicht
geadelt) nie gesehen, auch nicht den Abbegraben, der 1777 noch gar nicht gebaut
war. Der Goetheweg war nicht Goethes Weg – jedenfalls ist seine präzise Route
unbekannt. Der Goetheweg wurde 1891 vom Harzklub als Weg befestigt und ausgebaut
– erst danach setzte sich dieser Name überhaupt durch. Gern wird auch immer noch
erzählt und geschrieben, dass Goethe 1777 als erster den Brocken im Winter
bestiegen hätte – auch in dieser Jahreszeit gab es bereits vor ihm Wagemutige
und zudem war er ja gar nicht allein auf dem Berg, sondern wurde vom
Torfhaus-Förster Johann Christoph Degen geführt.
Heinrich Heine
Angeblich schrieb Heinrich Heine 1824 nach seiner Besteigung des Brockens in das
Gipfelbuch: „Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine.“ Dieses
Zitat wurde ihm aber nur angedichtet – wer sich etwas mit Literatur auskennt,
merkt sofort, dass dies nicht die Sprache des Dichters Heine ist. Sogar im
renommierten Merian findet es sich und auch frühere Ministerpräsidenten waren
diesem falschen Zitat durch ihre Redenschreiber ausgesetzt – beispielsweise
Christian Wulff bei der Eröffnungszeremonie des Nationalpark-Besucherzentrums
TorfHaus. Als Wulff die verzogene Miene des Nationalpark-Pressesprechers sah,
der die Rede vorher nicht gesehen hatte, wurde er unsicher – aber vorgelesen war
vorgelesen ... Übrigens stieg Heinrich Heine vom Brocken ab nach Ilsenburg,
nicht von dort auf den Berg, wie die meisten Wanderer auf dieser Route heute –
auch das wird hin und wieder falsch geschrieben. Und auch er nutzte – wie Goethe
– nicht exakt die Route, die heute nach ihm benannt ist.
Höhe
Die am weitesten verbreitete falsche Zahl zum Brocken ist wahrscheinlich die
angebliche Höhe von 1142 m. Die korrekte Höhe von 1141 m NHN hat sich
zwischenzeitlich aber durchgesetzt, wobei eine weitere Konkretisierung in
Zentimetern, wie man sie hin und wieder findet, bei einem Berg, dessen Kuppe so
oft vom Menschen umgestaltet wurde, kaum Sinn macht.
Name
Der Name des Berges ist nicht leicht zu erklären – das Thema wirft bis heute
schwierige Fragen auf. Trotzdem ist es unverzeihlich, dass hierzu immer noch die
abwegigsten Thesen kolporiert werden, obwohl die meisten schon von Dr. Friedrich
Dennert widerlegt wurden. Dennert kam letztlich zu dem Schluss, dass der Name
höchstwahrscheinlich vom Begriff „Bruch“ abgeleitet werden kann, d.h. „Moor“
bzw. „vermoortes Gelände“, was ja auch für einen guten Teil des Brockens
zutrifft. Zwar wird auch diese Deutung kritisch hinterfragt, aber bis zur
Präsentation einer überzeugenderen Herleitung kann diese wohlbegründete Annahme
immer noch als Stand der Forschung gelten.
Geologie
Immer noch hört man hin und wieder, der Brocken sei ein Vulkan gewesen, obwohl
dieser geologische Nonsens nicht mehr allzu weit verbreitet ist. Trotzdem hörte
es der Autor dieser Zeilen noch am 18. September 2013 in den erläuternden
Ansagen im Traditionszug der Brockenbahn – munter und voller Selbstbewusstsein
erzählt – und fast alle Passagiere glaubten es. Richtig ist vielmehr, dass der
Brocken aus granitischen Gesteinen des Brockenplutons aufgebaut ist. Das zähe,
aber fließfähige granitische Magma entstand, als sich die Gebirgswurzel durch
Plattentektonik tief abgesenkt hatte, teilweise schmolz, dann wieder aufstieg
und vor ca. 293 Mio. Jahren in der Nähe der Oberfläche erkaltete, ohne jedoch
vulkanisch auszubrechen. Diesen Vorgang nennt man Plutonismus – daher ist der
Brockengranit ein plutonisches Gestein.
Temperaturen
Immer noch werden für den Brocken viel zu niedrige Durchschnittstemperaturen
angegeben und wieder und wieder unkritisch abgeschrieben. Aufgrund des
Klimawandels liegt die Jahresdurchschnittstemperatur der Luft im Bereich der
Brockenkuppe jedoch heute nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes schon bei
über 4 °C – mit steigender Tendenz.
Soldatengrab
Bis heute wird von einigen Seiten angenommen, an der Brockenstraße zwischen
Knochenbrecher und Kuppe befände sich das Grab des Wehrmachtssoldaten Johann
Appel, der dort in der Tat in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs umkam –
allerdings wurden seine sterblichen Überreste bereits 1975 auf den Waldfriedhof
Blankenburg umgebettet.
Foto: Der Brocken. Foto Frank Steingass
Neue Nationalpark-Partner 2013 in
Braunlage und Schierke
Wernigerode.
Vier neue Partnerbetriebe konnte der Nationalpark Harz jüngst auszeichnen – das
Ferienhaus Bodeweg 1 und die Ferienwohnung Harzer Luchs in Schierke sowie die
Ferienwohnung Waldzwerge in Braunlage. Der bisherige Nationalpark-Partner
Ferienhaus Am Kleeberg bekam noch die Ferienwohnung Harzblick dazu. Das
Internationale Haus Sonnenberg in Sankt Andreasberg hatte die Auszeichnung schon
in der ersten Jahreshälfte erhalten.
Die Nationalpark-Partner sind ausgezeichnete Beherbergungsbetriebe und bieten
nicht nur eine qualitativ gute Unterkunft, sondern informieren auch aktiv über
die Angebote des Nationalparks. Darüber hinaus setzen sie auf Umweltorientierung
und haben bewiesen, dass sie strenge Qualitätskriterien erfüllen. Hierbei
spielen in erster Linie die Identifikation mit dem Schutzgebiet und die
bisherige Zusammenarbeit eine Rolle. Insgesamt findet das Projekt reges
Interesse in der Region – derzeit hat der Nationalpark Harz 47
Nationalpark-Partnerbetriebe.
Besonders
im Harz ist für viele Gäste die intakte Natur ein wesentlicher Bestandteil ihres
Urlaubs. Die Gäste von heute wählen ihr Reiseziel unter anderem auf der
Grundlage ökologischer Kriterien aus. Umweltorientierte Qualität und Genuss
haben im Tourismus Zukunft. Der Nationalpark Harz und die Nationalpark-Partner
engagieren sich gemeinsam in diesem Bereich für die Zufriedenheit ihrer Gäste.
Mit dem Projekt „Nationalpark-Partner“ leistet der Nationalpark Harz zusammen
mit Beherbergungsbetrieben in der Region einen Beitrag zur Regionalentwicklung
und erhöht gleichzeitig die Akzeptanz für seine eigenen Aufgaben und Ziele.
Fotos: Übergabe der Auszeichnung durch die Nationalpark-Mitarbeiterin Cordula
Dähne-Torkler an Katleen Ernst, Ferienhaus Bodeweg 1 in Schierke, und die
Familie Becker, Ferienwohnung Waldzwerge in Braunlage. Fotos Friedhart Knolle,
Nationalpark Harz.
Goslarer Umweltverbände kritisieren ausgewiesene
Potenzialstandorte Ostharingen und Vienenburg-Lochtum im Nordharz – Zum Entwurf
der 1. Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms, „Weiterentwicklung der
Windenergienutzung“
Goslar. BUND und NABU Goslar kritisieren die im Entwurf zur 1. Änderung des
Regionalen Raumordnungsprogramms (2008) ausgewiesenen Potenzialstandorte im Raum
Ostharingen und Vienenburg-Lochtum. Die Potenzialfläche „Lochtum 1“ liegt direkt
an der Ländergrenze zu Sachsen-Anhalt, also direkt am sog. „Grünen Band“, dem
ehemaligen Grenzverlauf zwischen West und Ost. Das Grüne Band durchzieht ganz
Europa und hat sich zum Refugium für viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt
und sollte von jeder weiteren Nutzung freigehalten werden. Die Herausnahme der
ebenfalls am Grünen Band gelegenen Potenzialfläche „Wennerode 1“ wird dagegen
begrüßt.
Die Potenzialfläche „Ostharingen 1“ ist aus Gründen des Artenschutzes nicht
akzeptabel und muss als ungeeignet eingestuft werden. Im Wesentlichen geht es
hierbei um die Vorkommen des Schwarzstorchs und des Rotmilans. Im Entwurf des
Zweckverbandes finden sich bezüglich des Schwarzstorchs unzutreffende Aussagen!
Der Vogel brütet in diesem Gebiet seit fast 20 Jahren regelmäßig, so auch in den
letzten beiden Brutperioden. Die gesamte ausgewiesene
Windenergie-Potenzialfläche befindet sich in einem Radius vom 3000 m um den
Horstandort. Diese 3 km werden vom Niedersächsischen Landkreistag als
Mindestabstand zwischen Windenergieanlagen und einem Schwarzstorchhorst
empfohlen! Darüberhinaus werden durch die Windräder sogar die Nahrungshabitate
massiv gestört und entwertet. Die Bestände des Schwarzstorchs befinden sich
durch enorme Naturschutzanstrengungen in einem leichten Aufwind. Solche
Windenergiestandorte können diese Anstrengungen in ihrem Umfeld schnell zunichte
machen.
Der
Bestand des Rotmilans ist seit 25 Jahren rückläufig. Darüber hinaus sind
Rotmilane durch Windenergieanlagen besonders gefährdet, da sie besonders häufig
mit den Rotoren kollidieren. Bei Ostharingen gibt es mehrere Brutpaare, die hier
ihr Jagdgebiet haben. Dieses Vorkommen wäre durch die Windenergieanlagen in dem
als Potenzialfläche ausgewiesenen Gebiet in seinem Bestand gefährdet. Durch die
Ausweisung eines solchen Gebiets kommt der Zweckverband nicht der besonderen
Verantwortung nach, die im Weltdichtezentrum des Rotmilans bei solch
raumbedeutsamen Planungen an den Tag zu legen ist. Es ist auch rätselhaft, warum
dieses Ostharinger Gebiet in der vom Zweckverband beauftragten vogelkundlichen
Bestandsaufnahme fehlt. Es gab im Vorfeld genügend Hinweise, dass die Landschaft
bei Ostharingen von besonderer Bedeutung für Groß- und weitere Greifvogelarten
wie z.B. den Wespenbussard ist, so dass dieses Gebiet auch einer speziellen
Betrachtung hätte unterzogen werden müssen. Selbst die Methodik dieser
Kartierung ist fragwürdig. Fast schon entschuldigend schreiben die Verfasser:
“Aufgrund enger finanzieller Rahmenbedingungen sollen keine detaillierten
Kartierungen erfolgen, wie sie 2012 z. B. im Landkreis Göttingen mit drei
Kartierungsdurchgängen entlang von ausgesuchten Waldrändern von ca. 1700 km
Länge stattgefunden haben. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es vielmehr,
Revierzentren (Horstbereiche) von Rotmilanen grob einzugrenzen und Aussagen über
wahrscheinliche Nahrungshabitate zu treffen. Die zu erhebenden Daten dieser
Untersuchung sind entsprechend weniger detailliert.“ (Zitat
„Potenzialabschätzung zum Vorkommen des Rotmilans auf ausgesuchten Teilflächen
im Gebiet des Zweckverbandes Großraum Braunschweig“, Planungsgruppe Umwelt,
Hannover 2013“).
Stellungnahmen zum Entwurf können noch bis zum 22.1.2014 schriftlich beim
Zweckverband eingereicht werden. Am 20. Dezember endet lediglich die
Auslegungsfrist der Unterlagen.
Dr. Friedhart Knolle, BUND-Regionalverband Westharz
Mathias Kumitz, 1. Vorsitzender NABU-Kreisgruppe Goslar e.V., Tel. 0152 561 95
233
Foto Lgeissl: Rotmilan als Windkraftopfer - leider keine seltene Erscheinung
Naturerlebnis-Programm 2014 des
Nationalparks Harz ist erschienen
Auf
die Besucherinnen und Besucher warten „Tierische Kostbarkeiten“
Noch druckfrisch ist das Naturerlebnis-Programm 2014 des
Nationalparks Harz. Wieder werden über 1000 Termine und Veranstaltungen
angeboten – von der Sieben-Moore-Tour bis zum Pferdewanderung ist für jeden
etwas dabei.
Die Sonderreihe befasst sich in diesem Jahr mit den
„Tierischen Kostbarkeiten“ des Nationalparks. Wildkatze, Bachforelle,
Feuersalamander und vieles mehr – die Nationalpark-Ranger präsentieren die
Vielfalt der Harzer Tierwelt.
Ab sofort ist das neue Naturerlebnis-Programm „Unterwegs im
Nationalpark Harz 2014“ unter www.nationalpark-harz.de als Download verfügbar.
Alle Termine sind außerdem in der Rubrik Veranstaltungen einsehbar. Mit Hilfe
einer komfortablen Suchfunktion können Besucherinnen und Besucher schon jetzt
ihre Ausflüge für das Jahr 2014 in den Nationalpark planen. Auch im kommenden
Jahr gibt es für Naturbegeisterte im Nationalpark Harz zusammen mit
Nationalpark-Rangern, Förstern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Nationalparkhäuser zu allen Jahreszeiten wieder viel zu entdecken.
Das gedruckte Programm ist in allen Nationalparkhäusern und
Informationsstellen, bei den Rangern und in zahlreichen Tourist-Infos der Region
erhältlich. Es kann ab dem 7.1.2014 auch bei der Nationalparkverwaltung Harz
unter Tel. 05582/9189-41 oder E-Mail unterwegs@nationalpark-harz.de bestellt
werden.
Sie haben auch die Möglichkeit es als pdf-Datei
herunterzuladen:
Unterwegs_im_Nationalpark_2014.pdf
Das Programm enthält nicht nur unsere
Veranstaltungstermine, sondern sehr viele Zusatzinformationen über all das, was
der Nationalpark darüber hinaus zu bieten hat, angefangen bei den
Nationalparkhäusern, den Nationalpark-Partnern und Nationalparkgemeinden bis hin
zu öffentlichen Verkehrsanbindungen, Umweltbildung und vielem mehr.
Wir wünschen allen Gästen ein frohes Fest und ein
erfolgreiches neues Jahr 2014!
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